Da hüpfte das Herz zum Abschied

Stehe ja kurz vor dem großen Hüpfer ins neue Leben – die Kartons stehen schon überall im Weg rum –  wenn ich meine vertrauten Wege durch meine Wohnung tapse, geben die nackten Wände schon das Geräusch als Echo zurück und der Tag des endgültigen (Wohn-) Abschieds von Juist rückt immer näher.

Gestern haben ich ihn schonmal gefeiert, den Abschied… wobei man über diesen Begriff wirklich stolpern kann, oder? „Abschied feiern“ – was gibt es denn da groß zum Party machen, wenn man geht, wenn das dann auch noch weh tut und man dazu natürlich auch ein wenig bange im Herzen ist vor dem vielen Neuem, was da demnächst auf einen zurollt?!?

Und doch war es wirklich eine Feier gestern nachmittag: die Insel machte mir und meinen Kindern das allerschönste Sommer-Sonnen-Wetter zum Geschenk, ganz viele liebe und teilweise sehr vertraute Freunde, Bekannte und Kollegen kamen, um mit uns auf die schönen Jahre und die Zukunft anzustoßen und als ich in ihrer Mitte hockte, die Sonne mit einem spektakulären Untergang dem Vollmond überm Wattenmeer Platz machte, da war in meinem Herzen vor allem eins: Dankbarkeit…

Das Leben wird demnächst ein ganz anderes sein – was ja nicht unbedingt heißen muss, dass das damit automatisch schlechter wird… und die Erinnerungen an solch lauen Sommerabende, an Meeresrauschen, salzigen Sommerhaut-Geruch und an Menschen, die mir hier sehr geholfen haben, das Hüpfen nicht zu verlernen – das bleibt für immer!

Was bedeutet Abschied für Dich?

Ganz liebe Grüße von der Uta

28 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta,

    habe gerade meinem Mann deinen Blog vorgelesen und er hat da einen schönen Spruch zu:

    Jeder Tag ist kostbar!
    Die schönen Tage schenken uns Freude,
    die schlechten Tage Erfahrungen,
    die schlimmsten Tage Lektionen
    und die besten Tage Erinnerungen!

    Wir wünschen Dir und Deinen Kindern alles Liebe und Gute für den Neuanfang auf dem Festland. Werden Deinen neuen Blog auf jeden Fall verfolgen.

    LG
    Angela

    • Das ist ein echt toller Spruch, den Dein Mann da auf Lager hatte… hab ihn mir jetzt dreimal durchgelesen und finde ihn echt klasse!!! Vielen Dank dafür!

  2. Für uns war der Abschied vor bald 6 Jahren auch ein Neuanfang.
    Mit einem mulmigen Gefühl,man kennt keinen,zieht in ein Dorf,andere Mentalität,das war schon heftig…ABER es war das beste was uns passiert ist!
    Wir sind hier glücklicher und zufriedener als vorher und möchten nicht mehr zurück.
    Unser Sohn hat das damals auch großartig gemeistert und auch er fühlt sich hier sehr wohl.
    Alles in allem hat sich der Abschied zu 99 % zum positiven gewendet.
    Das eine Prozent kennst du ja…
    Und Erinnerungen bleiben für immer 🙂
    LG Petra

    • Ich nehme Eure Erfahrungen dann mal als echt gutes Omen, liebe Petra…
      Ich denke auch, so ein Schritt erfordert jede Menge Mut (vor meinem erschrecke ich oftmals selbst in der letzten Zeit) und dann kommt es einfach darauf an, das Beste draus zu machen…
      Ganz liebe Grüße

  3. Mir fällt zum Abschied ein, wie ich finde, sehr passender Spruch ein

    Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.
    Anatole France (1844-1924), eigtl. Jacques François Anatole Thibault, frz. Dichter

    • Boah, spontane Gänsehaut bei mir als ich das gelesen habe… das hat sehr viel Wahres und sind sehr schöne Worte – ich lass sie in mein Herz und danke Dir sehr dafür

  4. Du wirst bald von der Insel hüpfen,
    mit gemischten Gefühlen in dein neues Leben schlüpfen.
    Mit deiner positiven Art, deinem Sein und Lachen,
    wirst du schnell positive Erfahrungen machen.
    Nicht nur mir wirst du auf Juist sehr sehr fehlen,
    aber mit diesen Gedanken will ich uns gar nicht quälen.
    Ich wünsche euch einfach einen großen Sack Glück,
    ihr schafft den Neuanfang Stück für Stück.

    Liebe Uta,

    ohne Dich wird mein Juist anders sein und ich werde mich daran noch sehr
    gewöhnen und oft schlucken müssen, aber die Erinnerung an die vielen schönen
    und lustigen Momente mit dir wird mir bleiben. In Gedanken hüpfe ich weiter gemeinsam mit dir über die Insel und verspreche, auch Hamburg wird uns gemeinsam hüpfend erleben.
    Alles alles Liebe und einen ganz dicken, herzlichen Drücker

    Nici

    • Oh wow, liebe Nici…. so ein schönes Gedicht!!!! Und wieder mal so liebe Worte… immer wieder schafft Ihr alle hier etwas fast Unmögliches: mich sprachlos zu machen… Es ist echt der Wahnsinn, was Ihr mir hier täglich zurückgebt….
      Ich freu mich, dass Du in mein Leben gehüpft bist – und so wird es weitergehen, egal, wo wir sind…!

