Nehmen, wie es eben ist

Als ich heute meinen wunderbaren Schreibtisch-Wochenkalender umgeblättert habe, begrüßte mich nicht nur die Erinnerung daran, dass wir nun offiziell Herbst haben, sondern auch ein Spruch, der tatsächlich gerade etwas mit mir und meinem derzeitigen Dasein zu tun hat:

Nun ist es nämlich so – eigentlich (und eigentlich mag ich dieses Wort ja gar nicht… 😉 ) würde ich nämlich jetzt mit einem dicken Pott Kaffee in meinem Campingstuhl sitzen und aufs Meer schauen…

Ich habe gerade noch mal eine Woche Urlaub und ich war schon ganz überrascht, als mein Mann sich auch die Tage frei nehmen und mit mir in unserem Wohnmobil Walter nach Usedom fahren wollte. Überrascht, weil nicht etwa, weil er nicht gerne schöne Zeit mit mir verbringt – aber weil er als wahrhaft KLEIN-Unternehmer (eher Winzig-Unternehmer) in Selbstständigkeit wirklich immer gut gucken muss, dass er finanziell über die Runden kommt. Er ist ja Physiotherapeut mit eigener Praxis und einer einzigen Angestellten – und nun ist es so, dass diese demnächst gesundheitsbedingt längere Zeit ausfallen wird. Das macht natürlich niemand mit Absicht und die oberste Priorität ist natürlich, dass sie wieder ganz gesund wird. Aber es hatte auch zur Konsequenz, dass wir den gebuchten Campingplatz am Strand wieder absagen mussten – denn sechs lange Wochen zahlt mein Mann ja das fast das volle Gehalt weiter ohne den Gewinn dagegensetzen zu können. Und das ist für so einen kleinen Betrieb wirklich eine existenzielle Frage.

Dementsprechend für mich selbstredend auch keine Frage, da großes Verständnis für zu haben – wenn auch die Enttäuschung noch im Herzen sitzt – bei uns beiden.

Umso wichtiger, das Motto aus der Überschrift zu nehmen und weiter zu hüpfen: man muss das Leben nehmen, wie es kommt und das Beste draus machen. Und so haben mein Mann und ich gestern zum Beispiel den Sonntag genutzt und sind in einer schönen Saunalandschaft verschwunden. Das war wunderbar, hat dem Körper und der Seele einfach gut getan und hat sich wenigstens wie ein Mini-Urlaub angefühlt.

Es kommt eben nicht immer darauf an, was genau man geschenkt bekommt, sondern wie man das gestaltet, was man sich selber nehmen kann.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Eure Enttäuschung, nicht verreisen zu können, kann ich verstehen, liebe Uta! Aber ich finde es großartig, dass Ihr das Beste aus der Situation macht und Euch an freien Tagen gefühlte Miniurlaube gönnt. Selbst Hamburg ist ja schon eine tolle Sache mit vielen schönen Ecken, um sich zu erholen. Schiffe gucken an der „Strandperle“, zum „Alten Schweden“ hinwandern, Museumshafen Övelgönne, ein bißchen Fitness-Programm beim zügigen Auf und Ab im Blankenesener Treppenviertel, an alten Elbe-Seitenarmen mit Walter und lecker befülltem Picknickkorb die Seele baumeln lassen, kleine Radtour mit „leckeren“ Verschnaufpausen rund um die Außenalster, Kino, Museum, Cuxhaven-Duhnen und ruhige Freizeit auf Eurer toll sanierten Gartenbank mit Pott Kaffee und Apfelkuchen oder je nach Witterung im dickeren Jäckchen mit herzhaft belegten Stullen, einem heißen Früchtepunsch oder dampfender Hühnersuppe im Kerzenmeer draußen zu Zweit genießen. Auch wenn das Schietwetter mal einen Strich durch die Miniurlaube machen sollte, warum nicht zuhause tolle Musik und dazu abtanzen?? Ich wette, bei so vielen Möglichkeiten vergehen die sechs Wochen(enden) oder Freizeit abends wie im Flug. Nehmt und schenkt es Euch! Viel, viel Spaß und Nähe dabei!

    • Naja, ich habe natürlich nur eine Woche Urlaub – dementsprechend sind die Möglichkeiten dann doch ein bisschen begrenzt, zumal ich als Krankenschwester ja auch öfters mal am Wochenende arbeiten muss. Aber ansonsten haste natürlich Recht, liebe Gabi: jeder Tag darf ein Fest sein, das zu feiern zu lohnt!!!!

    • Wow, Gabi, arbeitest du vielleicht bei der Hamburger Touri-Info 😉 ?!? So viele tolle Ideen für kleine Abenteuer zwischendurch, da bekomme ich gleich Lust, mich aus dem Süden der Republik mal wieder aufzumachen nach Hamburg :)) !! Ich werde mir deine tollen Tipps tatsächlich kopieren und wenn ich mal wieder nach Hamburg komme, werde ich danach schauen! Danke und einen schönen Tag allerseits!

      • Liebe Melanie, Hamburg ist für mich immer eine Reise wert. Ich mag die Menschen dort, weil ich sie gelassener und toleranter als anderswo erlebt habe.

        Ich habe sogar noch einen tollen Tipp für alle Leckermäuler: der „Isemarkt“ im schönen Eppendorf mit seiner tollen Architektur befindet sich unter der Hochbahntrasse der U3, Haltestelle „Eppendorfer Baum“. Es gibt zweimal wöchentlich jede Menge Stände mit köstlichsten Sachen, alles sehr einladend und appetitlich angerichtet. Man schlendert ganz entspannt regengeschützt, probiert nach Lust und Laune von salzig-deftig bis süß und saftig! Damals hatten wir so manches eingekauft und später nach Fahrt mit der U1 am Blankeneser Elbstrand (Zehen im Sand und fast ein bißchen wie am Meer) mit Genuss und Freude aufgefuttert!

        Die Verkehrsanbindung im hvv ist bestens, Tagesticket lohnt sich, die Elbschnellfähren sind inbegriffen!

        Und ja, das ist eine Liebeserklärung an Hamburg! :-))))

        • Auch noch ein großartiger Tipp, liebe Gabi! Und ja – Hamburg lohnt sich immer und fast an jeder Ecke!!!! Ich liebe diese Stadt auch einfach sehr!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.