Noch ein großer Hüpfer

Manchmal stehe ich ja super lange auf der Leitung rum… man könnte meinen, ich hab dann sogar eine Liege und mich draufgepackt, um es mir auf der Leitung so richtig gemütlich zu machen…

In den letzten Tagen war ich super nah am Wasser gebaut – ständig hatte ich einen Kloß im Hals, es bedurfte einer Kleinigkeit und meine Augen liefen aus… da hab ich dann mal nachgedacht (jaaaaaa, ab und zu kann ich das ja auch!) und irgendwann fing die Glühbirne an zu leuchten: Ist ja auch für mich als Mama gerade ein echter Schnitt und mal wieder ein großer Hüpfer, meine Kinder in die neue Schulwelt gehen zu lassen.

Denn beide sind in dieser Woche ganz großartig gehüpft… mein Sohn hatte gestern seinen ersten Schultag. Typisch für ihn: seine Aufregung wollte er nicht zeigen, hat ganz „cool“ getan – aber ich kenne ihn natürlich zu gut… und war dann sehr froh, dass seine Lehrerin eine bildhübsche, ganz junge Frau ist, die ihn sofort angestrahlt und erzählt hat, wie sehr sie sich auf ihn gefreut hat. Als ich ihn mittags abholte, hatte er schon mindestens drei neue beste Kumpel, eine Telefonnummer, um sich zu verabreden in der Tasche und ist heute morgen wie selbstverständlich in die Klasse geschlendert – ohne sich nochmal zu mir umzudrehen…

Noch mehr Gedanken habe ich mir um meine Tochter gemacht, die von ihrer Art her etwas zurückhaltender ist und sehr viel Wert auf Freundschaft, Ehrlichkeit usw. legt. Sie sass gestern neben mir bei der Einschulungsfeier in ihrer Gesamtschule und wurde immer blasser – ich meinte fast, sie würde auf dem Stuhl in der Aula immer kleiner werden. Die Augen über ihrer Sommersprossen-Nase schauten umher und irgendwann flüsterte sie mir zu: „Hier kennen sich doch alle!“ Ihr größte Angst: hier finde ich niemals eine Freundin – machte sich so richtig breit. Als sie auf die Bühne zu ihrer neuen Klasse gerufen wurde, ist sie aber ganz tapfer hoch, hat fürs Foto gelächelt und wurde dann in ihren Raum geführt. Mit klopfendem Herzen sass ich da und schaute ihr nach – im Elterncafé konnte ich sie wieder in Empfang nehmen: einen glücklichen Strahlekeks, denn an ihrem Tisch sass Mia… auch ganz neu, total nett und genauso froh über meine Tochter wie andersrum…

Und so ist meine Tochter heute morgen in den Bus gestiegen und in die große weite Welt gefahren, als hätte sie nie etwas anderes getan… und ich bin mit meinem Gefühlschaos Hand in Hand nach Hause gegangen… und jetzt laufen die Tränen gerade wieder… vor Stolz, vor Erleichterung, vor Trauer, dass meine Kinder immer größer werden… vor Liebe und Dankbarkeit, dass die beiden so wunderbare Wesen sind und ihre Mama sein darf!

Das war das Einschulungsmotto in der Gesamtschule gestern – total schön, finde ich… und es wurde noch eine tolle Geschichte vorgelesen, die ich Euch morgen gerne hier erzählen möchte… habt einen sonnigen Tag – und don´t forget to hüpf!

31 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ach wie schön, Uta, dass alles so gut geklappt hat mit den neuen Schulen und neuen Fremden-Freunden! 🙂
    Ich konnte Deine Zeilen soooo gut nachvollziehen, auch ich (na gut, eigentlich mein Sohn) habe den Abschied von der Grundschule gerade hinter mir und hoffe auch auf eine tolle Lehrkraft und nette Mitschüler für meinen Sohn. Das ist schon wieder so ein großer Schritt von unseren Großen-Kleinen…
    Liebe Grüße,
    Daphne

    • Das stimmt, liebe Daphne… und wie toll die das meistern: einfach loshüpfen!!!!
      Ich wünsche Deinem Sohn einen ebenfalls ganz tollen Start ins neue Leben – und Dir all die Gefühle, die zum Mama-Herz gehören! 🙂
      Sei lieb gegrüßt!

