Der Traum des Lebens

Jeder Mensch träumt in jeder Nacht. Hatten wir auch letztens im Unterricht zu meiner Ausbildung beim Thema „Schlaf“ und warum der eigentlich so wichtig ist.

Denn was passiert eigentlich im Körper, während wir träumen? Grundsätzlich gibt es zwei Schlafzustände: die Tiefschlafphase, in der unser Gehirn quasi eine Ruhepause einlegt und nur langsam arbeitet und unsere Muskeln entspannen. Weckt man einen Menschen in der Slow-Wave-Phase auf, hat er keine Traumerinnerung.

Die andere Phase ist da ganz anders: Die REM-Phase oder Phase der Augenbewegungen wiederholt sich circa drei- bis viermal in jeder Nacht. In ihr ist unser Gehirn fast annähernd so aktiv wie im Wachzustand, doch die Muskelspannung fehlt. Klingelt der Wecker in dieser Phase, wacht man mit dem Traum in seinem Bewusstsein auf.

Oft vergisst man die nächtlichen Abenteuer dann doch während des Tages. Aber es gibt auch welche, die sich für immer ins Gedächtnis einbrennen, weil sie so besonders waren – oder weil sie eventuell immer wieder zu „Besuch“ kommen.

Seit jeher ahnten die Menschen, dass Träume eine Bedeutung haben, auch wenn sie sich nicht sofort erschließen lässt. Die Vorstellung, dass Nachterlebnisse hilfreich sein können, geht auf den Psychoanalytiker Sigmund Freud zurück. Er glaubte, dass Träume die verborgensten Wünsche eines Menschen offenbaren: Das Unterbewusstsein mache durch verschlüsselte Symbole deutlich, was sich jemand bewusst nicht zu denken traut.

Der Schweizer Psychoanalytiker C. G. Jung hat diesen Ansatz noch erweitert. Seiner Auffassung sei ein Traum auch ein Hinweis darauf, wie eine andere Lösung für ein Problem aussehen könnte – ein Ergebnis, das im Wachzustand nicht erkennbar wird.

Für indianische Völker und in afrikanischen Kulturen spielen Träume weiterhin eine sehr wichtige Rolle. Beispielsweise ist das, was die Seele im Traumzustand erlebt, genauso wirklich wie die Ereignisse des Tages. Die Aborigines glauben sogar, dass die Schöpfung der Erde auf Träumen basiert: Die Ahnen der australischen Ureinwohner haben sich die Erde durch die sogenannte Traumzeit regelrecht erträumt. Dieser Mythos wird von Generation zu Generation weitergetragen und beherrscht nach wie vor die Regeln des Zusammenlebens der Aborigines.

Ganz so weit würde ich persönlich zwar nicht gehen, aber ich glaube schon, dass man für sich selbst absolut wichtige Wegweisungen im Traum bekommen kann – und dass jeder irgendwann den Traum seines Lebens hat, der eine ganz eigene Bedeutung für das Dasein, für die gegenwärtige Situation oder für die Zukunft hat.

Habt Ihr einen derartigen Traum bereits gehabt? Und mögt Ihr ihn hier mal erzählen?

Ich werde im nächsten Artikel von meinem schreiben, den ich vor fast genau zwei Jahren erlebt habe und seitdem ganz fest in meinem Herzen trage…

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, Dein Beitrag gefällt mir sehr gut – toll, was Dir an wirklich außergewöhnlichen Themen einfällt!
    Wegweisende Träume hatte ich bisher keine, aber ich erinnere einen Traum, den ich als etwa 11Jährige hatte: ich träumte, mein Papa sei schwer krank geworden und verstorben. Ich wachte schweißgebadet und Tränen überströmt auf und schrie gellend. Kannst Du Dir meine grenzenlose Erleichterung vorstellen, als Mama und auch Papa an mein Bett eilten und mich tröstend in ihre Arme nahmen??
    In schöner Regelmäßigkeit von Kindheit an und auch jetzt noch im Erwachsenenalter träume ich meinen „Klassiker“: stehe draußen im Garten, beobachte die Vögel und dann ist er wieder da, dieser intensive Wunsch selbst abzuheben. Ich schlage rhythmisch mit den Armen und tatsächlich geht’s steil nach oben wie ein Heli. Ich genieße dann diesen intensiven Traum, es ist herrlich manövrieren und schweben zu können. Es fühlt sich wirklich „echt“ an ……. ein tolles Gefühl mit Suchtfaktor!

    • Liebe Gabi – so einen Alptraum hatte ich als Kind auch mal: da haben zwei Cowboys erst meinen Bruder und dann mich getötet… wie kommt man bloß als Kind auf sowas? Ich war jedenfalls auch super erleichtert, als ich aufgewacht bin…
      Dein wiederkehrender Traum dagegen ist großartig – und doch auch absolut wegweisend!!!!!! Zeigt Dir, wozu Du fähig bist – dass Du viel mehr kannst, als Du denkst!

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