Miese Situation

Mit Fug und Recht (außerdem mit trotzigem Stolz) kann ich behaupten, dass ich in meinem ganzen, langen Leben kein einziges Computerspiel ausprobiert habe. Es interessiert mich ungefähr soviel wie die Elektronegativität des Periodensystems, physikalische Größen oder das Herausfinden von mathematischen Gleichungen – ich habe davon einfach keinen Plan!

Computerspiele sind darüber hinaus für mich ein leuchtendes und glitzerndes Sinnbild für wunderbare Zeitverschwendung: anstelle am Bildschirm zu sitzen und drauf zu starren, während sich maximal ein paar Finger dafür bewegen, um den Joystick (den Begriff musste ich gerade sogar googeln, weil ich nicht wusste, wie man ihn schreibt…) zu drücken, könnte man meiner Meinung nach auch stundenlang auf einem Stuhl hocken und eine graue Wand anglotzen – der Effekt wäre für mich derselbe!

Mittlerweile gehört es aber zu meinem Leidwesen zum Leben eines jungen Menschens anscheinend dazu, solcher Freizeitbeschäftigung nachzugehen – und so völlig verbieten kann man es dann wohl auch heutzutage nicht mehr.

Was aber seit einiger Zeit zwischen den Kindern vorgeht, das lässt mir die Haare zu Berge stehen und da wir auch betroffen sind, möchte ich es eben zum Thema machen.

In aller Munde (besonders in denen von Kindern) ist momentan das sogenannte Epic Game „Fortnite“. Da mein Sohn mir davon erzählte und das typische „Todschlagargument“ benutzte: „Mama, das spielen alle in meiner Klasse – nur ich nicht!“, habe ich mir mal die Mühe gemacht, mir den Inhalt dieses Spiels zur Gemüte zu führen. Zunächst einmal: das Ding hat eine Altersfreigabe von 12 Jahren! Mein Sohn ist 10 und ich weiß von noch jüngeren Kindern, die sich täglich mit diesem Kram beschäftigen.

Der Spielmodus ist so simpel wie er brutal ist: Nach einer globalen Katastrophe sind 98 % der Menschheit verschwunden und stattdessen streunen Zombies durch die Gegend. Der Spieler und (wenn vorhanden) sein Team sollen eine Basis errichten und diese verteidigen. Oder man ist auf einer einsamen Insel gelandet, muss sich dort durchschlagen und sich gegen die Mitbewohner verteidigen – die meisten Punkte erhält man übrigens durch gezielte Kopfschüsse.

Entzückend, oder? Ganz sicherlich lasse ich meinen Jungen so einen schrecklichen Krempel nicht spielen. Ich habe mich mit ihm hingesetzt und es ihm erklärt: dass es auf der Welt schon genug sinnlose Gewalt gibt, dass man als Kind Dinge ausprobieren und dadurch lernen sollte und dass seine Zeit viel zu kostbar für blödes Rumgeballer ist. Er hat das auch verstanden und im Prinzip könnte das Thema hier glücklich beendet sein.

Doch dieses Spiel hat nicht nur innerhalb seiner Grenzen ganz schön viel Macht – sondern auch davor: denn nun wird mein Sohn in der Klasse von der Mehrheit ausgegrenzt, weil er bei dem allgegenwärtigen Fortnite-Gerede nicht mitsprechen kann. Ich kenne auch Kinder, die „Freunde“ verloren haben, weil sie das Spiel nicht mitmachen dürfen. Da hilft die Erklärung, dass das auch keine echten Freundschaften waren, auch nur bedingt.

Das finde ich so unglaublich – ich bin echt fassungslos! Und mein Mutterherz blutet – dennoch werde ich in diesem Punkt standhaft bleiben. Ich kann nur hoffen, dass mein Sohn doch noch einen guten Anschluss in der neuen Klasse der höheren Schule findet. Auch dafür kann man als Mama viel weniger tun, als man möchte: ich kann ihm nur den Rücken stärken!

