Mein Waldspaziergang, Teil 1

Am gestrigen Sonntag (der seinem Namen zumindest in unserer Region und wenigstens am Vormittag alle Ehre gemacht hat), hab ich doch tatsächlich mal meine Lernsachen fürs Examen in die Ecke geschmissen, mir Schal und Mütze auf/umgeworfen und bin endlich mal wieder eine dicke Runde durch den Wald gehüpft. Schließlich steht der unmittelbar hinter unserem Haus und raschelt stets ganz einladend mit seinen Blättern… noch, denn diese fallen auch schon ganz ordentlich.

Dabei sind mir mehrere Themen ins Auge gefallen – oft muss man ja nur seine Sinnesorgane und am besten dazu noch sein Herz öffnen, dann springen einen genug Dinge an, über die man sich Gedanken machen und über die man erzählen/etwas schreiben kann.

So, wie dieser Anblick – so groß ist der Wald eigentlich nicht und ich hatte gedacht, dass ich schon alle Ecken einmal gesehen habe. Aber das war mir noch nie aufgefallen:

In dem Gebiet gibt es zahlreiche kleine Seen und Tümpel, ich hatte an einem gesessen und drei Enten bei der Federpflege und beim lustig durch die Gegend schwimmen beobachtet. Als ich mich umgedreht hab, sah ich plötzlich diese drei gepflasterten Stufen – mitten im Nirgendwo und mit keinem ersichtlichen Sinn und Zweck lagen sie plötzlich vor mir. Sie führten im Prinzip nirgendwohin – nur quasi nach oben.

Das fand ich zum einen bemerkenswert – da ich ja vieles mag, was einfach ein bisschen anders, aus der Norm und ein wenig schräg ist. Und zum anderen kam mir der Gedanke:

Ist das nicht auch im Leben oft so? Da gibt es einen Weg, der einem buchstäblich vor die Füße fällt. Der einem allerdings sinnlos erscheint, weil man keine Ahnung hat, warum man ihn gehen sollte – weil er zu keinem offensichtlichen Ziel führt.

Ich glaube dennoch, dass man solche Pfade ausprobieren sollte – besonders die, die einen „nach oben“ bringen. Vielleicht bringen sie einen nur ganz kleine Schritte weiter – aber auch diese sind doch ganz schön wichtig.

Natürlich bin auch ich im Wald die drei Stufen hoch – hab mich umgeschaut und in mich reingespürt… es hat mich nicht verändert oder verbessert. Aber es war dennoch ein gutes Gefühl, einen ganz neuen Weg gegangen zu sein.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta. Ich liebe deine Texte und freue mich immer auf neue Einträge im Blog. Schreib doch mal ein Buch über dein Leben. Ich würde es kaufen! 😉
    Viele Grüße aus Siegburg, Ute

    • Da grinse ich doch ganz breit, liebe Ute! Vielen Dank für Deine tollen Worte und das dicke Kompliment!
      Buch schreiben… ja… wenn ich das Examen in der Tasche habe, kann ich über solche Pläne mal nachdenken… 😉

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