Wo die Berufsreise hingehen soll…

Heute mag ich Euch noch erzählen, wo ich denn ab September arbeiten werde – WENN, ja WENN ich das Examen denn auch wirklich schaffen und in der Tasche haben sollte. (Schon mal vorab: am 30. März ist BITTE wieder Daumen drücken angesagt, denn an dem Tag habe ich ab ca. 10.00 meine drei mündlichen Prüfungen abzulegen)

Es ist so, dass ich wirklich meine Zeit gebraucht habe, um meinen späteren Wirkungsort mit Bestimmtheit und Überzeugung benennen zu können. Eine ganze Weile habe ich gedacht, dass ich in die palliative Richtung gehen würde. Ich hatte ja einen vierwöchigen Einsatz im Hospiz gehabt – und Ihr habt es ja in meinen Artikeln auch schon des Öfteren gelesen: ich beschäftige mich ganz bewusst oft und viel mit dem Tod. Er gehört nun mal unwiderruflich zu jedem Leben dazu – und ich bin absolut keine Freundin von Tabuisierung. Ein Thema wegzudrängen, hat immer den Bumerang-Effekt – es kommt immer wieder zu Dir zurück und wenn man nicht hin sieht, dann trifft es einen direkt am Kopf.

Die Tage, die ich im Hospiz und mit Sterbenden verbracht habe, war sehr wertvoll – die Arbeit dort ist das, was ich unter echter Pflege verstehe. Und ich würde immer noch nicht ausschließen, dass ich mich eines Tages in diesen Bereich wiederfinde.

Eine noch größere Offenbarung war aber mein Einsatz in der Psychiatrie – der war so toll und hat so wie Pott auf Deckel gepasst, dass ich mir von meiner Ausbildungsleiterin einen zweiten Einsatz in diesem Gebiet gewünscht habe. Da dies eher ungewöhnlich ist, wollte mich der stellvertretende Direktor unseres Krankenhauses, der eben gleichzeitiger Chef der vielen psychiatrischen Abteilungen dort ist, persönlich kennen lernen. Ich sollte ihm in einem Gespräch erklären, wie ich zu meinem Wunsch komme und warum ich in meinem (hohen) Alter überhaupt noch diese Ausbildung begonnen hatte. Als ich geendet habe, legte er den Kopf schief, grinste mich an und meinte: „Na, Sie gehen aber auch nie den gewöhnlichen Weg, oder?“

So rasch habe ich wohl noch nie eine gelungene Einschätzung meiner selbst erhalten… 😀

Jedenfalls hat er mich dann als erste Auszubildende überhaupt zu einem Einsatz in einer Tagesklinik für Erwachsene gelassen – und auch diese Zeit war so bereichernd, beeindruckend und ich habe auch hier so wunderbare Menschen getroffen – da stand es einfach fest: ab September werde ich auf der Psychiatrie arbeiten.

Mit großer Wahrscheinlichkeit – wenn nicht sogar mit Sicherheit – wird mir nach einiger Zeit wieder etwas Neues dazu einfallen, was ich noch wieder ändern, verbessern oder ummodeln kann… aber darüber werde ich dann ja wieder berichten.

Man weiß eben nie genau, wo Uta noch so hin hüpft… 😉

15 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Du hüpft ’s so gezielt und zielstrebig dein Ziel an – das schaffst du ganz bestimmt.
    Ich glaube du hast damit deine „Berufung“ gefunden. Es wird bestimmt nicht leicht – aber du wirst über alle Schwierigkeiten hüpfen.
    Alle Daumen sind gedrückt.
    Ganz liebe Grüße Irmtraut

  2. Meine Liebe UTA,
    drück Dir ganz dolle die Daumen für die abschließende mündliche Prüfung.
    Bin ganz sicher, dass Du auch das schaffst.
    Chapeau kann ich nur sagen. Du hast Dein Ziel konsequent verfolgt, GLÜCKWUNSCH.
    Psychiatrie ist bestimmt ein schwieriger Pflegebereich, aber Deine Erfahrungen auch im Hospizbereich haben Dich dorthin geführt. Menschen, die sich für den Weg entscheiden kann ich nur bewundern. Hab ich doch selber die Menschen und ihre Pflegebereitschaft dort erleben dürfen. Die liebevolle Pflege, nicht nur für die Patienten, ist unglaublich und so wertvoll, da kann man nicht dankbar genug sein. Ich freue mich und wünsche Dir alles Gute in der neuen Arbeitswelt.

    • Liebe Elli,
      die mündliche Prüfung wird leider nicht die abschließende sein – ich habe ja dann noch die praktische vor mir, die wegen der Teilzeitausbildung dann erst im August absolvieren werde.
      Ja, mein Weg wurde mir quasi deutlich gezeigt – und es ist mir durchaus bewusst, dass er nicht leicht werden wird. Aber er fühlt sich richtig an.
      Vielen Dank fürs Daumen drücken

  3. Uta, ich bin wieder Mal beeindruckt und ich kann mich dir in dem Bereich der Psychiatrie sehr
    gut vorstellen dito aber auch im Hospiz.Deine Lebenserfahrung wird da auch eine große Rolle
    spielen.Du gehst deinen Weg und deine emphatische Art wird sich auch dort positiv für alle Patienten auswirken.Nun gilt es erst Mal die Daumen drücken und dann wird das mit der Prüfung schon
    klappen.Toll mach weiter so.Gruß aus Köln

    • Liebe Uta, ich freue mich sehr, dass du wieder mal einen Themenvorschlag von mir aufgegriffen hast. In der Psychiatrie oder Psychosomatik benötigt man dringend empathisches Personal. Du wirst dort sicher einen tollen Job machen. Für die Prüfung drücke ich dir die Daumen! Viele Grüße aus Bonn.

      • So langsam erschöpfen sich Deine Wünsche… wenn Du noch welche hast, immer her damit… 😀
        Ansonsten: vielen Dank für Deine aufmunternden Worte und fürs Daumen drücken, liebe Ute

  4. Bewundernswert, wie zielstrebig und hoch motiviert Du Deinen Weg gehst. Festes Daumendrücken und gutes Gelingen für Deine berufliche Zukunft, liebe Uta!

  5. Liebe Uta,
    spannendes Arbeitsfeld! Vielleicht kann nach deinem Arbeitsbeginn eine neue Reihe mit psychologisch/psychiatrischen Themen entstehen?!
    Toi toi toi für deine mündlichen Prüfungen!!!

  6. Ich wünsche dir alles Gute für die Prüfung und die Zeit danach! Deine Zielstrebigkeit ist imponieren?

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