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

 

 

29 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta

    Ich habe vier Kinder und wir hatten Zeit ihrer Kindheit und Jugend keinen Fernseher und auch keinen Computer. Aber das ist natürlich auch schon einige Jahre her. Dennoch ist es so, dass auch sie nicht mitreden konnten und sich so manches Mal einen blöden Spruch anhören mussten… Das ist für uns als Mutter schwer auszuhalten, aber ich finde es so unglaublich wichtig, dass wir unseren Kindern ein Vorbild sind und für unsere Werte einstehen und dazu gehört dieser Tage sicherlich auch, dass wir uns gerade bzgl. der verschiedenen Medien und sozialen Netzwerke informieren und dann auch positionieren. Ganz vermeiden kannst du es sicherlich nicht, aber zumindest den sogenannten Jugendschutz würde ich persönlich einhalten, auch bei Filmen… Ich kann dazu gute Lektüre von Dr. Christoph Möller, Leiter von TSI (Teen Spirit Island) empfehlen, er behandelt dort u.a. Kinder die an Handy und / oder Computersucht leiden…

    Ganz wichtig ist mit unseren Kindern im Gespräch zu sein, Ihnen zu erklären warum wir zu genau dieser Entscheidung gekommen sind. Und abschließend möchte ich persönlich noch zu bedenken geben, dass es meiner Erfahrung nach meist ganz andere Dinge sind die unsere Kinder an der Seele erkranken lassen.

    Dir gute Entscheidungen und glückliche Momente mit deinen Liebsten.

    • Vielen Dank – da Du keinen Namen genannt hast, kann ich Dich leider nicht ansprechen – für Deine Ausführungen und das Teilen Deiner Erfahrungen. Vielen Dank auch für den Tipp der Lektüre – da schaue ich gerne mal nach.

      Welche Dinge sind das Deiner Meinung nach, an denen kindliche Seelen eher erkranken?

      Ganz liebe Grüße von der Uta

      • Liebe Uta

        Ich kann und möchte nur von meinen Erfahrungen sprechen und für mich sind das u.a. folgende Dinge: Liebloser Umgang miteinander, Grenzüberschreitungen jeglicher Art gegenüber dem Kind, Streit der Eltern, auch im anderen Zimmer, Mobbing in der Schule, den Selbstwert des Kindes / Jugendlichen verletzendes Verhalten von Lehrern, Drogen-und Alkoholkonsum der Eltern…

        Meine Prioritäten haben sich im Laufe vieler Jahre verschoben und so konnte ich bei meiner Jüngsten viele Dinge gelassener sehen als bei meinen Großen…

        Freunde von mir reglementieren den Computerkonsum ihres Sohnes immer noch und er ist 16… Wir müssen nur wissen was uns wirklich wichtig ist und wo es sich lohnt dafür zu „kämpfen“ 😉

        … Das liest sich vielleicht sehr abgeklärt, aber ich habe etliche Fehler gemacht und für manche schäme ich mich noch immer… 🙁

        • Vielen Dank nochmal für Deine näheren Erklärungen – bei sämtlichen Punkten gebe ich Dir absolut Recht, denn leider kenne ich auch alle…
          Sprichst Du mit Deinen Kindern über solche Dinge – räumst Du auch ihnen gegenüber Fehler ein? Das würde es – vor allem für Dich – einfacher machen! Wir alle machen Fehler – und besonders große und schwerwiegende bei der Erziehung unserer Kinder (siehe die Artikel dazu von mir in der letzten Zeit). Offenheit damit und Gespräche mit den Kindern kann sicherlich „nicht alles wieder gut machen“ – aber bestimmt vieles. Und ich bin mir super sicher, dass Du im Gegenzug auch ganz, ganz viele Dinge absolut richtig bei Deinen Kindern gemacht hast!

