Fast „normal“

Wer hier öfters mal reinschaut und rumliest – sich also immer mal wieder zum Mithüpfen hier einfindet – der weiß, dass ich den Begriff „normal“ schon irgendwie schwierig finde. Denn was soll das schon genau sein?

Dennoch ging mir das Wort durchaus durch mein schräges Köpfchen, als ich am Freitag mit meinem Freund die schöne Stadt Bremen besucht habe. Es war quasi das erste Mal seit der Pandemie, dass wir so eine Tour wieder gemacht haben. Mit durch die Straßen kultiger Viertel flanieren, durch sonnige Parks spazieren und mehrere Menschen auf einem Haufen auf Picknickdecken sehen, in einem Biergarten ein kühles Getränk zu uns nehmen und – Achtung, jetzt wird es RICHTIG verrückt!!! – IN ein Restaurant gehen und sich dort HINSETZEN und etwas essen…. crazy, oder?

Insofern: ja, es hat sich eben wieder „fast normal“ angefühlt. Wie ein Leben von früher – als würde man eine Erinnerung wiederholen!

Aber einiges war dann eben doch anders: der Akt, bis wir tatsächlich in Ruhe die Speisekarte des Restaurants studieren durften, hat sich ein wenig hingezogen: ich musste meinen Impfausweis plus Personalausweis vorzeigen, durfte dann schon mal Platz nehmen, mein Freund musste an einem anderen Tisch noch einen Corona-Test durchführen und das Ergebnis abwarten und zu guter Letzt mussten wir uns noch mit der Luca-App registrieren.

Die Geschäfte hatten ebenfalls wieder geöffnet – aber (und auch das ist wirklich neu und ganz anders als in vergangenen Zeiten)… ich hatte absolut keine Lust auf shoppen, mit Maske in die Läden zu gehen, dauernd auf Abstand und nicht zu viele Personen gleichzeitig zu achten. Meinen Freund hat´s gefreut… 🙂 Aber mir hat es gezeigt: die Umstände kehren ganz langsam wieder in alte Zustände zurück – ich selber bin aber noch gar nicht soweit…

Ich spüre in mir noch eine deutliche Verunsicherung im Umgang mit der nun wieder verordneten Leichtigkeit – und ich denke, ich werde das auch erstmal so beibehalten. Zum einen ist das Virus ja trotzdem immer noch da und man weiß immer noch viel zu wenig darüber/kann immer noch nicht abschätzen, wann und ob es überhaupt jemals verschwindet.

Wie seht Ihr das? Und was sagt Euch da Euer Gefühl?

15 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, auch wenn es jetzt die von allen lang ersehnten Lockerungen mit den auferlegten „Unannehmlichkeiten“ gibt, so wissen wir doch alle, dass die Pandemie längst noch nicht bezwungen ist. „Vernünftig-vorsichtig“ zu sein, bedeutet keineswegs überängstlich und schwarzmalerisch zu sein. Zumal in außereuropäischen Ländern (Asien, Afrika usw.) bisher nur verschwindend wenige geimpft werden konnten. Es wird sich im Herbst zeigen, ob die vielen Reiserückkehrer wieder gesund nach Hause kommen!
    Ich habe überhaupt kein Problem damit, mit Maske und Abstand durch die Geschäfte zu bummeln, im Gegenteil ich freue mich, denn das finde ich auf jeden Fall immer noch besser, als gar nicht zu dürfen in einem erneuten Lockdown.
    Klar, so richtig gesellig kann man noch nicht miteinander umgehen, das vermisse ich schon sehr. Aber Restaurantbesuche fehlen mir kaum, denn wir wohnen ländlich mit viel Natur, können grillen oder leckeres selbst gemachtes Picknick mitnehmen.
    Wie immer ist die jeweilige Sichtweise entscheidend, mir hilft es sehr, mich schon über Kleinigkeiten freuen zu können.

    • Ich denke ähnlich – man tut immer gut daran, sich an den Möglichkeiten, die das Leben bietet und an jeder Kleinigkeit zu freuen. Da sind die Umstände fast egal – wenn die Einstellung stimmt.

  2. Ich denke Sars-Cov2 ist gekommen um zu bleiben.
    Für mich bleibt die FFP2/3 Maske Alltag,alleine schon meiner Gesundheit wegen.Mir ist das Risiko einfach zu hoch trotz meiner Impfung an Covid19 zu erkranken.Keiner kann mir sagen,wie meine Lunge darauf reagieren würde und das will ich gar nicht erst aussprobieren.
    Aber ein bißchen mehr „Freiheiten“ ist natürlich schon schön.
    Farin hat diese Woche Geburtstag und er darf mit 10 Freunden Party machen!(Im Garten )
    Der freut sich wie Bolle.Jetzt kann er seinen 18 nachholen.Und alle seine Kumpels machen freiwillig einen Schnelltest,meinetwegen.Soviel dazu,das die Jugend leichtsinnig ist.
    Mir persönlich reicht es eigentlich schon im Moment ein paar Freunden treffen zu können und den Luxus des Frisörbesuches zu geniessen.
    Ich freue mich über meinen Garten und die Mehlschwalben,die gerade als Untermieter eingezogen sind.
    Und darüber das wir alle bis jetzt ,ToiToiToi,gesund geblieben sind und geimpft sind.
    Liebe Grüße 😘

  3. Liebe Uta, ich war am Wochenende im Schwarzwald und durch die Lockerung war ein Bummel bei traumhaften Wetter in Freiburg möglich. Du schreibst mir aus der Seele, einmal zum Münster hin und schnell wieder zurück – genau 1 Stunde konnte ich das aushalten – die vielen vielen Menschen die sich, wie ich wohl auch, die „Normalität „ zurück gewünscht haben, machten mir dann letzt endlich ein wenig Angst, shoppen, Restaurant, Café – ich konnte das nicht wahrnehmen und genießen – und musste zurück in meine kleine sichere Höhle und die Gedanken was wohl nach den Sommerferien passieren wird, machten sich breit………..

