Zeit der Erkenntnis

Das Wochenende habe ich tatsächlich ein wenig ruhiger angegangen als Uta Wirbelwind das normalerweise gewohnt ist – aber das Duracell-Häschen in mir hat auch im Moment einfach mal Sendepause.

Es ist ein immer schon nettes Bild von mir selber gewesen: sehe mich selber zwar nicht gerade „rosa“ und meine Dauerbeschäftigung ist auch nicht das Trommeln (dazu hatte ich bisher gar keine Zeit…) – aber das emsige Machen und Tun ohne Pause und ohne scheinbaren Verlust der Kraft unter Dauer-Grinsen: das kommt mir schon irgendwie bekannt vor…

Nun hat MEIN Duracell-Häschen aber schlapp gemacht – die Batterien sind leer und die Trommeln verstummt.

Und wie das eben bei solchen Antriebs-Geschichten auch sonst ist: es hört schlagartig auf mit der Bewegung – man sieht noch ein paar leichte Zuckungen und hört ein verzweifeltes Brummen des „Motors“ – und dann ist Stille…

Ich fühle mich derzeit wirklich so: war in den letzten Jahren ständig auf Dauerbetrieb, bin von einer Arbeit zur nächsten gedüst (hatte auf Juist teilweise vier Arbeitsstellen, die ich an manchen Tagen sogar alle bedient habe), hab Haushalt, Kinderbetreuung, freiwillige Ämter usw. noch „nebenbei“ geschmissen und das Trömmelchen wurde ohne Pause behämmert.

Jetzt ist Ruhe – zwangsweise durch die Umstände, dass so eine Selbstständigkeit eben Zeit braucht und durch meinen gesundheitlichen Zustand. Mein Körper erzählt mir ganz klar, dass er mir nun mal die Rechnung für seine viele Arbeit der letzten Jahre auf den Tisch legt. Und ich habe im Moment noch nicht die Idee, wie ich ihm diese Summe bezahlen soll.

In den nächsten Tagen kommen dazu noch weitere Gedanken von mir – denn sie sind wichtig und hoffentlich gut für all die Menschen hier, die sich viel zumuten

Ich wünsche Euch einen feinen Tag!

15 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    ich habe gerade Dein Video gesehen und wie das Pipi in den Augen immer mehr wurde. Das tut mir so leid! Der Körper, der nach Ruhe schreit und die Seele, die keine Ruhe gibt. Alles ein großer Mist. Dabei hast Du doch anscheinend einen neuen Lebensplan auf dem Du im Moment hin werkelst und Du am Abend genau weißt, wieviel Du zur Verwirklichung getan hast. Wie Du selbst so schön gesagt hast, man neigt dazu, sich in Traurigkeit zu suhlen – darf man auch mal – aber wir Niederrheiner sind doch positive Menschen. Also : Kopf hoch, die guten Gedanken hochkramen und den nächste Schritt nach vorne gehen.
    Liebe Grüße Christina
    P.S. Auch ich bin im Moment zu etwas Ruhe verdonnert : habe letzte Woche eine neue Augenlinse bekommen und morgen die nächste.

    • Liebe Christina,
      wir Niederrheiner sind bestimmt fröhliche Menschen – und deswegen vermisse ich das ja auch so: mein Lachen, meine verrückte Ausgelassenheit, meine Lebensfreude.
      Kommt bestimmt alles wieder – Stück für Stück! Aber ich fürchte, es wird diesmal länger dauern als sonst und erst dann bin ich wieder bereit für den nächsten Schritt/den nächsten Hüpfer!

  2. Liebe Uta ,
    mein Opa hat immer zu mir gesagt :
    Immer wenn Du denkst es geht nicht mehr –
    kommt von irgentwo ein Lichtlein her.
    Und glaube mir irgentwie ist da was dran.
    In weniger guten Momenten faellt mir immer dieser Spruch ein und mir “ hilft“ er ein wenig ueber den Berg.
    Ich wuensche Dir gute Besserung und alsbald einen kleinen Huepfer aus dem dann viele mehr werden …
    Kopf hoch es wird schon wieder.
    Ich nehme Dich gedanklich in die Arme und drueck Dich.

