Punkt, Punkt, Strich…

Immer wieder fällt mir auf, dass es wirklich ganz oft die buchstäblichen Kleinigkeiten sind, die das Leben bunter und mein Herz hüpfend machen. Das ganz große Glück, welches wirklich dauerhaft bei einem bleibt, ist sowieso nicht zu erreichen – und ist stelle es mir darüber hinaus auch einfach langweilig vor, ständig über-brodelnd glücklich zu sein.

Wer aber aus scheinbaren Selbstverständlichkeiten, Nebensächlichkeiten oder Belanglosem durch den richtigen Blick und eine offene Seele etwas Besonderes zu erschaffen vermag, der hat verstanden, wie man sein eigenes Leben eben immer wieder ein bisschen goldener und heller machen kann.

Mein bestes Beispiel dafür habe ich im letzten Urlaub entdeckt, wo ich ja mit meinem Partner und meinen beiden Kindern im Wohnmobil an der Nordsee war. An einem Tag sind wir per Zug in die wunderschöne Stadt Husum gefahren und haben uns auf die Spuren von Theodor Storm begeben. Außerdem sind wir ein wenig durch die kleinen, hübschen Geschäfte gestromert. Meist halte ich es dabei so, dass ich nichts gezielt dabei suche, sondern mich von Dingen einfach finden lasse.

Als ich vor einem Laden stand und auf meinen Freund gewartet habe, der innen das Portemonnaie zückte, fiel mein Blick auf einen unauffälligen Tisch, der am Rand der vor der Tür drapierten Ware stand. Eine kleine Spardose stand drauf, ein handgeschriebener Zettel und handbemalte Steine. Meist stand nur ein einzelnes nettes Wort drauf oder ein Symbol. Einer dieser Steine stach mir sofort ins Auge und traf mich mitten ins Herz…

Es klingt vielleicht verrückt – aber ich bin mir ziemlich sicher, dass IHR mich versteht! Dieses etwa 5 Mark großes Teil mit Punkt, Punkt, Strich macht mich nun jedes mal glücklich, wenn ich ihn auf meinem Schreibtisch ansehe. Ich kann gar nicht einfach – ich muss sofort zurück lächeln und ein warmes Gefühl strömt in meinen Bauch.

Die 2€, die ich dafür in die Spardose werfen musste, waren mit die beste „Investition“ meines Lebens. 🙂

Vielleicht auch eine schöne Anregung für kleine Geschenke an liebe Menschen – ich kann nur sagen: diese Kleinigkeit bewirkt ganz Großes!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Frau Jentjens,

    wenn Sie Juist so lieben, interessieren Sie sich vielleicht für meine Geschichten vom Juist der sechziger Jahre.

    • Lieber Herr Schindler,
      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Mich verbindet ganz sicherlich sehr viel mit der Insel – habe ich dort die schönsten Momente meiner Kindheit verbracht und dann als Erwachsene 16 Jahre dort gelebt, meine Kinder bekommen usw.
      Leider verbinde ich mit Juist aufgrund persönlicher Erfahrungen aber zumindest derzeit auch viele unschöne Gefühle, so dass es mich eher schmerzt, an dieses ansonsten so wunderbare Eiland zu denken.
      Das ist aber meine ganz persönliche Geschichte – und ich bin sicher, dass es ganz viele Menschen gibt, die Ihre Erzählungen sehr interessieren würde.
      Ganz herzliche Grüße,
      Uta

  2. Empfinde ich auch so, liebe Uta, denn oft sind es gerade die unverhofften Kleinigkeiten, die das Herz auf Anhieb erobern und wärmen!

    In schönen Schalen verwahre ich hübsche kleine Sammelstücke, die ich im Laufe vieler Jahre meist an verschiedenen Stränden gefunden oder als Souvenir gekauft habe. Schneeweiße große Herzmuscheln von Memmert, Bernstein und auch vier nur knapp 8mm winzige getrocknete Seesternchen aus einem Priel vorm Loog, mehrere bunte Glasperlenkettchen von Gastkindern auf Juist, aber auch von einem Strand in der Provence rund und glatt geschliffene bunte Glas- und Keramikscherben, schillernde Glimmerschieferstücke, Fruchtstände von Eukalyptusbäumen und sogar ein ausgebleichtes Korallenstück (hat wohl eine lange Reise hinter sich?), aber auch damals noch sehr günstig gekaufte Handschmeichler aus Lapislazuli und Carneol. Hin und wieder schaue ich mir die geliebten Schätzchen genauer an, gehe in Gedanken zurück an die Fundorte. Garantiertes Glücklichsein pur! :-))

    • Eine wunderbare Idee, liebe Gabi – so ein Schatzkistchen hatte ich schon als Kind und habe es geliebt, dort immer noch Kostbarkeiten rein zu tun – die oftmals noch ich als solche gesehen habe.

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