Ein besonderes Datum

In dieser Woche hatte ein ganz besonderes Paar seinen 54. Hochzeitstag. Ein Paar, welches durch einige Tiefen und viele Höhen gegangen ist. Das schlimmste Tief war mit Sicherheit die Schwangerschaft mit dem zweiten Kind, welches sich im 8. Monat selber mit der Nabelschnur den Hals zugedrückt hatte und gestorben war.

Das Paar war in Sachen Temperament, Interessen und Charakter so unterschiedlich, wie man es nur sein kann. Die Frau ein Energiebündel, das nur so sprühte mit vielen künstlerischen Ambitionen und Interessen, sie hat gesungen, gemalt, getöpfert und war sehr gesellig, brauchte viele Menschen um sich und konnte ohne Punkt und Komma reden. Der Mann war eher ein sympathischer Eigenbrödler, der sich selber genügte (dazu aber auch seine engste Familie, für die er stets der Fels in der Brandung war), seiner Sammelleidenschaft (Briefmarken, Münzen usw.) nachging und sich damit stundenlang beschäftigen konnte, sich daneben ehrenamtlich über alle Maßen engagierte und auf seine sehr stille Art ein Held in einem unsichtbaren Kostüm darstellte.

Mit Sicherheit habt ihr schon eine ganz deutliche Ahnung, von wem ich hier schreibe – am 05. Juli 1968 haben meine wunderbaren Eltern geheiratet.

Ich LIEBE dieses Bild… Heirat meiner Eltern

Ich bin sicher, sie haben das an ihrem jetzigen Ort schön gefeiert – und in meiner Vorstellung hat mein Vater wieder mal Ärger bekommen, weil er den Tag verdaddelt hat. 😉

Mein Vater hat sich an dem eigentlichen Tag bei der kirchlichen Trauung allerdings noch ein viel dickeres Ding geleistet – mitten im feierlichsten Augenblick, nämlich als er den Ring an den Finger meiner Mutter steckte, sagte er klar und deutlich folgenden Satz, der bis heute für Lachtränen in meiner Familie sorgt:

„Trage diesen Ringe als Zeichen meiner Liebe und Reue….!“

Einer meiner Onkel, der in der Nähe stand, hat dem Armen dann noch ein lautstarkes: „TRRRRRR…“ zugerufen, was die ganze Angelegenheit nicht viel besser gemacht hat.

Was für ein Freud´scher Fehler, oder? Aber so voller Reue kann mein lieber Papa nicht gewesen sein – dagegen sprechen eben die vielen erfüllten Jahre der beiden, die sie nun gemeinsam an IHREM Ort fortsetzen…

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    ich bin eher ein stille Leserin Deines Blogs. Dieser Bericht ist eine so schöne Hommage an Deine Eltern. Sie sind sicher ganz stolz auf Dich da oben 😇 Und sie werden ihren Tag sicherlich entsprechend gefeiert haben.
    Alles Liebe und Gute 🍀

    • Liebe Andrea,
      vielen Dank für Deine schönen Worte. Ich bin ja im Gegenzug auch sehr stolz, diese Eltern gehabt zu haben.
      Freu mich sehr, dass Du beim Blog dabei bist – ob still oder laut, Du bist von Herzen willkommen und so oder so eine Bereicherung!

  2. Ich bin so berührt, dass ich nahezu sprachlos bin😍
    Herzlichen Dank für diesen wundervollen Post.

      • Mich berührt sehr, wie humorvoll, warm und liebevoll Du Deine Eltern beschreibst. Sie müssen auch sehr glücklich gewesen sein zu erleben, zu welch‘ wunderbaren Menschen sich ihre Kinder entwickelt haben!!!

        Ganz herzliche Grüße an Dich, liebe Uta :-)))))

        • Schön, dass die Beschreibung meiner Eltern anscheinend meine Intention getroffen hat.
          Ja, meine Eltern waren wirklich glücklich über ihre Kinder und Enkelkinder und haben uns das auch total spüren lassen.
          Ganz liebe Grüße an Dich zurück, liebe Gabi!

  3. Liebe Uta, ich lese immer sehr sehr gerne Deine Blogs im Stillen mit. Vielen lieben Dank, dass Du uns so offen berichtest und uns auch an so sehr privaten Dingen teilhaben lässt. Ich drück Dich. Deine Zwei da oben sind doch sehr präsent und freuen sich sicher sehr über Dich und Deine Art.

    • Liebe Martina,
      vielen Dank – vor allem erstmal, dass Du hier im Blog dabei bist. Wegen Euch fällt es eben auch total leicht, auch sehr private Dinge zu schreiben, denn ich weiß sie in wirklich guten Herzen.

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