Wenn mich das Meerweh packt…

Aus den Gründen, die ich hier bereits beschrieben habe, brauche ich ja im Moment (und ich kann auch noch nicht abschätzen, wie lange dieser noch andauert) Abstand von meiner Seelenheimat Juist. Die räumliche Trennung und die spürbare Distanz tut mir gerade ziemlich gut und es fühlt sich gut und richtig an – so, wie es ist.

Dennoch gibt es natürlich ein paar nicht ganz unwesentliche Dinge (und auch Menschen, wie meine beste Freundin), die ich auf der Insel vermisse – allem voran fehlt mir aber etwas, was eher um Juist drumherum liegt: das Meer, speziell die Nordsee.

Schon seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich mit diesem Meer eine ganz tiefe, besondere Verbindung: auf der einen Seite habe ich echt Respekt vor seiner Kraft und seiner Unberechenbarkeit – auf der anderen Seite liebe ich die Weite, die Wellen, das Rauschen, die Zaubereien (ganz besonders das Meeresleuchten), die alte Weisheit und diese vielen Gegensätze aus Leichtigkeit/Schwere, Dunkelheit/Licht und Zärtlichkeit/Macht.

Und da ich ja auch eine überdrehte Phantasie habe, war ich seit jeher davon überzeugt, dass auch die Nordsee für mich liebevolle Empfindungen hegt – die entsprechenden Schwingungen kamen jedenfalls immer an, sobald ich den Dünenkamm überschritten hatte.

Nun habe ich einen Ort gefunden, wo ich mich ganz meiner Meer-Sehnsucht hingeben und meinen Blick in die scheinbare Unendlichkeit versenken kann: mein Bett! Denn zwischen diesem und meinem Wohnzimmer steht ein Schrank als Raumtrenner. Und bisher guckte ich immer auf die nicht ganz so ansehnliche Rückwand davon.

Jetzt aber haben wir es endlich geschafft, dass mein Traumbild hängt: ich habe es im Internet bestellt – insofern kann es gut sein, dass es nicht auf Juist aufgenommen worden ist- aber es erinnert mich doch sofort an meinen Lieblings-Strandaufgang an der Domäne Bill im Westen der Insel.

Dieses große Bild wurde erst laminiert und dann noch mit einem schönen Holzrahmen versehen, damit es schön heil bleibt – auch, wenn ich mit meinem Hintern dran entlangschrabbe, weil ich mich zur Musikanlage quetsche.

Und so kann ich nun mit dem Kopf auf dem Kissen liegen und mich wegträumen-  und mein erster Blick morgens fällt auf „mein“ Meer…. das ist total schön!!!

Habt Ihr auch so etwas?

24 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Guten Morgen Uta,
    ja hab ich auch,auf meinem rechten Arm 😀
    Der Oktopus erinnert mich an ganz besondere Dinge und Orte auf diesem Planeten,genauso der Seestern und der Ojo.
    Aber es gibt auch noch andere Sachen,die mich sofort Träumen lassen.
    Da wäre z.b. meine Muttersprache.
    Wenn ich hier unten im tiefsten Süden jemanden höre der Kölsch spricht,fängt mein Kopfkino an.
    Dann seh ich den Dom,mein Veedel,den Rhein vor mir und ich bekomme so etwas wie Heimweh.
    LG und einen schönen Feiertag,
    Petra

    • Kann ich alles sehr gut nachvollziehen, liebe Petra! Tattoos sollten auch immer eine gute und feste Bedeutung haben, da sie ja nun mal dauerhaft an einem bleiben. Ich habe meine da auch mit bedacht auserwählt und bin sehr glücklich mit ihnen.
      Und Heimat bleibt nun mal Heimat…

  2. Hallo Uta,
    ist ja witzig, wir haben dasselbe Bild bei meinem Mann im Arbeitszimmer hängen. Wir lieben es und uns erinnert es an Dänemark 🇩🇰. Da fahren wir gerne im Sommer in Urlaub.
    Aber jetzt sind wir auch gerade auf dem Weg zur Nordsee. Und zwar fahren wir nach Juist für 4 Tage. Ich hab Samstag Geburtstag und da besuchen wir Verwandte auf Juist.
    Dir wünsche ich noch einen schönen Tag und viel Spaß beim Betrachten Deines Meeres.
    Liebe Grüße
    Birgit

  3. Liebe Uta,
    es ist doch wunderschön, das wir unsere Seelenorte immer in uns tragen können und zack sind wir “vor Ort“.
    Für mich ist Juist, aber besonders die Nordsee ein solcher Ort und seit einem Urlaub in Südamerika der nächtliche Sternenhimmel⭐✨🌟 in den bolivianischen Anden in fast 5000m Höhe. Das geht ganz tief in die Seele und man staunt und denkt (nach dem Urlaub) was bin ich doch ein kleiner Punkt in dieser großen, wunderschönen Welt.

  4. Für mich ist auch Juist mein Seelenort und deshalb hängen bei uns im Wohnzimmer diverse Juist-Bilder gerahmt und natürlich selbst fotografiert. Auf einer Staffelei steht noch ein Juist Bild gemalt von Friedrich Fäsing. So habe ich „meine“ Insel auch immer um mich, wenn ich nicht dort bin.

