Ich lebe mich selbst

Wo ich ihn jetzt wieder aufgeschrieben habe, entfaltet mein Satz – wie jedes mal – wieder seine totale Wirkung. Jedes Mal aufs Neue durchflutet mich beim Klang dieser vier kleinen Worte eine ganz neue Kraft – und es fühlt sich an, als würde es diese nur für mich geben.

Man kann es ja leicht verwechseln – indem man in das zweite Worte noch ein „i“ reinsetzt und es dann „Ich liebe mich selbst“ heißt. Mit Sicherheit auch wichtig (und letztendlich üben wir das ja auch alle hier…), aber auch ein wenig abgedroschen.

Ich lebe mich selbst – das beinhaltet auch die Liebe. Die wachsende Bejahung zu sich selber, die manchmal noch zögerliche Überzeugung davon, dass man völlig in Ordnung ist. Aber es hat eben noch so viel mehr.

Für mich steht es in erster Linie für meine innere Stärke. Mit der ich mein Leben angehe, mit der ich so viele Entscheidungen getroffen, kleine und große Hindernisse überwunden und meinen enormen Hunger nach Glück nicht verloren habe. In den vier Worten steht meine ganz eigene Kraft und das Wissen, dass ich das Leben bestreiten kann: ganz alleine. Weil ich dabei eben nicht verloren oder hilflos bin – weil ich mich an meiner Seite habe und das eine verlässliche Größe ist.

Ich lebe mich selbst – das steht auch wie eine dezente, aber deutliche Warnung über meiner oft herrschenden Unsicherheit: es sagt mir, auf mich selber zu hören und mich nicht von der Meinung und den Gedanken Anderer allzu stark beeinflussen zu lassen. Mein Satz gibt mir vor, dass es eben auch MEIN Leben ist – dass ich die Richtung vorgebe, in die gehüpft wird – und dass ich auch mit den Konsequenzen daraus umgehen muss.

Oft hat man ja das Gefühl, dass die Umstände einen führen. Dass man nur noch damit beschäftigt ist, auf Situationen zu reagieren und gar keine Chance hat, so zu handeln, zu fühlen oder zu sein, wie man das eigentlich möchte. Dabei sollte es doch anders sein: das drumherum unseres Daseins sollte einen netten Rahmen dafür bieten und sich wie warmes Wachs um unser Leben schmiegen – sich unserer Form anpassen und nicht umgekehrt!

Ich lebe mich selbst – ist meine Aufforderung dafür, mein Leben ganz aktiv zu leben. Es mir nicht aus der Hand nehmen und mich selber zur Marionette des Schicksals machen zu lassen.

Weil mir der Satz so viel bedeutet, er mir buchstäblich unter die Haut gegangen ist und ich ihn immer bei mir haben möchte, habe ich ihn auf meine linke Oberkörper-Seite tätowieren lassen.

Das ist ein ganz gutes Gefühl, diesen Satz dadurch noch mehr zu dem meinigen gemacht zu haben und ihn immer und für immer an meiner Seite zu wissen.

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich kenne dieses SELBST-Bewusstsein, dass Du für Dich beschreibst, liebe Uta, auch nur zu genau. Diese Gewissheit, sich selbst zu lieben, um sich selbst leben zu können, ist ein großartiges Geschenk. Wie könnte man denn auch anders, als diese verlässliche Größe, dieses sicher In-Sich-Selbst-Geborgensein zu lieben? Es ist wie ein schützender Hafen, gibt Kraft und vor allem Gewissheit, auch in brenzligen Situationen über sich hinaus wachsen zu können und (fast) alles zu schaffen. Das meine ich gar nicht überschwänglich, sondern es ist einfach das Gefühl, endlich seine Mitte gefunden zu haben, bei sich sich selbst gut aufgehoben zu sein.

  2. Liebe Uta, – für mein Gefühl hast Du “das mit dem sich selbst leben” so gut und plausibel auf den Punkt gebracht, dass ich nach mehrmaligem Lesen immer noch ganz still bin. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Aber mein großes JA zu Deinen Gedanken möchte ich Dir nicht vorenthalten. Und natürlich auch noch mein Danke ! Ganz lieber Gruß.

  3. P.S: sorry liebe Gabi, dass ich Dich nicht erwähnt habe! – auch Deine Gedanken als Fortsetzung von Uta‘s finde ich sehr schön und möchte Dir ebenfalls DANKE sagen .

  4. Hallo Zusammen, was für schöne Worte und Gedanken. “ Ich lebe mich selbst“
    Wir haben gestern Abend beim Yoga unter anderem eine Meditaionseinheit einfließen lassen. Wir sollten, mit geschlossenen Augen, uns selber an lächeln. Zuerst mit den Mundwinkeln ,dann mit dem ganzen Herzen. Das war wundervoll, und dabei kam mir dein Satz in den Kopf.
    Ich bin nach dem Yoga, so aufgefüllt und stimmig mit mir und meinem Leben nach Hause gefahren, danke 🙂
    Liebe Grüße

    • Wie großartig – das fühlt sich auch für mich super an, dass Du diesen/meinen Satz mitnehmen konntest und das mit dem sich selber anlächeln klingt ebenfalls super!!!! Musste direkt mitlächeln bei der Vorstellung!

  5. Oh, danke liebe Lydia! Im Grunde genommen sagte ich nur wortreicher das, was Uta mit ihrem knappen, aber genialen Satz sowas von genau auf den Punkt gebracht hat. Ich denke, da wollen wir alle mit und UNS SELBST LEBEN. Liebe Grüße, Gabi

  6. Liebe Dagmar, das ist für mich ein großartiger Tipp! Diesen kleinen Moment, SICH SELBST ANZULÄCHELN hat man immer. Man könnte den Tag damit beginnen oder vorm Einschlafen beenden. Ganz ruhig innehalten und sich zulächeln, egal was der Tag bringen wird oder schon brachte. Vielleicht nur einen kurzen Augenblick ganz still, friedlich und mit sich im Einklang, wie schön.

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