          • Ja, ich spreche mit meinen Kindern darüber, aber über manche Dinge die mir in meiner damaligen Ehe widerfahren sind und die natürlich Einfluss auf mein Verhalten und meine Verfassung hatten nicht. Ich möchte ihnen keine Bilder geben die sie u.U. belasten und mit denen sie nicht zurechtkommen… Ich habe mit zwei Kindern guten Kontakt und mit zweien nicht. Es hat lange gedauert das zu akzeptieren, aber ich kann nicht mehr tun als meine Gesprächsbereitschaft zu signalisieren, ihnen zu sagen, dass mir meine Fehler leid tun und dass ich sie liebe. Loslassen und die Hoffnung in mir tragen, dass wir uns iwann wieder versöhnen, damit komme ich momentan gut zurecht.

            Dir einen schönen Abend und danke für’s zulesen!

          • Du gehst da einen sehr schweren Weg – das liest man deutlich! Und Du hast Recht: zwingen kann man die Kinder leider nichts – zu gar nichts! Aber ihnen zeigen, dass man sie liebt und dass man immer bereit ist, sie mit offenen Armen zu empfangen – das ist gut!
            Generell weiß ich natürlich nichts darüber, welche Bilder Du ihnen besser vorenthalten möchtest – grundsätzlich denke ich nur, dass man Kinder und ihre Wahrnehmung für die Wahrheit niemals unterschätzen sollte.
            Ich wünsche Dir unendlich viel Glück und Kraft auf Deinem Weg

  2. Hallo Uta,
    in der Tat ist unser Sohn auch ein „Zocker“ und Fortnite war bei uns auch ein Thema. Er hat von dem Spiel erzählt aber auch schon immer erwähnt, dass er es nicht soooo gut findet. Er hat es auch noch nicht gespült sondern reagierte nur auf die Erzählungen der anderen.
    Ich bin dann auf einen Artikel gestoßen, in dem eindringlich vor diesem Spurl gewarnt wurde. Auch der Druck auf die Eltern war Thema. Ich habe mit unseren Kindern über diesen Artikel gesprochen und unser Sohn möchte dieses Spiel auch nicht. Allerdings ist der „Druck“ in der Schule wohl auch nicht so hoch.
    Ich wünsch Dir gute Nerven.
    LG Ute

  3. Ich finde, du machst es richtig liebe Uta! Man muss nicht allen Mist mitmachen – schlimm, dass Kinder deswegen ausgegrenzt werden und klar: dir blutet das Herz! Verstehe ich gut! Aber gegen deine Überzeugung zu handeln würde ich für falsch halten. So wie ich dich kennen, wirst du deinen Sohn stärken und ihm helfen eine Umgehensform mit der Ausgrenzung in dieser Sache zu finden.

    Ich möchte dir Mut machen mit einer kleinen wahren Begebenheit, die ähnlich ist (auch wenn es nicht um Zombiespiele ging)
    Meine Kinder waren damals ( Ende der 90er Jahre) ganz heiß auf diese komischen Dinger …. äh wie hießen die noch? Gameboy? Ja ich glaube Gameboy. Aaaaaale haben einen Mama, nur ich nicht! Das hörte ich dauernd.
    Ich fand aber, dass es meinen Kindern nicht gut tut, stundenlang mt diesen Dingern zu spielen, frische Luft, Sport, Musik machen mit den Kindern, Picknick im Garten etc fand ich deutlich sinniger.
    Dennoch musste ich mich irgendwie dazu verhalten. Also gab es (wie bei vielen Dingen bei uns) eine Familienregel. Diese besagten immer, ab wann wer welche Recht bekommt.
    Bezüglich der Gamyboy hieß es konkret:
    „Zu deinem 12 Geburtstag bekommst du das Recht dir einen Gameboy kaufen zu dürfen!“

    Besonders mein Zweitgeborener war ganz heiß darauf, sparte fleißig und hatte zum 12 Geburtstag das Geld zusammen. Er schnappte sein Geld und zog los. Nach einiger Zeit kam er zurück und ich sagte, „zeig doch mal, was du dir jetzt gekauft hast“ ….. da sagte er: „Mama, ich hab den nicht gekauft, mir war mein Geld zu schade dafür, ich habe so lange sparen müssen !“ 😀

    Ja, stimmt schon der Vergleich passt nur bedingt, aber ich denke, wir müssen nicht immer alles mitmachen, nur weil es angeblich alle machen!
    Übrigens, interessant wird es oft dann, wenn man mal auf einem Elternabend das Thema anspricht und fragt, wie andere damit umgehen. Oft stellt sich dann heraus, dass bei weitem nicht alle das dürfen …..