  5. Liebe Uta, in meinem Leben gab es sehr viele Abschiede und jeder hatte seine Berechtigung….
    Ich weiß noch als ich vor 24 Jahren Abschied vom Westerwald genommen habe um mein Glück , wie ich damals dachte, in der Ferne zu finden. 17 Jahre habe ich im herrlich Allgäu, im dem Irrglauben gelebt, glücklich zu sein. Bis mir eines schönen Tages urplötzlich die Luft zum Atmen fehlte.
    Gott sei dank war ich immer schon spontan und neugierig auf Neues. Just in diesem Moment bekam ich ein Angebot vom weißen Schloss am Meer auf Juist. Diesen großen Schritt aus dem Bergen hinaus auf eine Insel in der Nordsee, diese Entscheidung habe ich nie bereut. Ich würde überschüttet mit neuen Erfahrungen und habe sie dankbar angenommen. Der Schritt ging dann nach 1,5 Jahren, durch den Tod meines Vaters, wieder zurück in den Westerwald. Heute lebe ich dort von Herzen so gerne und liebe trotzdem die Ferne. All das war richtig und wichtig für mich.
    So wird es auch bei euch sein, da bin ich mir ganz sicher..
    Fühl dich fest umarmt…..Grüssli Ulla

    • Liebe Ulla,
      ja, diesen Irrglauben kenne ich auch – und diese seltsame Fähigkeit des Menschen, sich selber zu belügen…
      Und dann erfordert es eben ne Menge Mut, den Schritt aus der „Komfortzone“ zu machen und ganz neu anzufangen – sich selbst ganz neu zu finden.
      Das Beste ist natürlich, wenn man dann irgendwann sagen kann: es war nicht immer leicht, aber es war alles irgendwie richtig so…
      Umarm Dich auch

  6. Jetzt ist es soweit….
    und egal wie sehr ich dich „hinter“ mir vermissen werde…..ich freue mich auch für dich
    und dein neuer Block ist so toll….die Bilder sind klasse!!!!!!
    Die Abschiedsparty war so genial schön und ich glaube auch das die Insel dir hier ein Geschenk machen wollte und dir „Danke“ sagen für die Liebe die du für Sie hast.
    So bevor ich zu rührselig werde hör ich mal auf. Das ist mein aller erster Beitrag in einem
    Blog! Hoffe ich habe bestanden und du findest es ok.
    Danke das ich gerne vor dir gesessen habe….ich drück dich…. und möge dein neuer Blog genauso erfolgreich und beliebt sein wie dein „alter“. Ein schönes neues Leben!
    Wir sehn uns…

    • Oh man, Du liebe Kollegin und Freundin (also in umgekehrter Reihenfolge!!!!) – ich fühle mich sehr geehrt für den ersten Kommentar, hoffe, es bleibt nicht der einzige und er hat mir mal wieder feuchte Augen beschert….!!!!!
      Ich drück Dich!!!!

  7. Moin moin, oder guten Morgen, Uta! Schade, dass du Juist verlaesst. Ich werde mit meiner siebenjaehrigen Tochter naechste Woche Juist fuer eine Woche besuchen. Sie war das letztemal mit 4 Jahren dort und kann sich an nichts erinnern. Der Grund warum sie dich kennt ist dein Aufrittt in der Serie Wunderschoen. Uta, du hast eine wunderschoene Persoenlichkeit. Ich hoffe, dass du weiterhin an einem Blog arbeist. Bis dahin:

    Met ner Pappnas jebore de Dom en der Täsch,
    han mir uns jeschwore: Mir jon unsre Wääch
    Alles wat mir krieje künne, nimma mir uch met,
    weil et jede Auchenblick nur eenmol jibt…..

    Ulf

    • Lieber Ulf,
      wow… was für ein Kompliment!!!!! Da bin ich aber „vonne Socken“!!!!! Vielen, vielen Dank!!!!
      Ich arbeite doch schon an einem Blog – Du bist doch schon mittendrin…!!! 🙂
      Von wem ist das tolle Lied? Brings? Kasalla?

      Ganz liebe Grüße von der Uta

          • Siehste 🙂 Juist vorletzte Woche war uebrigens ganz toll. Trotz des komischen Sommers in Deutschland, haben wir es dreimal vom Ort zur Domaene Bill und zweimal in Richtung Flughafen geschafft. Das schicke „oldschool“ Kino haben wir am Regentag besucht. Was den Rosinenstuten angeht, so habe ich die Vermutung, dass der Baecker das Brot nur noch einmal die Woche backt. Ich habe jedenfalls an KEINEM Tag frischen Brotduft auf dem Weg dahin vernommen 🙂

          • Also, der Rosinenstuten an der Domäne Bill – der wird auf jeden Fall jeden Morgen frisch gebacken… beim Bäcker weiß ich es nicht genau – aber eigentlich gehe ich ziemlich fest davon aus, dass auch dort der Backofen jede Nacht heiß läuft…

