Der steinige Weg

Am Wochenende bin ich mit meinen Kindern mit dem Fahrrad an die Elbe gefahren – diesmal nicht an das trubelige, gesellige Sandstück zwischen Övelgönne und Teufelsbrück (wo es eben auch die beiden großartigen Strandkneipen/Cafés Ahoi und Strandperle gibt, die ich sehr mag!), sondern an ein ganz beschauliches Strandplätzchen hinterm Deich nach dem idyllischen Örtchen „Over“ – sehr passend, denn dahinter kommt auch wirklich fast nichts mehr – außer toller Natur und ein total grünes Elbeufer mit winzig kleinen Badebuchten.

Mein Nachwuchs hat sich natürlich umgehend (die Tasche hatte noch keine Bodenberührung) in die Badeklamotten geworfen und ist ab ins ziemlich kühle Nass und dann auf Entdeckungstour – direkt mit einem anderen Mädchen im Schlepptau, welches mit seinen Eltern die einzigen neben uns an diesem Fleckchen waren.

Und selbstverständlich haben mir die drei wieder eine super Foto-Vorlage geliefert, die ich prima in ein Thema packen kann:

Manchmal nimmt man eben den steinigen Weg – einen, der unter den Fußsohlen scheuert, der sich mit Ecken, Kanten und Spitzen bemerkbar macht, der endlos scheint, an dessen Mitte man sich fragt, ob man wirklich weitergehen oder doch lieber umkehren sollte, der von Wasser umgeben ist, so dass es auch keine Ausweichmöglichkeit gibt… aber schafft man ihn: dann ist die Aussicht grandios, man fühlt den kleinen Stolz-Freund im Bauch und man kann sich sagen: „Ich bin weiter – ich habe diese Erfahrung gemacht, die mir keiner nehmen kann – ich weiß, wovon ich rede, wenn ich über diesen einen Weg spreche – es war nicht leicht, aber ich habe ihn gemeistert und kann nun weiterhüpfen!“

19 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Das beschreibt gerade in etwa meinen letzten Gang,was meinen Vater betrifft.
    Bei mir liegen gerade ganze Felsbrocken über die ich drüber muß.
    Aber am Ende wartet Erlösung und Seelenfrieden auf mich.
    Schönen Tag euch allen 🙂

    • Manchmal erscheinen einem die Felsbrocken vor einem unüberwindbar auf dem Weg, den man gehen muss hat man sie dann überwunden und blickt zurück, wirken sie nicht mehr ganz so groß… Du wirst das schaffen, liebe Petra… denn Du weißt ja, was danach kommt…

  2. „Der steinige Weg !!!!“ oder auch genannt “ der ungerade Weg !!“
    Menschen die diesen Weg gehen “ leben“ !!
    Ich selber habe nie den “ geraden Weg“ genommen und früher immer gedacht : Warum ich ?! 😳 Warum kann es mir nicht so gehen wie denen die alles so zufliegt ? Ob damals in der Schule oder später im Beruf oder auch im privaten Bereich .
    Auch hier habe ich mit der Zeit für mich erkannt , das MEIN Weg ,so für mich richtig war. Auch wenn ich immer wieder hören musste : Warum hast Du das nicht anders gemacht ,Du hättest es doch viel leichter haben können usw ?
    Es waren meist harte Wege ,aber das macht mich aus bzw hat mich geprägt 😊.
    Und mal ganz ehrlich , ein gerader Weg ist doch langweilig 😉

    • Ist bei mir ganz genauso, liebe Jasmin! Der gerade, einfach, eher langweilige Weg – den habe ich noch nie genommen und in vielen Situation habe ich ihn auch gar nicht gefunden/gesehen… Aber wenn man den steinigen gegangen ist, dann ist man wieder ein Stück stärker und näher bei sich selbst

  3. Vincent van Gogh hat geschrieben: „Die Normalität ist eine gepflasterte Straße – man kann gut darauf gehen – doch es wachsen keine Blumen auf ihr. „

  4. P.S.: da könnten wir doch heute zum Thema passend mal wieder den guten alten Frank (Sinatra) sein wundervolles Lied „MY WAY“ singen lassen!

  5. …Ich geh meine eigenen Wege, ein Ende ist nicht abzusehen. Eigene Wege sind schwer zu beschreiten, sie entstehen ja erst beim Geh’n…..
    Diese Textzeile aus einem Lied kommt mir sehr häufig beim Lesen vieler Beiträge hier im Blog in den Sinn.
    Wo wir hier gerade schon bei Liedzeilen sind. 🎶

      • Musste ich jetzt selbst googlen. 🙂

        Heinz Rudolf Kunze

        Meine eigenen Wege

        Kannst Du mir noch folgen?
        Kannst Du mich noch sehn?
        Ich hab’s tatsächlich riskiert,
        Dir den Rücken zuzudrehn.
        Doch so wahr ich jetzt hier stehe:
        ich bereue keinen Schritt.
        Und so wahr ich weitergehe:
        Meine Zeit mit Dir kommt mit.

        Ich geh meine eigenen Wege,
        ein Ende ist nicht abzusehn.
        Eigene Wege sind schwer zu beschreiben,
        sie entstehen ja erst beim Gehn.