    Halt fest an deinen Überzeugungen du tapfere Mama!
    Liebe Grüße Annegret

    • Liebe Annegret,
      vielen Dank für Deine Worte und Deine Geschichte, die ich mit großem Interesse gelesen habe – doch, ich finde, das kann man vergleichen! Und welch guten „Triumph“ hast Du mit Deiner Erziehung damals erzielt! Find ich klasse – und ich bin gleich mit total stolz auf Deinen Sohn (und auf Dich natürlich auch!)

      • Dankeschön, jetzt werde ich glatt rot.
        Mir ist noch etwas zum „ausgrenzen“ eingefallen – wenn dein Sohn dieses bescheuerte Spiel nicht mitmacht und da nicht mitreden kann, dann gibt es sicher noch andere Themen wo er gut mitreden kann!
        Mir kommt gerade der Gedanke, ob vielleicht eine veränderte Wortwahl auch im Gefühl etwas verändern würde – statt ausgegrenzt weil er etwas nicht mitmacht zu sagen: das ist sicher ein Bereich bei dem du nicht mitreden kannst, aber bei ganz vielen anderen Bereichen kannst du mitreden – also stärken, welche Bereiche es noch gibt, welche Themen auch aktuell sind ….. hm oder ist das eine blöde Idee?
        Übrigens hatte ich als Kind / Teene strengstes Verbot, die „Bravo“ zu lesen – ich konnte da nie mitreden, aber bei vielem anderen konnte ich das …..
        Nachdenkliche liebe Grüße
        Annegret

        • Ja, das ist auf jeden Fall ein guter Gedankenanschubser, liebe Annegret – wobei das Thema Fortnite derzeit wohl sehr präsent ist und andere Themen kaum ne Chance haben auf den Schulhöfen…

          • wie ätzend, wenn solche blöden Sachen soviel Raum ein nehmen …… Das braucht viel Weisheit, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass du einen Guten Weg für euch findest! :-*
            Liebe Grüße Annegret

  4. Liebe Uta, nur bedingt zu deinem Thema gab es heute in Brisant ARD einen Beitrag: #ZeitFürUns: Werbespot rührt zu Tränen!
    Ich finde, du bist eine Mama die ihrem Kind – Zeit schenkt – und gibt es nichts wertvolleres als Zeit?
    Vielleicht schaust du es dir einmal an.
    Auch wir als Familie hatten zwar nicht die Diskussion mit PC Spiele, eher mit Turtles im TV, Firbys, Tamagotchis, und Gameboy. In unserer Familie gab es einen Gameboy mit ausgesuchten Altersgerechten Spielen. Aber es gab auch eine Art Taschengeld. Jeden Monat gab es zusätzlich zum DM Taschengeld noch 10 Plastikchips und so kostete 1h Gameboy 4 Chips, 1 Turtlefilm 5 Chips und eben „die Sendung mit der Maus“ oder Löwenzahn nur 1 Chip. Als in der Schule dann das jeweilige Fieber ausbrach, hatten meine Kinder immer gut argumentiert, spannender als Turtle und Co. war die Besichtigung des Fussballstadions, der Ausflug ins Naturkundemuseums, Fossile suchen im Steinpark, am Abend Mama und Papa in Mensch ärgere dich oder sonstiges schlagen 😊 Leider kann ich mich nicht mit Worten so verständlich machen, hoffe du verstehst es irgendwie. Dein Sohn hat das Glück dich als Mama zu haben die auf ihn aufpasst und du hast es gut und richtig gemacht bzgl. des Spiels, in der Schule wird er sich durchsetzen, denn du stärkst ihm den Rücken.
    Aber ja, es blutet das Herz……. wünsche euch eine guten Weg 😊 Lieben Gruß von Heike

    • Liebe Heike,
      ja, ich verstehe wohl, was Du meinst! Und ähnlich handhabe ich es auch mit dem Handy meines Sohnes: er muss sich auch Zeit damit verdienen durch kleine Arbeiten wie Geschirrspülmaschine ausräumen, Tisch abräumen usw.
      Das Schlimme an diesem Fortnite-Spiel ist ja aber auch die ziemlich offensichtliche Brutalität, die ich komplett ablehne – da gibt es bei mir eben keine Kompromisse!

