Der Segen (und auf der anderen Seite natürlich auch der Fluch) vom Schichtdienst ist, dass man seine freie Zeit ganz besonders zu genießen und schätzen weiß. Am Wochenende musste ich nicht arbeiten und an solchen Tagen versuche ich immer – am besten unter Beteiligung meiner Familie, die ich in der Woche ja auch nicht so viel zu Gesicht bekomme – möglichst viele schöne Aktivitäten reinzupacken und von tollen Dingen zu noch tolleren Sachen zu hüpfen.

Am Samstag bin ich mit meinem Mann zum Beispiel zum Baumarkt gefahren (okay, das war ganz eindeutig mehr zu seinem Vergnügen 😉 ) und wir haben u.a. Blumenerde zum aufziehen von Blumensamen gekauft. Denn mein Mann hatte mir letztes Jahr einen ganz besonderen Adventskalender geschenkt: 24 kleine Tütchen mit den Samen von heimischen Sommerblumen, die meist auch besonders lecker für Bienen und andere Insekten sind. Dabei waren zum Beispiel verschiedene Malven, Klatschmohn oder die von mir so geliebte Kornblume.

Am Nachmittag haben wir uns dann an den Küchentisch gesetzt und die wertvollen Beutelinhalte in kleine Anzuchtgefäße gestreut – zwischendurch kam sogar mein Sohn, der sich eigentlich mit seinem Dauerhunger nur etwas zu essen holen wollte, dazu und blieb bei uns „hängen“.

Denn das hat einfach Spaß gemacht – mit dem Gefühl, neues Leben zu schaffen, die Erde in die Becher zu füllen und die Körnchen unterzubuddeln, zu gießen und zu einer kleinen illustren Gemeinschaft zu stellen.

Die beiden Schalen stehen jetzt an der großen Fensterbank vor meinem Schreibtisch und sehen aus wie eine kleine Segelbootflotte. Hab schon geguckt: ich kann sie wohl gleich wieder mit ein bisschen Wasser versorgen, ich fürsorgliche Blumen-Mama. 😉

Und ich hoffe, ich kann Euch dann in ein paar Wochen ganz stolz schöne Ergebnisse präsentieren.