Unseren kleinen Liebestaumel in diesem Blog möchte ich heute mit jemandem beschließen, der es wirklich verstand, Gefühle in wunderschöne Worte zu verpacken: mit Rainer Maria Rilke.

Sein Gedicht „Der Panther“ von 1902/1903 ist für mich persönlich eines der besten und beeindruckendsten schriftlichen Werke überhaupt. Auf so eine großartige beobachtende Weise so tiefe Empfindungen wie Einsamkeit, Resignation, Wut, Ohnmacht, Kraft und verborgenem, ungebrochenem Willen zu beschreiben und dabei eine so unglaublich schöne Sprache zu nutzen – das ist einzigartig!

Und auch über das Thema Liebe hat der große Meister viel geschrieben und in seine Seele blicken lassen. Ich finde das folgende Werk ganz besonders schön, weil es auf sehr zärtliche Art die Distanz beschreibt, die man zum Partner wahren sollte, damit dieser bei sich bleiben kann. Für mich kommt dieser schmale Grad zwischen dem Verlangen nach unmittelbarer Nähe und der Gefahr, sich darin zu verlieren, sehr gut zum Ausdruck.

Mit „Gib mir Liebe“ gehe ich in eine kleine Blog-Pause – quasi einen Mini-Pfingst-Urlaub. (Ich habe gestern meine praktische Zwischenprüfung in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hinter mich gebracht – mit einem tollen Ergebnis – und hab ein paar Tage bis zum nächsten Schulblock frei… und da gebe ich mir jetzt mal komplett frei! 🙂 )

Habt eine gute Zeit, lasst die Liebe in Eure Herzen und don´t forget to hüpf!

Gib mir Liebe

Welche Wiesen duften deine Hände?
Fühlst du, wie auf deine Widerstände
stärker sich der Duft von draußen stützt.
Drüber stehn die Sterne schon in Bildern.
Gib mir, Liebe, deinen Mund zu mildern;
Ach, dein ganzes Haar ist unbenützt.
 
Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben
Und die welkende Erwartung heben
von dem Rande deiner Augenbraun;
wie mit lauter Liderinnenseiten
will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten
alle Stellen schließen, welche schaun.