Nun hat das „Ding“ wohl einen Namen…

… oder auch: herzlich Willkommen HSP in meinem Leben… wobei dieses Phänomen – also die Hochsensibilität ja wohl schon immer mein ständiger Begleiter war. Aber nun hat „das Ganze“ eben auch eine Überschrift…

Nach meinem letzten Artikel, in dem ich über meine Eigenart, sehr empfänglich für Stimmungen und Gefühle zu sein, geschrieben habe, kam auf meiner Facebook-Seite  der Tipp, mich mal auf „HSP“ testen zu lassen. Da ich ja von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, der auch gerade in Bezug auf sich selber gerne ständig dazulernen möchte, hab ich das gleich mal in Angriff genommen – der Zart besaitet-Test

Das war mein Ergebnis:

„Sie sind mit an Gewissheit grenzender Sicherheit hochsensibel. Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten. Je weiter Ihre Punkte-Anzahl über 200 liegt, umso mehr sollten Sie darauf achten, sich nicht in ein Schneckenhaus zu verkriechen. Sie werden zwar sicher glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP. Aber achten Sie trotzdem darauf, sich nicht zu sehr zurückzuziehen. Arbeiten Sie daran, Wege und Möglichkeiten zu finden, um in einer Ihnen angenehmen Weise Kontakt mit unterschiedlichen Menschen zu halten. Die Welt braucht Sie und Ihre Empfindsamkeit. Sie sind eine Bereicherung.

Bitte bedenken Sie, dass weniger sensible Menschen sich ihre Wesensart genauso wenig ausgesucht haben, wie Sie sich die Ihre. Hochsensible müssen darauf achten, geringere Sensibilität und das daraus entstehende Verhalten nicht als Rücksichtslosigkeit zu interpretieren. Unterschiedliche Wahrnehmungen und Bedürfnisse erschweren manchmal das Zusammenleben, aber sie können auch zu einer Bereicherung werden, wenn man sich gegenseitig verstehen und wertschätzen kann.

Je mehr sich die eigene Sensibilität von der Mehrheit unterscheidet, umso schwieriger wird es, ein stimmiges Umfeld für sich selbst zu finden. Die Wahl der Wohnung, des Berufs oder des Partners kann dadurch schwieriger werden. Seien Sie geduldig mit sich selbst, und seien Sie sich selbst ein guter Freund. Wenn Sie Ihre Anlage akzeptieren, dann wird es sogar leichter, einzelne Aspekte des Verhaltens zu ändern und einzelne Anpassungen vorzunehmen.“

Ja, ist dann wohl mehr als eindeutig… 🙂

Wobei ich dazu sagen muss: ich halte nicht allzu viel von solchen Tests. Viele Fragen sind einfach zu durchsichtig. Man weiß ohne großes Nachdenken und trotz möglichst großer Spontanität bei den Antworten, worauf das Ganze abzielt – vielleicht hat man einfach früher schon zu viele „Psychotests“ in der Bravo, der Brigitte und der Mädchen gemacht. 🙂

Jedenfalls denke ich schon, dass man sich selber bei solchen Tests in die gewünschte Richtung manipuliert. Dennoch ist das mal ein kleiner Einstieg für mich in das Thema gewesen. Einiges davon passt auch so gar nicht auf mich: ich war schon als Kind alles andere als schüchtern zu nennen – und ich möchte mich auch nur in den seltensten Fällen vor der Welt verkriechen. Aber der Bereich mit der Empfindsamkeit, der Beeinflussung durch die Stimmung Anderer und die Reaktionen auf Kunst, Musik usw. – das stimmt aber mal sowas von!

Ich finde das Thema jedenfalls ganz schön spannend – und werde mich inner- und außerhalb des Blogs weiterhin ein wenig damit befassen.

Heute bin ich aber wegen des Geburtstags meines Sohnes erstmal mit Kuchen essen, Geschenkepapier wegräumen und Spaßprogramm beschäftigt – allerdings werde ich angesichts der brennenden und auszupustenden Kerzen, der kindlichen Freude in den Augen und dem Gedanken, dass mein „Kleiner“ nun schon zweistellig ist, bestimmt wieder mit den Tränen kämpfen (und verlieren…)!

