Die Welt verschönern

Jetzt, wo wir den Entschluss gefasst haben, nicht nur trotz des Erdgeschehens, sondern gerade aufgrund des Weltgeschehens erst recht zu heiraten, versuchen wir auch auf anderem Wege alles dafür zu tun, dass die Welt wieder ein wenig heller und bunter wird.

Denn wenn alles um einen herum im Chaos zu versinken droht, sollte man sich selber möglichst viel Ruhe schenken, Wenn das Leben einem die hässlichste Fratze zeigt, sollte man erst recht lächeln. Wenn die Nachrichten einem schier das Herz brechen wollen, dann sollte man seine Seele in Watte packen und beschützen. Sprich, man sollte sehr gut auf sich aufpassen (noch mehr als sonst) und alles dafür tun, um stabil zu bleiben.

Dementsprechend haben wir unser Wochenende gestaltet – dafür stand als Wichtigstes auf dem Plan: Unser Umfeld aufräumen und verschönern. Und somit haben wir uns in die Garten-/Terrassenarbeit gestürzt, haben die Pflanzenkübel von winterlichen Blätterresten usw. befreit, den knospenden Pflanzen mehr Raum in größeren Gefäßen geschenkt und sind dann auch in das Gartencenter unseres Vertrauens – dort gab es erstmal ganz viele Frühlingsbotschafter…

Und dann fand ich das Zitat, welches auf den letzten Artikel von mir kommentiert wurde, so klasse passend:

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen “ – Der Satz, der Martin Luther zugeschrieben wird, spricht für sich: Ein Baum steht für das Leben und für die Hoffnung. Und somit stehen jetzt hinter unserem Haus gleich zwei neue Apfelbäume – eben einer für das Leben und einer für die Hoffnung:

Ich hoffe, dass sie ganz doll wachsen, gedeihen und ihre Symbolkraft in die Welt schicken.

Anschließend haben wir uns noch meine Kinder geschnappt und sind eine lange Runde durch den Wald spaziert, haben der Stille zugehört und uns aneinander erfreut. Das war wie ein großer Teller Hühnersuppe für meine Seele.

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, Euer Wochenende kann ich voll nachempfinden ! Gartenarbeit ist wirklich Balsam für die Seele , so wie eine Meditation … Deshalb tut es einfach gut, durch die Beete zu krabbeln, Hornspäne als natürlichen Dünger einzuarbeiten und dann ins Gartencenter zu fahren und voller Entzücken Hornveilchen, Stiefmütterchen , Primeln und anderes in den Einkaufswagen zu laden . Die Bilder , Farben und Düfte aller Pflanzen ziehen selbst noch nachts durch die Träume und wirken gegen die Bilder von namenlosem Schrecken und der Zerstörung …
    Den Garten zu pflegen, dort zu ordnen und zu pflanzen ist für mich ein großes „Danke schön“ für unser Leben ! Alles Gute für Eure Apfelbäumchen , die sicherlich schon von Insekten umschwärmt und von den Vögeln erobert werden !

    • Da hast Du total Recht: Gartenarbeit ist echt klasse, weil es ja auch (zumindest meistens) danach so tolle Ergebnisse gibt und man sich daran dann so doppelt freuen kann. und es tut im Moment einfach noch mehr gut, etwas Schönes und Lebendiges mit den eigenen Händen zu schaffen…
      Ja, wir haben extra zwei Apfelbäumchen gekauft, weil die Insekten diese dann gegenseitig bestäuben. 😉

  2. Für mich als Gartenfreundin ist es einfach toll nachzuempfinden, wie genussvoll Du Eure Frühlingsaktion beschreibst, liebe Uta. Uns erging es hier kaum anders, bei dem tollen Wetter mussten wir einfach loslegen und den Garten so richtig auf Vordermann bringen. Die noch geschlossenen Magnolienknospen schimmern bereits ganz leicht rosé. Die Rosen freuten sich über den nötigen Rückschnitt („scharfe Schere, hartes Herz“) und werden dann umso besser austreiben. Osterglöckchen, Krokusse und Perlhyazinthen wippen im Frühlingswind und die Stiefmütterchen leuchten im Terrassenkübel.

    Dann das Highlight zur Belohnung: den ersten frischen Spargel mit Schinken, Vanillepudding mit Erdbeer-/Rhabarbergrütze, cremiger Milchkaffee zum Abschluss und gemütliches Sonnenbad in leichten Klamotten auf der Gartenterrasse! :-))))

    Dein Schlusssatz „…. sind eine lange Runde durch den Wald spaziert, haben der Stille zugehört und uns aneinander erfreut ist ….“ ist auch für mich Seelenfutter, DANKESCHÖN! :-))))

    • WOW, Gabi, unser Wochenende sah ganz ähnlich aus (auch wenn es den ersten frischen Spargel „erst“ gestern gab ;-)), aber so wunderbar wie du hätte ich es nicht beschreiben können!!! Es macht Freude, deine Worte zu lesen und mich dabei an die schönen Stunden vom Wochenende zu erinnern – echter Seelenbalsam!! Und gleich darf ich wieder in den Garten :))))!!! Frühlingsbunte Grüße an alle Gartenfreundinnen und an alle anderen natürlich auch, Melanie

      • Danke für Deine lieben Worte, Melanie! Deine Gedanken zu Utas Beiträgen und auch die aller anderen hier lese ich immer SEHR GERNE. Liebe Frühlingsgrüße und lass‘ es Dir gut gehen. :-))))

    • Bei Deiner Beschreibung stehe ich gedanklich mitten in Deinem Garten und erfreu mich an dem bunten Anblick! Vielen Dank für Deine super schöne Schilderung und den kleinen Gedankenausflug!

      • Das kann ich nur froh an Dich zurückgeben, liebe Uta! Wir sind uns alle hier wohl einig, dass die Natur wo auch immer (erst recht in diesen verstörend berührenden Zeiten) uns wieder so richtig „ins Lot“ bringt. Es tut einfach nur gut, wieder ganz bei sich anzukommen, wenn man nach der Buddelei das Erreichte in aller Ruhe genießen darf.

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