Heute möchte ich Euch ein besonders schönes Gedicht mit in den Tag geben, welches mir auf meinem Herbst-Wald-Spaziergang durch den Kopf ging. Es hat für mich ganz viel von Abschied – und die ersten Zeilen davon waren Bestandteil der Beerdigung meines Vaters in diesem Sommer:
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Aus: Das Buch der Bilder von Rainer Maria Rilke
Was für ein schönes Gedicht! Danke!
Ja, auch Traurigkeit kann ja wirklich schön sein!
Ich liebe Rilke Gedichte, Danke dafür. 😘 Es ist, was es ist….
Ich auch – er hat so eine schöne Sprache!
Das stimmt.