  2. Toll das der Schulbeginn so gut geklappt hat …
    Und so kann es ja weitergehn .
    L. G. Irmtraut

  3. Geschafft!!! Super!!! Ich freue mich sehr für Euch!!! Jetzt kann alles nur immer, immer schöner werden!

    • Es fehlt halt noch der passende Job für mich ab Oktober… aber der findet sich sicherlich auch noch… Vielleicht liest das ja jemand, der mich in Hamburg und Umgebung brauchen kann….

  4. Hallo, schön das es so gut geklappt hat mit neuen Schulanfang. Kinder finden meistens ganz schnell neue Freunde. Sie machen sich immer so viele Gedanken und dann schwupp die wupp kommen sie mit neuen Freunden um die Ecke. Aber es ist gut für dich, dass deine Kinder es so gut geschafft haben.

    Das mit dem nah am Wasser gebaut kenne ich im Augenblick. Geht mir auch gerade so. Es ist gerade viel los in meinem Leben. Letztens musste ich schon fast heulen als ich beim Bäcker gefragt wurde „kann ich noch etwas für sie tun“. Manchmal bin ich mit dem Auto unterwegs, fange an zu denken und schon kommen die tränen. Dann wartet man am Ziel kurz bis die Tränen weg sind.

    Drücke dir ganz fest die Daumen für einen neuen Job. Aber ich denke, du findest ganz schnell einen tollen Job, so vielseitig wie du bist. Das klappt schon …..
    Ja ich sollte mehr hüpfen 🙂

    • Liebe Heike,
      hüpfen, um des hüpfen willens – das geht so auch nicht… man muss schon hüpfen, weil man gar nicht anders kann, weil die Lebensfreude einfach aus einem raus will…
      Und es gibt eben auch Phasen im Leben – immer mal wieder – wo das Hüpfen so gar nicht gelingen mag – wo es einem wirklich nicht gut geht… wichtig ist eben, dass man da irgendwann wieder rauskommt, dass einen nicht der Mut verlässt und das Wissen: irgendwann werde ich wieder hüpfen!!!!!
      Und: weine, so viel und so oft Du kannst!!!!! Das ist gut, dass die Tränen kommen und Du wenigstens dieses Ventil nutzen kannst. Ich bin meistens so in meinem „funktionieren“-Modus, dass ich selbst für Tränen keine Verwendung habe – wenn sie dann kommen, ist es wie eine Erlösung. Insofern: lass sie laufen und gönne Dir diese Augenblicke, in denen Du Dich fallen lässt in den Schmerz!
      Du wirst wieder hüpfen, liebe Heike – da bin ich mir ganz sicher…. und ich bin gerne da und helfe Dir buchstäblich auf die Sprünge!

      • Ja, du hast recht, das weinen tut schon gut. Ich kann es auch nicht stoppen, es kommt einfach und dann ist es eben so.
        Es schmerzt und tut auch gut, eine Mischung aus beidem.

        Ja und zwischendurch versuche ich zu hüpfen und freue mich über Kleinigkeiten und das Leben.

        Danke für die lieben Worte. Tut echt gut.

        • Grundsätzlich finde ich es einfach gut, dass Du Deine Gefühle wirklich „lebst“ – dass Du da durch gehst und nichts wegschiebst, betäubst oder verdrängst… auch das muss manchmal sein, um überhaupt noch zu funktionieren… aber generell machst Du das super – meine Meinung… und so kommst Du auch schneller wieder ans dauer-hüpfen!
          Meine liebe Gedanken dazu hast Du…

  5. Mir fällt da irgendwie gerade der Spruch ein: Aus Kindern werden Leute ! Du hast eben tolle Kinder, die drauf loshüpfen und machen ! Vielleicht die eine etwas zaghafter, als der andere, aber sie hüpfen ! Ich freue mich sehr für die zwei, aber ich hatte dir ja schon gesagt, die beiden machen das schon. Bald ist euer neues Zuhause voller lachender und spielender Kinder, warte ab ! Macht euch ein ganz tolles Wochenende. Dicker Drücker für euch !