Schönen Wochenstart an Euch alle!

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Alles Gute an deinen „zweistelligen“ 😉
    Er soll es ordentlich krachen lassen und sich reich beschenken lassen.
    Genieß die Zeit so lange es geht.
    Meiner ist schon so groß und Erwachsen geworden.
    Thema HSP,sind wir das nicht alle irgendwie?
    Ich meine so ein bisschen oder auch mehr?
    Alles um uns herum wird immer schneller,lauter und unpersönlicher.
    Wir sind dafür als Mensch doch gar nicht gemacht…
    Uta,vielleicht haben wir auch einfach etwas sensiblere Antennen als andere.
    Ich habe den Test eben auch gemacht,Ergebnisse wie bei dir.
    Für mich sehe ich diese Sensibilität als Geschenk,auch wenn es manchmal ganz schön anstrengend sein kann.
    Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag mit deinem Geburtstagskind.
    LG Petra

    • Vielen Dank für Deine lieben Wünsche, liebe Petra!!!
      Ja, ich sehe die Sensibilität (in welchem Maße auch immer) auch absolut als Geschenk an – man fühlt halt intensiver, das negative, aber eben auch die Hochs! Und das möchte ich nicht missen!

  2. Willkommen im Club! Als Kind wurde ich schon immer „unser Sensibelchen“ genannt und in meiner ersten und auch zweiten Reha wurde mir das bereits gesagt …. in diesem Test (hab den spaßeshalber mal gemacht) habe ich 188 Punkte
    Wenn man sich der Stärken von HSP bewusst wird und ansonsten gut auf sich acht gibt, ist es gar nicht übel hochsensibel zu sein 😉
    Weißte liebe Uta, für mich ist es immer hilfreich zu wissen, womit ich es (bei mir ) so zu tun habe, dann fühlt sich das für mich alles nicht mehr so falsch und komisch an und ich kann Umgangsformen damit finden.
    Was deine Tränchen wegen dem Geburtstag angeht – nicht kämpfen – einfach laufen lassen! Ist doch schön! Meine Kinder müsse da auch durch 😉 Übrigens wird es dieses Jahr noch einen Wasserfall geben: meine älteste Tochter heiratet und schon bei dem Kauf des Brautkleids habe ich geheult wie ein Schlosshund 😀
    Happy Birthday für deinen Sohn! 10 ist echt besonders!!
    Alles Liebe für dich
    deine Annegret

  3. Moin Uta, sind wir nicht allein bischen oder mehr HSP? Ich zB wenn ich bei einer Trauung in der Kirche bin, heul ich schon los, das geht weiter wenn ich ältere oder hilfsbedürftige Menschen treffe beim Einkaufen oder so, muss ich helfen, an der Kasse etc. HSP = Empathie? Dir und dem Teenie und Deinen Lieben einen wunderschönen Tag, Deine Elli

    • Alle – weiß ich nicht… alle, die hier den Blog lesen – ja, wir haben wahrscheinlich alle dieses „Syndrom“… 🙂
      Vielen Dank, liebe Elli!!!

  4. Liebe Uta, weil ich empfindsam auf die unterschiedlichsten Reaktionen meiner Mitmenschen reagiere, machte ich damals den „Zartbesaitet-Test“. Bei meiner Punktzahl von knapp 170 fand ich mich in der Beurteilung nur stellenweise wieder. Als aufgeschlossener, fröhlicher und auf andere zugehender Mensch neige ich überhaupt nicht dazu, mich in ein Schneckenhaus zu verkriechen. Ich fand die Testergebnisse einseitig, vorhersehbar und deshalb zumindest für mich nicht wirklich hilfreich. Heute weiß ich aber, dass ich mich nicht mehr verbiegen muss, kann entspannter mit meinen sensiblen Gefühlen umgehen, denn DAS BIN ICH! 🙂

    • Ja, ist bei mir genauso, liebe Gabi… ich bin auch alles andere als schüchtern und das Schneckenhaus brauche ich höchstens, wenn ich krank bin – bis ich mal den Mund halte und ganz still bin, muss schon einiges passieren… 🙂
      Ich nehme mir von dem HPS-Syndrom eben auch nur MEIN Schüppchen – aber das passt dann 🙂

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