      • Oh, es ging mir nicht um Kompromisse…. ein brutales PC Spiel ist ein absolutes No Go und wäre es auch für mich, wenn mein Sohn jünger, 12, 14, 16 Jahre alt wäre. Mit keinem bisschen kann ich verstehen wie man solche Spiele unter 18 freigeben kann. 😪

  5. Bei uns ist das ständig Thema – auch Streitthema. Mann und Sohn (10) spielen beide. Teilweise abwechselnd, teilweise zusammen, einer auf der PS4, der andere auf dem Tablett. Es gibt immer wieder Streit, wer jetzt wie lange spielen darf, wer wie lange bereits gespielt hat, dass der Sohn online mit Freunden spielen will und dafür den Papa-Account nutzen will. Einen eigenen Account hat er nicht. Wenn der Sohn gegen andere verliert, ist er sehr aufgebracht, er merkt auch teilweise gar nicht, wie lange er spielt. Für mich sehr bedenklich, ich krieg die beiden aber nicht davon weg.
    Ich verfluche dieses Spiel.

    • Ja, das verstehe ich, liebe Angelika! Zumal Du ja wenig Argumentationsfläche hast, wenn Dein Mann die Leidenschaft Deines Sohnes teilt. Und ihm kannst Du es ja schlecht verbieten…

  6. Liebe Uta, ich selbst habe zwar keine Kinder, sondern „nur“ 2 Stiefkinder und bin 12-fache glückliche Tante, aber ich bin da ganz bei Dir! Du machst es genau richtig: Stärke Deinem Jungen den Rücken und jage nicht dem Mainstream hinterher! Unterstütze ihn; er wird (eines Tages) sehr stolz auf seine Mama sein und dankbar! Wunderbar auch, dass Du mit ihm sprichst und ihm erklärst, warum er das Spiel nicht spielen sollte! Klasse!!!👍👍👍

  7. Liebe Uta,
    in welcher Welt leben wir?? Brutalste Spiele, “ist ja nicht so schlimm“ Mobbing aus vielerlei Gründen “ ja ihr Kind stellt sich aber auch an“ u.s.w.
    Ich finde du hast genau richtig reagiert.
    Die Nachwirkungen von Mobbing begleiten meine Tochter und damit auch mich seit 24 Jahren, meine Tochter ist jetzt 31.
    Es gibt für unsere Kinder nur UNS!!!
    Wenn wir nicht aufstehen – macht es niemand.
    Pray for our Children. 🙏❤
    Liebe Grüße von Dagmar

    • Tut mir super leid, was Deine Tochter – und Du dadurch indirekt durchmachen musstet. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einen solche Erfahrungen leider prägen…
      Bin mir aber sicher, dass Deine Tochter in Dir eine stabile Stütze hat – und das ist nur gut!

  8. Liebe Uta, danke für deine Worte 😊
    Ich reagiere immer überempfindlich, wenn Kindern etwas angetan wird,
    als du geschrieben hast, dass dein Sohn ausgeschlossen wird, weil andere Eltern keinen – Entschuldigung für den Ausdruck – Arsch in der Hose haben und ihre Kinder mit allem Mist umgehen lassen, ohne Kontrolle, – dann schwillt mir der Kamm -‚
    Kinder, die allein auf dem Schulhof stehen
    da blutet mein Herz.
    Ich weiß, das du deinem Sohn eine riesegroße Stütze bist. Das ist es was unsere Kinder stark macht.
    ❤🙏

    • Oh, ich kann das mehr als nachempfinden – denn mein Mutterherz muss im Moment ja mehr als genug aushalten und wenn ich mir meinen Sohn genau vorstelle, dann könnte ich schreien… Ist ganz schön schwer…