  5. Lange nicht voneinander gelesen, liebe Uta……
    …ich verbinde Dich immer noch untrennbar mit Juist und kann mit den vielen, manchmal für meine Seele einfach zu problembeladenen Blog-Beiträgen, nicht sooo viel anfangen….aber: ich schaue immer mal wieder rein… und wenn ich dann Juist lese, daaa geht mir das Herz auf.
    Zum Thema Seelenort: ich habe eine eigene Schwarz-weiß-Fotografie eines Strandabgangs auf Juist auf Leinwand im Wohnzimmer hängen und kann mich dort immer wegträumen und kann gut verstehen, dass Du Dir so ein Plätzchen geschaffen hast.
    UND: Da ich seit knapp 3 Jahren Aquarell male, ist eines meiner Lieblingsmotive natürlich das Meer und die Strände ;-))). Meine Wohnung ist für die Menge an Bildern, die ich seither gemalt habe, leider viel zu klein. Aber ich gestalte mir immer mal wieder meine eigene kleine „Wechselausstellung“, grins…..

    Pass gut auf Dich auf und ich schick Dir liebe Grüße aus dem Süden

    Soni

    • Liebe Soni.
      Jetzt bin ich etwas irritiert: Du findest meine Blogeinträge problembeladen? Das möchte ich eigentlich überhaupt nicht transportieren – ganz im Gegenteil…. 🙁

      • Moin liebe Uta,

        vielleicht hast Du mich da auch etwas falsch verstanden…oder ich kann es nicht so verständlich ausdrücken, wie es auf mich wirkt… möchte allerdings hier im Kommentar des Blogs auch nicht alles aufschreiben, was ich darüber denke und empfinde. Ich würde mich darüber nur mit Dir direkt austauschen, aber nicht im Blog-Kommentar.

        Für mich war Dein alter Blog eben so eine Art „Juist-Fernweh-Abhilfe “ bzw. gedanklicher Mini-Urlaub… das vermisse ich schon immer noch sehr.
        DU gehörst jedenfalls für mich untrennbar zum Töwerland 😉

        Für Herbst habe ich 2 Wochen gebucht und hoffe auf ein klein wenig Sonne und ganz viel Meer- und Strandfeeling.

        Schönen Sonntag für Dich und liebe Grüße

        Soni

        • Liebe Soni…
          ja, verstehe ich – kannst mir ja auch sonst eine E-Mail schreiben, wenn Du das möchtest.
          Ich wünsche Dir viel Vorfreude auf Deine Inselzeit!!!!

  6. Liebe Uta,
    dein Beitrag zu unserem Seelenort hat mich gestern Abend, auf der Suche nach einer Bettlektüre in meinem Bücherregal bei einem wunderschönen Juistbuch innehalten lassen
    Apfelkuchen am Meer von Anne Barns
    und Zack war ich vor Ort 😊. Pferdegetrappel und der megagroße und blendend weiße Sandstrand….. Töwerland eben. Der Seelenort……😘😘
    Liebe Grüße Dagmar
    P.S. Foto ist auf Instagram 😊

  7. Liebe Uta,
    gern hätte ich Dir Deinen Bill-Strand-Aufgang hier als Foto eingestellt; war ich doch gestern erst dort. ☺ Deine Seele ist auf der Insel, das merkt man, wenn man hier langläuft. An so vielen Stellen habe ich Dich in den letzten Jahren getroffen; daran denke ich, wenn ich über die Insel laufe.

    Juist und ich grüßen Dich!
    Alles Liebe

    Silke

  8. ich habe zwar kein Bild, jedoch habe ich im letzten Jahr auf Juist das Rauschen der Wellen, der See, der Möwen, und was sonst noch so zu hören war am Strand aufgenommen. Dies habe ich auch schon auf Sylt, Usedom, Fehmarn, Langeoog, und noch einige Inseln mehr getan… Ich spiele es meinen Vater vor, der mit seinen 94 Jahren leider nicht mehr seine Heimat in Norddeutschland besuchen kann….er schließt die Augen…meist kullert heimlich eine Träne….so hat er sein Sehnsuchtsort…. und für mich sind diese Aufnahmen, abschalten vom Alltag….fallen lassen in die Entspannung…und vorallem….immer eine Insel vor Augen haben 🐬 In diesem Sinne dir und deiner Family ein wundervolles Wochenende mit vielen neuen Entdeckungen und Inspirationen…. Liebe Grüße von Heike

    • Was für eine wunderbare Idee und was für ein großartiges Zeichen von Mutter-Vater-Liebe, Heike! Ich bin total gerührt und da kullert auch bei mir fast gerade eine Träne…

  9. Wir haben auch ein Strandbild im Schlafzimmer hängen. Und zwar zeigt das so einen Dünenabbruch. Wir haben das Bild auf Alu ziehen lassen. Es ist nicht so das typische Sommer Sonne blauer Himmel Bild, sondern aufgenommen an einem nicht so sonnigen Tag. Trotzdem erinnert es uns immer an schöne Tage.

    • Gerade die nicht so sonnigen Tage zeigen ja die wunderbare Nordsee-Seite, die Wildheit, die interessanten Himmel… Ich persönlich wollte halt lieber, dass die Sonne im Schlafzimmer zeigt – aber kann das super nachvollziehen, dass Ihr ein anderes gewählt habt!

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