    • Es fühlt sich eben wirklich (noch) alles komisch an – ich bin gespannt, ob wir uns alle irgendwann dran gewöhnt haben bzw. dran gewöhnen müssen… Wichtig ist und bleibt es: das Leben ist zum genießen und hüpfen da!

  4. Wenn ich schon lese
    „die Normalität machte mir Angst, zurück in die sichere Höhle,
    die Gedanken was nach den Sommerferien passieren kann machten sich breit“
    da sieht man was die Panikmache mit Menschen machen kann .

    Corona ein Virus wie viele andere auch, kein Ebola, keine schwarzen Pocken, kein HIV.
    Keine Übersterblichkeit, hat es jemals wegen der tausenden von Grippetoten einen Lockdown gegeben ?
    Mag ja sein das viele es normal finden Maske zu tragen , und nun ein dankbar sind ein bisschen ihrer Grundrechte zurückbekommen.

    Nun jeder wie er mag.

    Ich bin seit gestern zweimal geimpft, habe damit alles getan um andere zu schützen und werde in 14 Tagen endlich wieder reisen und mein Leben genießen und versuchen die Monate die mir genommen wurden ,wenigstens ein bisschen nachzuholen

    • Hallo liebe Monika! Sorry, aber bist Du wirklich ausreichend informiert? Keinerlei Corona-Übersterblichkeit??? 1,8 Millionen Coronatote „nur“ in 2020, die Dunkelziffer ist laut WHO mindestens dreimal so hoch! Und Tag für Tag sterben weiterhin Tausende in Ländern, wo die Impfquote der Bevölkerung teils nur maximal 1% beträgt!!
      Auch für mich ist das rücksichtsvolle Masketragen und mit Anstand Abstandhalten (obwohl teilgeimpft) wie für jeden bestimmt KEINE Lieblingsbeschäftigung!
      Bitte sei mir nicht böse, Monika, aber mir wird schon ein bißchen seltsam zumute, wenn ich Deine Worte lese: „…..nun, jeder wie er mag…..“ (also quasi auf „Panikmache“ hören) oder gar „…..und versuchen die Monate, die MIR genommen wurden…..“!!
      Meine Meinung ist: wir alle können die Pandemie nur dauerhaft kontrollieren, wenn wir über unseren Tellerrand blicken! Bitte bleib trotz Impfung gesund!

      • Liebe Gabi
        doch ich bin gut informiert

        Die Zahl der Todesfälle wird weltweit auf ca. 56 Millionen pro Jahr geschätzt. Die häufigsten Todesursachen sind: Herz-Kreislauf-Erkrankungen: 7,3 Millionen Menschen Infektionen der Atemwege und der Lunge: mehr als 6,7 Millionen Schlaganfälle: 6,15 Millionen Opfer Durchfallerkrankungen: 2,5 Millionen Opfern AIDS: fast 2 Millionen Menschen Lungenkrebs und Luftröhrenkrebs: 1,4 Millionen Menschen
        Du siehst es gibt auch noch andere Todesursachen ,nicht nur Corona.

        Jeder wie er mag, hat nun wirklich nichts damit zu tun, was du da hinein interpretierst, und dir muss es auch nicht seltsam werden. Ich bin schon lange erwachsen und kann mich gut selbst schützen
        Für mich ist es nicht normal, Maske zu tragen, ich sehe beim Sprechen dem anderen gerne ins Gesicht. Aber ich trage die Maske eben auch, um andere zu schützen, genau wie ich mich hab impfen lassen. (Ob ich daran glaube ist immer noch meine Sache)
        Und natürlich werde ich jetzt geimpft, all das ich Anspruch nehmen, was unser Gesundheitsminister Geimpften zugesagt hat.

    • Liebe Monika,
      ich freue mich, dass Du zweimal geimpft wurdest – das ist schon richtig viel wert! Es dient allerdings mehr dazu, DICH zu schützen – andere kannst Du leider immer noch anstecken.
      Nichtsdestotrotz: jeder darf seine eigenen Bedenken und Gefühle haben – egal zu welchem Thema…. das ist mir wirklich wichtig.

      • Nicht ganz richtig, liebe Uta
        Auch ich als Geimpfte kann noch angesteckt werden, bei uns im Altenheim, in dem ich ehrenamtlich tätig bin, gerade wieder passiert.

        Das Robert Koch-Institut wagt dennoch eine Einschätzung. Es kommt zu dem Schluss, dass Geimpfte bei der Verbreitung des neuartigen Coronavirus keine wesentliche Rolle mehr spielen werden.

        • Liebe Monika,
          ja, beides ist richtig. Ich wollte nur nochmal betonen, dass man auch mit Impfung noch andere anstecken kann – das man aber auch selber noch erkranken kann, ist ebenfalls so. Die Impfung schützt „nur“ vor einem schlimmen Verlauf.
          Die Einschätzung des RKI war mir neu – aber gefühlt gibt es ja jeden Tag irgendwelche Neuerungen. 😉 Vielen Dank für die Info

  5. Wir sind auch noch weiterhin vorsichtig, freuen uns aber wie Bolle auf den Besuch unserer Lieblingspizzeria draußen am kommenden Samstag. Ich finde es wichtig, dass man eben mit dieser Vorsicht wieder langsam ins soziale gesellschaftliche Leben reinhüpft. Liebe Grüße Christina

Schreibe einen Kommentar zu Uta Jentjens Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.