Ein Plädoyer für die Achtsamkeit

Wie es ja auch schon in meinem Erklärungstext für diesen Blog hier steht: ich bin absolut der „Gänseblümchentyp“ – ich liebe diese kleinen, oft unterschätzten Wiesenblumen und oft ist meine Antwort nach einer Geschenkeidee für mich: „Pflück mir einfach ein Gänseblümchen – dann weiß ich, dass Du beim Anblick an mich gedacht und Dich sogar für mich gebückt hast!“

Als ich letzten Freitag den Rückweg von der Berufsschule antrat und in den Zug stieg, sah ich an meinem Sitz folgende Nettigkeit:

Die Passagiere hatten also wohl vom Metronom-Personal diesen hübschen Frühlingsgruß bekommen, den einige von ihnen dann an ihrem Platz liegen gelassen hatten. Nicht nur diese Narzissen habe ich dann an mich genommen, sondern auch noch einen Strauß, den jemand in den Mülleimer an der Tür gestopft hatte.

Bin sonst bestimmt niemand, der in Abfalleimern rumwühlt, aber die gelben Köpfe schauten so traurig über den Rand, dass ich schnell den Deckel hochgehoben, die Pflanzen befreit und ebenfalls mit nach Hause getragen habe. Nun stehen sie alle zusammen in einer Vase auf dem Küchentisch und leuchten mich an, sobald ich reinkomme.

Das erfreut mich natürlich jedes Mal – aber den Umstand, wie ich zu den Blumen gekommen bin, finde ich schon traurig. Da hat sich jemand viele Gedanken gemacht, sich echt Mühe gegeben, um vielen Menschen ein Stück Frühling zu schenken – und das stößt dann teilweise auf so eine lieblose Reaktion.

Ich finde, Achtsamkeit ist eine so wichtige und erstrebenswerte Eigenschaft – gerade in der heutigen Zeit, die oftmals leider so oberflächlich geworden ist.

Und ich denke, wer achtsam mit der Welt um sich herum umgeht, behandelt automatisch sich selbst ebenfalls besser. Was ich damit genau meine, schreibe ich Euch im nächsten Artikel. Lasst mich gerne bis dahin wissen, was Achtsamkeit für Euch bedeutet.

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich frage mich, warum diese Leute die Nettigkeit überhaupt erst angenommen haben und nicht nein danke sagen. Ich freue mich über so was auch immer. Aber ich freue mich auch über ein Sträuschen Gänseblumen. Ich habe so eine mini mini Vase. Da kommen öfter mal welche rein.

    • Gute und berechtigte Frage – wenn man keine Blumen mag (was schon komisch ist – aber gut, jedem das Seine), dann kann man ja wirklich dankend ablehnen oder sie jemandem anders weiterschenken.

  2. Achtsamkeit und Respekt sind leider inzwischen Fremdwörter für viele Menschen. Gänseblümchen liebe ich auch, und Bellis. Gerade jetzt im Frühling freut man sich doch über alles Blühende.
    Ich wünsche allen eine blühende Woche!

  3. Nur, wenn ich mit mir selber achtsam umgehe, kann ich diese Achtsamkeit auch Freunden und Mitmenschen zuteil werden lassen… Ich finde es auch ein Unding, solch schöne Blumen in den Mülleimer zu werfen oder sie einfach liegen zu lassen. Ich hätte sie auch aus dem Müll befreit.

    Viele Frühlingsgrüße aus der Eifel von Ute

  4. Häufig gehen wir ja schon mit uns selber nicht achtsam um. Ich glaube, in solchen Phasen hat man den Kopf nicht frei für die kleinen schönen Dinge, leider. Aber so hast Du, liebe Uta, jetzt einen vernünftigen Strauß zusammen. Wären die anderen nicht so achtlos gewesen, hättest Du Dich über die Blumen auch nicht freuen können. So hat es doch auch was gutes 😊

  5. Liebe Uta! Da hätte ich gerne mal „Mäuschen“ gespielt, um zu sehen, was das für Menschen sind und in welchem sozialen Umfeld sie sich bewegen, dass sie so abgestumpft, lieb- und herzlos geworden sind…..
    In der heutigen schnelllebigen Zeit achtsam mit sich und den anderen umzugehen, ist wirklich der Schlüssel zum inneren Frieden und Glück. Achtsamkeit schenkt uns Ausgeglichenheit und lässt uns ganz entspannt und zufrieden bei uns selbst sein. Sie macht unser Leben leichter, weil bewusster.

  6. Es ist traurig, wie manche Menschen die freundlichen Gesten anderer missachten und mit Füßen treten.
    Ich mag das Wort Achtsamkeit nicht mehr so sehr, weil es inzwischen oft recht abgedroschen klingt. Doch die Achtsamkeit die du meinst kann ich voll unterschreiben!
    Übrigens mag ich auch Gänseblümchen besonders gerne 🙂 Als Kinder haben wir wetteifert, wer den kleinen Strauß für die Mutter besonders groß hatte – soviele Gänseblümchen, dass die kleinen Kinderhände sie kaum greifen konnten 😉
    Liebe Grüße Annegret

  7. Ja, als Kleine hockten wir Mädels auf der Wiese, haben uns aus Gãnseblümchen Krãnzchen gebastelt und stolz getragen. Natürlich bekam auch die Mama immer ein besonders schön gelungenes.

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