Glück kann man nicht „machen“

Ein weiterer Aspekt in meinem Wochen-Thema ist ja der häufig benutzte Begriff „jemanden glücklich machen“…

Sehr häufig ist das die fatale Erwartungshaltung in einer Beziehung – automatisch zum Scheitern verurteilt. Denn… niemand kann mich glücklich machen – niemand steht in meinem Meer und wedelt, schaufelt, baggert an meinem Wasser rum, damit mich mal wieder eine Glücks-Welle trifft (siehe Artikel von Montag…). 

Wellen

Und um beim Bild des Wassers zu bleiben: zu versuchen, jemanden glücklich zu machen, ist wie mit einer Kelle Flüssigkeit in ein Fass zu schütten, welches keinen Boden hat. Man kann soviel reinfüllen, wie man will – bis zur kompletten Erschöpfung – und muss doch hilflos dabei zuschauen, wie das gut gemeinte Gefühl ungenutzt versickert. 

Die einzige Möglichkeit, um Glück zu spüren – es wirklich mit allen Konsequenzen und mit dem festen Willen ganzheitlich in unser Leben zu bekommen, ist: sich in das besagte Meer zu stellen und auf die nächsten Wellen des Glücks zu warten. Bereit dafür zu sein, dass man eben auch trockene Zeiten aushalten muss und dass man in den wiederkehrenden Wogen seine Fassaden, seine Ängste und seine Vorbehalte loslässt. 

Glück in sein Leben zu lassen, ist das Befreien von erwartetem Schmerz, von alten Enttäuschungen und der Furcht vor sich selbst. 

Und mit dieser Leichtigkeit lässt sich dann wunderbar hüpfen… 

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta,
    das hast Du wunderschön ausgedrückt!
    Ganz genau so finde ich das mit dem Glücklichmachen in der Beziehung auch… aber da sind wir zwei wohl die einzigsten 😉
    Liebe Grüße
    Inge W.

    • Das glaube ich nicht, dass wir da die einzigen sind… vielleicht braucht man oftmals ein wenig länger, um es zu begreifen, sammelt einige Erfahrungen und Enttäuschungen – das musste ich auch! Heute – in meinem hohen Alter höhöhö – weiß ich es erst…

  2. Liebe Uta!
    Vielleicht kommt das ja noch…. aber nicht die vielen kleinen Glücksmomente vergessen. die erscheinen doch ganz oft von selber und sind wie kleinen Sonnen! Wie wenn dich ein Kind anlacht. Oder wenn du aus dem Fenster blauen Himmel siehst. Oder den ersten Schnee…. Es gibt soooo viel davon – aber wir müssen die Augen offen haben.
    „Sekundenglück“ heißt das bei H. Grönemeyer. Weiß nicht ob man hier Links posten soll, aber wenn du das „Fan & Freunde Video“ suchst, da haben ganz viele Leute ihr Sekundenglück zusammengetragen. Bin kein „Fan“, aber das Video ist gelungen.
    Liebe Grüße von La Gomera, einer Schwester von Juist und ziemlich randvoll mit Sekundenglück!

    • Absolut, lieber Eckart – Glück kommt nicht nur in großen Wellen, die einen umschmeißen, sondern auch in kleinen, die nur an den Füßen kitzeln… und auch die sind sooo kostbar – wenn man sie sieht und spürt!!!! Großartig, dass Du das augenscheinlich richtig gut kannst!!!
      Eine tolle Zeit voller Sekunden-Stunden-Tage-Glück auf der schönen Insel!!!

  3. Ich meine, das das grosse Glück aus vielen vielen kleinen Glücksmomenten besteht.
    Auf das einzige grosse Glück zu warten ist utopisch und darauf warten , das mich jemand glücklich macht, ist auch nicht realistisch. Ich bin sehr glücklich wenn meine Familie sich versteht und gesund bleibt…ich verreisen kann…gute Freunde habe…mein Mann mich so nimmt wie ich bin..usw. usw.
    Also für mich ist Glück die summe von vielen momenten in meinem Leben.
    Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

    • Mit der Meinung bist Du nicht alleine – die teile ich absolut, liebe Ulrike! Das einzig wahre Glück – das gibt es nicht. Das war auch mit meinem Wellen-Bild gemeint – es kommt immer mal, zieht sich dann wieder zurück und die Intensität ist dabei genauso unterschiedlich wie das Meer. Und genau diese Summe – aller Wellen = tolle Momente – das ist für mich Glück. Ganz liebe Grüße

  4. Liebe Uta,
    du hast mal wieder so richtige Worte gefunden. Danke dir dafür.
    Und lieber Eckard,
    dein Link-Hinweis war richtig schön – auch dir ein herzliches Dankeschön.
    Friedvolle Adventstage, wo immer ihr seid,
    wünscht Margarete

  5. „Sekundenglück“ trifft’s auf den Punkt: „es sind die einzigartigen bezaubernsten Momente“ …… „der Frühling in mir bricht sich die Bahn“. Stimmt ja, man muss sie nur wahrnehmen und genießen, die wundervollen, manchmal unverhofften, ganz besonderen Augenblicke, die uns und unsere Herzen hüpfen lassen. Sooooo schön!!

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