Eine kleine Bremse

Dieses possierliche Steintierchen steht auf der Küchenfensterbank von guten Freunden von mir – und ich muss jedes Mal ein bisschen lächeln, wenn ich da zu Besuch bin. Denn die Schnecke guckt so lieb und gelassen in die Weltgeschichte.

Manchmal muss ich auch an sie denken, wenn ich mich mal wieder dabei erwische, wie ich mich bei meinem Lebenstempo selber überhole. Passiert mir Energie-Kraftpaket ja irgendwie ständig… ich renne, laufe, mache, tue, organisiere, hüpfe, schaffe und wenn ich dann mal innehalte, dann guck ich um mich rum und entdecke mich selber nicht mehr, ich habe mich abgehängt, auf dem eiligen Weg verloren und (wenn ich es dann doch mal gut mit mir meine) warte dann, bis ich mich wieder eingeholt habe.

Vielleicht würde es uns schnellen Menschen helfen, wenn wir uns so eine kleine symbolische Schnecke ins Gehirn einladen – eine kleine Bremse, die uns mal zwischendurch am Klamottenzipfel packt und dann milde über unsere Ungeduld grinst.

Mittlerweile habe ich ja schon so einen ganzen Haufen von Figuren, die in meinem Kopf wohnen – weija, ich hoffe, dass hier keine renommierten Psychiater mitlesen und demnächst nette Menschen mit Zwangsjacken an meiner Haustüre klingeln… ich denke, ich packe die kleine Schnecke mal dazu und lass mir bei Gelegenheit die Freude an der Langsamkeit zeigen. Aber nur für passende Momente, denn Hüpfen in Zeitlupe – das funktioniert dann doch nicht! 🙂

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,

    diesen Spruch las ich vor einigen Jahren auf einer Tafel am Eingang zum Kurpark von Bad Mergentheim.

    „Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten, bis unsre Seelen uns wieder eingeholt haben.“
    (Indianische Weisheit)

    Vielleicht kannst du ab und zu daran denken. Ich wünsche es dir. Pass auf dich auf!
    Liebe Grüße,
    Kathrin

    • Oh ja, liebe Kathrin – diesen „seelenlosen“ Zustand, den kenne ich auch… man kann das richtig spüren, dass man auf seine Seele warten muss, weil man die abgehängt hat!

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