        Schau, die große Karawane
        zieht vorbei im alten Trott.
        Für Kamele gibt’s Gebete,
        für die Reiter einen Gott.
        Von Oase zu Oase
        jede Nacht ein neuer Tanz.
        Nie verlassen sie die Wege
        des geringsten Widerstands.

        Ich geh meine eigenen Wege,
        welcome to this One Man Show!
        Ich geb mir die Sporen, sonst bin ich verloren,
        volles Risiko.

        Ich geh meine eigenen Wege,
        ein Ende ist nicht abzusehn.
        Eigene Wege sind schwer zu beschreiben,
        sie entstehen ja erst beim Gehn.

        • Ach, der Heinz Rudolf Kunze… hätte ich mir eigentlich denken können – der macht auch so oft so tolle Texte… dieser ist echt klasse! Vielen Dank dafür!!!

  6. Hallo liebe DinDeern Silke, – während ich Deine Liedzeilen lese, denke ich so an früher..(2015 ;-)) – und erinnere mich an irgendein lustiges „Blog-Dichter-Treffen“ zwischen uns….. weißte noch…? Ging es bei unseren gereimten Texten um Rosinenstuten,- die Loreley am Niederrhein,- um fliegende Schweine oder um Sommersprossen? Auf alle Fälle ging es um sehr,sehr Bedeutsames! – …..ach ja, wenn man doch nur mal öfter über dieses verrückte, schrecklich-schöne Leben lachen könnte….oder wenigstens lächeln…. dann stolperte es sich wohl leichter den Weg entlang.

  7. Oh ja, liebe Lydia! 🙂
    Daran erinnere ich mich. Wir haben sehr schön gereimt und im Geiste gesungen, aber auch über viel Ernsteres geschrieben (aufgrund des damaligen persönlichen Vorfalls, welchen ich erlitten hatte). So etwas vergesse ich doch nicht. 🙂 Ich grüße Dich sehr herzlich und lieb!
    Auch wenn ich mich in letzter Zeit in den Blogs nicht mehr so viel zu Wort gemeldet habe; ich verfolge sie fortwährend. Liebe Grüße an dieser Stelle auch an alle, die aus den unterschiedlichsten Gründen dies ebenso derzeit tun! Vielleicht (so hoffe ich) lesen wir uns alle irgendwann mal wieder!?

      • Ach Uta, dieser eine Satz macht gerade etwas mit mir!
        Er lässt mich ein wenig sentimental werden und gibt mir aber auch etwas strahlendes (ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll). Vermutlich liegt es daran, wie wir uns voneinander beim letzten Treffen im Erdbeerfisch verabschiedet haben; wo es ja offen war, ob man sich nochmal sieht bzw. ‚liest’…. Es schwingt auch etwas mit von den kurzen Gesprächen auf dem Flohmarkt und der besagten Verabschiedung (erinnerst Dich vielleicht an das Thema!? Bei mir hat es leider nicht mit dem geplanten beruflichen Wechsel geklappt; aber ich gebe nicht auf.) Jedenfalls tut dieser eine Satz gerade an einem langen Tag im Büro bei grauem Regenwetter sehr sehr gut! Danke!

        • Oh, das freut mich doch sehr!!!! Klar erinnere ich mich an unsere Gespräche – und hatte Dir für den neuen Job auch feste die Daumen gedrückt! Toll, dass Du den Kopf nur kurz hängenlässt und nach vorne schaust… dann war dieser eine auch nicht für Dich gedacht und es wird ein noch besserer um die Ecke kommen, da bin ich ganz sicher!!!!
          Hab einen schönen Tag und don´t forget to hüpf (und to strahl!)

  8. Schöner Blog zu meinem 32. Hochzeitstag….. Wie passen die Zeilen doch zu meinem Leben, vor 5 Jahren habe ich das erste Mal gewagt, da war ich 50, über einen großen Felsen und steinigen Weg zu hüpfen und siehe da, es war ganz einfach und einfach nur toll zu erleben, was Frau noch alles bewegen kann, dieser Weg hat mir auch gezeigt wo meine Liebe ist und ich bin einen leichteren Weg wieder zurück gehüpft…. (muss gerade lachen, stelle mir gerade vor wie ich kleine runde Kugel „hüpfe“). Und ja, heute weiß ich, ich habe alles richtig gemacht, wenn manches weiterhin auch nicht so leicht ist. Aber ich habe mir diesen kleinen steinigen Weg jetzt selbst heraus gesucht und kann jetzt ein wenig besser und leichter damit hüpfen. Liebe Uta, dein Blog, auch wenn ich erst kurz dabei bin, gibt unglaublich Mut und positive Gedanken. Danke hierfür und ich wünsche dir und deinen Kindern ein fröhliches Weiterhüpfen auf deinem neuen Weg.

    • Liebe Heike, vielen Dank für diesen wunderbaren Kommentar und das tolle Feedback auf meinen Blog… es freut mich immer so sehr, wenn ich lesen darf, dass mein Konzept ein wenig aufzugehen scheint und ich tatsächlich Mut machen kann, zu hüpfen und das Leben zu mögen – auch, wenn es nicht immer leicht ist…

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