  9. Liebe Uta, wie gehts bei Euch weiter?
    Mein Sohn ist 9 Jahre und seine 10 besten Freunde in der Schule spielen alle Fortnite. Er ist sehr traurig darüber. Ich habe mit Ihm viel gesprochen aber er ist weiterhin traurig. Sogar sein bester Freund, deren Mutter noch vor 5 Monate dagegen war, darf spielen. (Sie ist mir in den Rücken gefallen, da wir besprochen haben, unsere Kinder nicht mitspielen zu lassen). Ihre Aussage: Wenn mein Sohn mit 16 einen Film für 18 jährige ansieht, kann ich es auch nicht vermeiden…. Seine Freunde spielen am Wochenende gemeinsam. Mittlerweile wird er ausgegrenzt. Er hat sich neben einen anderen Buben gesetzt. Ich hoffe hier entsteht eine neue Freundschaft. Nur mehr 4 Monate dann ist die Schule aus. Die meisten „Fortnite-Spieler“ gehen in ein anderes Gymnasium. Ich verstehe es nicht, warum die Eltern von einer Klasse sich nicht zusammensprechen und gemeinsam ein Strategie-Spiel entscheiden, bei dem sich keiner ausgegrenzt fühlt. Minecraft oder ähnliches… und das nur 30 Minuten am Wochenende. Wäre doch langfristig einfacher für alle. Ich unterstelle diesen Müttern Dummheit und Verantwortungslosigkeit. Mit einer Vorbildfunktion hat das nichts zu tun. Es tut mir so leid um meinen Sohn… Danke für den Hinweis, dass diejenigen, die ihn ausgrenzen dann keine Freunde sein können. Das ist noch ein weiteres Argument…. Alles Liebe Eva

    • Liebe Eva,
      vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Geschichte. Mein Mutterherz blutet schon wieder – kenne ich Eure Situation doch nur zu gut und ich weiß haargenau, wie mies und ätzend sich das anfühlt!
      Auch bei uns durfte plötzlich ein guter Freund von meinem Sohn dieses unsägliche Spiel spielen – wenige Wochen zuvor habe ich mich noch mit der Mutter darüber unterhalten und wir waren uns scheinbar absolut einig… seit Weihnachten ist diese Unterhaltung hinfällig und den Jungen sieht man nicht mehr auf der Straße…

      Dennoch hat sich bei uns die Situation ein wenig gebessert – es gibt immer noch einen Großteil der Jungen in der Klasse, die in ihrer Freizeit nichts anderes mehr tun, aber es hat sich etwas geändert… nämlich, seitdem es meinem Sohn egal geworden ist, dass er nicht mitreden, mitspielen usw. kann. Er hat Gleichgesinnte gefunden, die mit ihm nun ganz andere Sachen machen – noch richtig spielen, toben usw. Seitdem ist er nicht mehr das Mobbingopfer.
      Nichtsdestotrotz habe ich im Mai ein Seminar für meinen Sohn und mich gebucht – guck doch mal die Webseite von Daniel Duddek https://www.daniel-duddek.de/
      Mich hat das Konzept echt angesprochen, ich habe mir auch das Buch von ihm bestellt – denn ich denke: man kann nicht die Anderen ändern – also auch nicht die Kinder, die mobben, ärgern, ausgrenzen usw. – aber man kann sein eigenes Verhalten ändern und das passiert viel duech die eigene Einstellung und dadurch, dass wir unseren Kindern den Rücken stärken. Ein Mensch – und eben auch ein Kind – der/das Stärke ausstrahlt und sich seiner selbst bewusst ist, bietet einfach viel weniger Angriffsfläche
      Vielleicht ist das ja auch etwas für Deinen Sohn und Dich…
      Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und kann Euch nur sagen: Ihr macht das klasse! Mit dem Einheitsstrom schwimmen, kann jeder – aber sich bewusst dagegen zu stemmen, aus Überzeugung, das erfordert Mut und Kraft! Weiter so – auch, wenn es oft schwer fällt!
      Ganz liebe Grüße an Euch!!!!

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