  6. Liebe Uta,
    ich habe auch gerade Pippi in den Augen als ich deinen Artikel gelesen habe. Sie werden aber auch echt schnell groß! Meistens macht man sich nach einem Umzug mehr Sorgen als nötig. Ich habe in den letzten Jahren häufig Kinder in die Klasse bekommen, die umgezogen sind. Und eigentlich nimmt die Klasse neue Schüler immer ganz lieb auf. Kommt natürlich auch auf die Klasse an. Ich hatte die letzten vier Jahre eine Traumklasse! Und kann nur hoffen, dass die neuen Erstklässler übernächste Woche genauso süß sind! Leider kann ich dadurch nur beim Gottesdienst und nicht bei der eigentlichen Einschulungsfeier meiner eigenen Tochter dabei sein;-(
    Und dabei ist es ja so ein großer Tag. Wünsche euch eine tolle Zeit! Du kannst soooo stolz sein auf dich!!!!
    Liebe Grüße
    Svenja aus dem Rheingau
    (ich saß bei Hoecker neben deiner Tochter;-) )

    • Liebe Svenja,
      wie schön von Dir zu lesen… fand das super süß, wie Du mich bei Hoecker angesprochen hast… !!!!
      Kann mir vorstellen, wie schwer das für Dich, dass Du bei der Einschulungsfeier Deiner Tochter nicht dabei sein kannst…. Manchmal ist das aber auch sowas von doof, wenn der Job gegen die eigenen Kinder steht…
      Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte – also bisher habe ich die Kinder hier als sehr aufgeschlossen und super lieb gegenüber meinen Kindern erlebt – eben ging das Telefon mit der ersten Mutter eines Jungen, der sich mit meinem Sohn verabreden wollte… 😀 Darauf habe ich erstmal einen Sekt getrunken… 🙂
      Ich wünsch Dir ein ganz tolles Wochenende mit der Familie und noch tolle Ferien!

  7. Hallo Uta,

    ein Job? Da fällt mir spontan der NDR ein. Hast du es da schon mal probiert? War nur so ein Gedanke. Wäre doch vielleicht naheliegend bei deinen speziellen Talenten… 😉 Viel Glück!

    Und ich freue mich für dich, dass deine Kinder sich so problemlos in die für sie doch noch recht spannende, neue Welt einleben. Sie hüpfen ja schon richtig perfekt!!

    Viele Grüße aus Franken,
    Kathrin

    • Liebe Kathrin,
      der NDR hat bereits eine Bewerbung von mir aufm Schreibtsich und man wollte sich zumindest mal mit mir zusammensetzen… mal sehen… wäre natürlich ein Sechser im Lebens-Lotto… !!!!
      Ja, meine Kinder sind die absoluten Hüpfer!!!! 🙂
      Ganz liebe Grüße von der Uta

  8. …also, wenn der NDR bei Dir nicht sofort zugreift, dann verpassen die ne Riesenchance – so dumm werden die nicht sein!

    • Na… vielen Dank „für die Blumen“… aber mir ist eigentlich eher klar, dass zum Beispiel der NDR jetzt nicht schon ewig auf die Uta gewartet haben… 🙂

  9. Doch! Nix Blumen! Genauso hab‘ ich es allen Ernstes gemeint, Uta, und könnte auch für diese Meinung genügend Argumente anliefern.

  10. Also, auf einen Punkt gebracht, glaube ich, dass Du locker ähnlich viele Sympathiepunkte beim Publikum einkassieren würdest, Uta, wie Michelle Hunziker, Günther Jauch, Anke Engelke oder alle die guten Moderatoren, die authentisch, humorvoll, intelligent,bescheiden, aber auch voller Überraschungen uuuuund natürlich ziemlich, ziemlich, gutaussehend 😉 sind!

  11. Lieber Lydia,ich möchte da nun noch unbedingt und ganz vorne „Ina Müller“
    Ergänzen.liebe grüße

  12. Liebe Uta
    Da hätten wir doch ein schönes Gender-Thema. Ausgangslage: eine interessante, anspruchsvolle Stelle. Männer: Ich kann das / Frauen: Kann ich das?

    Frauen dieser Welt: Getraut euch. Ihr könnt das! Und ihr würdet uns Männern, den Unternehmen, der Gesellschaft gut tun.

    Viel Erfolg jedenfalls. Reto

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