Das Glück kommt in Wellen

In dieser Woche soll es um das schönste Gefühl gehen, welches ganz oft Hand in Hand mit der Liebe über die Welt spazieren geht. 

Das Glück…

Was passiert eigentlich in unserem Kopf, wenn wir uns glücklich fühlen? Bereits Ende der 50er Jahre bemerkte man an der Universität von Michigan, dass Versuchstiere – in dem Fall waren es Ratten, die ja als sehr intelligent gelten, die elektrische Stimulation eines bestimmten Gehirnareals mögen.

Die Ratten konnten diese Gehirnregion selbst per Knopfdruck stimulieren und drückten den Knopf immer wieder. So lange, bis sie vor Durst, Hunger und Erschöpfung beinahe gestorben wären. Das schien den Tieren fast egal zu sein: Für sie zählte nur noch der „Glückskick“.

Man hatte damit das Lustzentrum im Gehirn entdeckt, eine Ansammlung von Nervenzellen im Mittelhirn. Sie werden aktiv, wenn etwas passiert, das unsere Erwartungen übersteigt. Dann stößt der Körper den Glücksstoff Dopamin aus und die Neuronen im Gehirn produzieren opiumähnliche Stoffe – wir fühlen uns euphorisch, glücklich. 

Damit es uns mit einer Überdosis Glück nicht geht wie den Ratten, ist es wichtig, dass unser Glücksempfinden auch wieder abflaut. 

Vielleicht hat das Schicksal es deswegen so eingerichtet, dass man nicht zeit seines Lebens in einem Meer aus Glück badet, sondern dass es immer wieder auch Momente gibt, wo sich das Gefühl zurückzuziehen scheint und man ihm nur noch hinterher schauen kann.

Das Glück kommt in Wellen

Mal wird man davon überspült – ab und zu ist sogar ein Tsunami dabei, der einen völlig aus der Bahn wirft und wo man gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist – man ist ganz eingehüllt in diesem warmen Gefühls-Wasser, taucht unter, lässt sich fallen und wird getragen. 

Welle 

Dann gibt es wieder Augenblicke, wo man in Sachen Glück buchstäblich auf dem Trocknen sitzt. Die Wellen haben sich zurück gezogen und haben die schönen Gefühle wie lose Sandkörner mit sich fort genommen. 

Doch – die nächsten Wellen kommen: das ist so sicher wie die Verlässlichkeit des Meeres. 

Und dann: hüpft kopfüber hinein, spürt die Kraft und verliert mal ganz bewusst den Boden unter Euren Füßen. 

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ebbe und Flut – so sieht es aus!
    Ich finde bei mir wird es mal wieder Zeit für Flut ……
    Danke für deine nachdenkenswerten Worte
    Liebe Grüße Annegret

  2. Liebe Uta,
    ausnahmsweise sehe ich das diesmal etwas anders als du. Meine Erfahrung ist, dass – um in deinem Bild zu bleiben – immer eine Handvoll Wasser unter dem Kiel des Glücks-Dampfers ist. Man sitzt meiner Meinung nach nie ganz auf dem Trockenen. Das Problem ist nur, dass das große Unglück manchmal das kleine Fitzelchen Glück überlagert und man es deswegen nicht wirklich spürt. Aber trotzdem ist es da und ohne wäre alles noch viel schlimmer. Selbst in den dunkelsten Stunden meines Lebens gab es immer auch sowas wie „Glück“. Etwa das Glück, großartige Menschen an meiner Seite zu haben, die mich halten. Man muss dieses Glück nur wahrnehmen – was zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach ist…

    • Ich verstehe, was Du sagen willst, liebe Esther – allerdings war mein „auf dem Trockenen“ auch nicht ganz so gemeint: wie eben beim Meer auch, bleibt der Boden ja stets ein wenig nass – er ist die Glücksbasis des Lebens. Allerdings kommen dann ja immer die Zeiten, wo sich die Wellen zurückziehen und man nicht mehr im Wasser steht – das war damit gemeint. 🙂

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