    Liebe Gruesse Irmtraut

  3. Liebe Uta,
    schon krass, wie sehr ich mich in Deinen Worten wiederfinde. Diese Gedanken mit den Pausen habe ich auch, wie schön mal eine Pause wäre – auch erzwungen – und dass ich da doch mal zur Ruhe käme: Pustekuchen. Dann geht der Stress erst richtig los. Mittlerweile merke ich, dass ich mit so einer Ruhe schon kaum mehr was anfangen kann bzw. möchte, denn in all der Hektik ist es einfacher, die wirklich wichtigen Gedanken, die zu einer Entscheidung führen sollen, (die mir eine Heidenangst einjagt) einfach beiseite zu schieben, denn es gibt ja sooo viel zu tun. Und dieses Gepröddel an Dingen, das ich tue, um den zu erarbeitenden Lösungsansätzen aus dem Weg zu gehen, sind so belanglos, dass mich das unzufrieden macht: Am Ende des Tages zwar viel getan, aber im Grunde wieder mehr Zeit vertan…
    Ich glaube, wir Duracell-Häschen nehmen uns, wenn es um uns persönlich geht, zu große Schritte vor. Alle Dinge außerhalb unseres Innenlebens haben wir ja immer mit diesen großen Schritten hinbekommen und prima und erfolgreich bewältigt. Nur mit unserem Selbst klappt das nicht. Das frustriert, macht Angst oder löst Gefühlskaskaden aus, die wir so gar nicht an uns kennen und vielleicht auch schwer akzeptieren können.
    Ich wünsche Dir den Mut für den nächsten kleinen Schritt, die Akzeptanz dieses getanen Schrittes unabhängig von seiner Größe, vor allem aber eine tiefe Freude und Zufriedenheit, diesen kleinen Schritt gegangen zu sein. Betrachte den Schritt vielleicht als ein kleines Steinchen im Mosaik des vor Dir liegenden Weges: Je kleiner die Steine, desto bunter und vielfältiger ist am Ende das Muster…
    Liebe Grüße
    Andrea

  4. Hallo Andrea,
    was für ein schönes Bild vom bunten Mosaikmuster voller vieler kleiner Steinchen.
    Das werde ich mir merken.

  5. Liebe Uta,

    es gibt da diesen Trauerspruch: „Alles hat seine Zeit: es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.“
    Und so ist bei dir jetzt halt auch die Zeit des Innehaltens. Das ist nichts, wofür du dich rechtfertigen oder gar entschuldigen musst.

    Hinzu kommt gerade jetzt ja auch noch der traditionelle Herbstblues. Mir ging’s letztes Wochenende echt besch…, nachdem die letzten zwei Monate eigentlich richtig gut liefen. Das gehört wohl irgendwie dazu. Ich finde, man darf sich diesem Sog der Traurigkeit für einen begrenzten Zeitraum auch mal hingeben – in dem Bewusstsein, dass nach Regen auch wieder Sonnenschein folgt. Und nach Gehen irgendwann auch wieder Hüpfen. Ich bin mir sicher, dass du das tief im Innern weißt.

    • Liebe Esther,
      da der Sog gerade allzu doll ist und ich spüre, wie gefährlich da ist, versuche ich, nicht allzu sehr nachzugeben und kämpfe noch dagegen an.
      Hoffe, dass es Dir ganz bald wieder richtig gut geht und Du die blöden Herbstgedanken nach draußen in den Regen schickst

  6. Hallo Uta,
    auf Juist kommt man zumeist mit „nur“ einem Job nicht hin!
    Das es das für eine alleinerziehende Mutter nicht leichter macht, weiss ich nur zu gut. Ich denke ich habe es dennoch geschafft, meine Tochter „auf einen einigermaßen guten „Weg zu schicken“!
    Krisen und negative Phasen gehören zum Leben und jeder muss da irgendwann einmal durch und auch diese Zeiten im Leben akzeptieren.
    Es ist nicht leicht, doch am Ende kann man nur lernen und gestärkt daraus hervor gehen!
    In diesem Sinne; Gruß vom Töwerland,
    Tina

    • Hallo Tina,
      wenn ich mir Deine Tochter so anschaue, dann bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass Du sehr viel richtig gemacht hast.
      Klar kenne ich solche Zeiten immer mal wieder – diese hier hat schon eine andere Qualität und erschreckt mich in ihrer Intensität doch – auch, wenn frau „Kummer gewöhnt ist“…

  7. Hallo liebe Uta,
    es tut mir wirklich Leid, in deinen Videos zu sehen, wie bescheiden es dir geht…
    Du hast geschrieben, dass du im Moment noch nicht die Idee hast, wie du deinem Körper die Summe bezahlen sollst. Ein allgemein gültiges Rezept hab ich nicht, aber viell. eine Idee dazu:
    auf das Bauchgefühl hören
    deinem Körper ganz viel Gutes tun, sei es durch gute Ernährung od. z.B. Krankengymnastik bei einer Physiotherapeutin
    die Situation annehmen u. nicht dagegen ankämpfen
    etwas tun, wobei du völlig abschalten kannst
    körperliche Anstrengung vermeiden
    Du wirst schon noch herausfinden, was du deinem Körper Gutes tun kannst.
    Ich sage immer:“Ohne Gesundheit ist alles nichts.“
    In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin gute Besserung!!!

    • Liebe Gaby,
      hab vielen dank für Deine Ideen und Deinen schönen Kommentar. Ich werde mich tatsächlich mal hinsetzen und überlegen, was ich MIR Gutes tun kann… Schon traurig, dass mir da spontan nichts zu einfällt, aber wie Du schon sagtest: annehmen, nicht kämpfen!

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