Die Schubladen der Anderen

Schöne Dinge sauge ich ja auf wie ein Schwamm das Wasser – ich lechze geradezu nach schönen Anblicken, die meine Augen an mein Gehirn und dann in mein Herz weiterleiten, ich liebe es, wenn ich eine warme Melodie höre, die mich durchströmt, ich mag angenehme Gerüche und bin auch besonders empfänglich für eine schöne Sprache. Ich kann mich sehr begeistern für einen Satz, der einfach gut klingt – oder der eben in mir etwas auslöst, der mich nachdenken lässt oder mir ein Gefühl gibt, indem es mir etwas ganze Neues offenbart oder genau ins Schwarze meines Empfindens trifft.

Vor kurzem habe ich eben diesen Spruch gelesen – er stammt von Raphael Lepenies – seines Zeichens Künstler, Autor, Coach und Gründer des MutHafens, einer Plattform, auf der über 20.000 Leser täglich über das „gute Leben“ nachdenken. Also ein bisschen wie hier – nur in viel größerem Stil. 😉

Raphael schrieb jedenfalls auf seiner Instagram-Seite folgenden Satz:

Damit trifft es es ziemlich gut auf den Punkt: wie oft passen wir uns an, verbiegen uns, verleugnen uns selbst, sind nicht, wie wir eigentlich sein wollen oder wie es die Seele diktiert. Sondern wir sagen etwas gegen unsere Überzeugung, handeln, wie es von uns erwartet wird, versuchen unser Denken in die scheinbar „richtige“ Richtung zu schieben – um nicht anzuecken, um nicht aufzufallen, um nicht ins Abseits zu geraten.

Und damit machen wir klein, was uns ausmacht. Damit hüllen wir unsere wahre Größe ein – wie ein Mensch, der einfach äußerlich groß gewachsen ist und sich immer krumm hält, um nicht gesehen zu werden.

Aber auch die innere Größe kann man nur sehen, wenn wir sie entfalten, wenn wir sie selber annehmen und es zulassen, dass das Licht auf sie fällt.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Du sprichst mir aus der Seele. Ja. daran muss ich wohl auch noch arbeiten auch wenn es sehr schwer fällt. Geht es Dir gut? Müssen unbedingt mal einen Kaffee trinken ! <3 liche Grüße Susanne

    • Daran müssen wir wohl alle noch „hart“ arbeiten, liebe Susanne…. 🙂
      Mir geht es gut, ja das kann man wirklich so sagen! Kaffee trinken ist eine phantastische Idee!!!!!!!!

  2. Genau das ist der wunde Punkt: die Schubladen der Anderen! Warum fällt es manchmal so schwer den Hebel umzulegen und viel stärker auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, einfach ganz bei sich zu sein?

    Der römische Philosoph SENECA soll gesagt haben: „Nichts bringt uns mehr ab vom Weg zum Glück, als dass wir uns nach dem Gerede der Leute richten, statt nach unseren Überzeugungen.“

    • Wahre Worte des Philosophen und der Gabi! 🙂
      Es ist tatsächlich oft so schwer, sich davon frei zu machen und bei sich zu bleiben. Aber wir können es jeden Tag aufs Neue üben

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