  8. Liebe Uta,
    nachdem ich viel zu früh und unerwartet in der endgültigsten Form von meinem Partner Abschied nehmen musste, bin ich kürzlich zum Entschleunigen und Durchpusten (wieder mal) nach Juist gereist, dann auf die Juist-Facebook-Seite gekommen und nun auf deinem Blog gelandet.
    Dein Motto und deine Einstellung sprechen mir aus der Seele. Ich habe mir diese massive Veränderung meines Lebens nicht ausgesucht, aber den festen Willen, sie anzunehmen und mein ungewolltes „neues“ Leben so positiv wie nur möglich zu gestalten.
    Ich finde es sehr ermutigend, wie auch du mit – gewollten oder ungewollten – Veränderungen umgehst. Dazu passt auch ein Spruch von Jean Anouilh: „Die Dinge sind nie, wie sie sind. Sie sind immer das, was man daraus macht.“ In diesem Sinne auch dir einen guten Neustart – don’t forget to hüpf :-)!

    • Liebe Esther!
      Aus Deinen Zeilen spricht natürlich unglaublich viel Traurigkeit, aber auch so viel Mut, Lebensfreude und Kraft – das hat mich sehr berührt und total beeindruckt! Es ist das eine, die Trauer zuzulassen, ihr Raum zu geben und zum Beispiel nach Juist zu kommen, um dort wieder ein stückweit zu sich selbst zu finden und buchstäblich durchzuatmen – aber es ist noch ein anderes, das Schicksal insofern zu überlisten, indem man im positiv begegnet und sich nicht nur mit ihm abfindet, sondern es langsam – aber sicher – ins Glück zu führt!
      Ich wünsche Dir alles Liebe – und würde mich freuen, wenn Du hier öfter mal reinschaust und Dir ein bisschen Hüpfen von mir abholst! Gedankliche Umarmung von der Uta

  9. Liebe Uta,
    Ich habe mich riesig für euch gefreut,als ich las,dass ihr gerade an diesem allerschönsten aller Sonnentage euren Abschied gefeiert habt.es war wirklich ein wunderschöner sommersonntag.wir sind seit gestern wieder zurück-meine große Tochter (6jahre)fragte auf der Fähre,sowieso schon dicke Krokodilstränen weinend:“Mama,wann hört das schrecklich traurige Lied endlich auf?“zurück im heimischen familiären Chaos hoffe ich nun auf den eigenen mut und die Kraft zu großen Hüpfern. Euch noch eine wunderbare,wundersonnige zeit.liebe grüße aus Hamburg,tanja

    • Vor dem traurigen Lied hab ich kommende Woche auch schon Angst…. 🙁
      Ich hoffe, Du findest die Kraft für große Hüpfer – sonst komm hier vorbei und ich helfe Dir gerne!!!!!!!

  10. Hallo Liebe Uta
    auch ich muss sage das ich jedes mal ein komisches gefühl vor dem traurigen Lied habe
    aber dann immer bei der Überfahrt an die schönen Tage auf Juist und das es nicht lange dauer bis ich wieder komme.
    Ich kann dich gut verstehen das du Anst vor den Lied hast du hast ja eine lange Zeit auf dieser Insel verbracht genau so wie deine Kinder die das Festland nicht so kennen wie du (Tür auf und die Kinder sind weg ) geht nicht mehr so einfach.
    Ich weis es wurden schon von so vielen Leuten in deinem neuen Blog geschrieben Kopf hoch und hüpft mit voller Kraft in ein neues Leben auf dem Festland.
    Dafür Wünsche Dir und deinen Kinder dafür alles Gute und Erfolg.
    Vergiss nicht das schöne Leben auf Juist schau hin und wieder mal dort hin
    Also ich wünsche dir für das hüpfen über den Teich alles Gute
    Markus

  11. Hallo Uta
    Ja auch ich habe immer ein sehr komisches gefühl wenn diese traurige Lied gespielt wird . Man wird doch sehr nachdenklich beim verlassen des Hafens man schaut zurück und denk an die schöne Zeit auf Juist.
    Ich hoffe doch sehr du und deine Kinder die schönen Jahre von Juist immer im Herzen tragen wirst. Der anfang auf dem Festland wird nicht leicht besonders für deine Kinder (nicht mal ebend die Tür auf und raus ) diese ist nicht mehr so möglicht.
    Aber Ihr werde es schon schaffen.
    Also macht einen grossen Hüpfer über den Teich.
    Hoffe doch sehr das du Juist nicht vergessen wirst.
    Also alles gute für den neu Anfang
    MfG
    Markus

  12. Liebe Uta,

    für die kommenden Tage wünsche ich Dir ganz viel Kraft.

    Einen unfreiwilligen freien Fall hatte ich vor drei Jahren. Alles ist leider noch nicht abgeschlossen, aber es geht weiter. So habe ich z.B. nebenberuflich noch mit ü 40 ein Fernstudium begonnen und dadurch viele wunderbare Menschen kennengelernt. Planen kann ich in der nächsten Zeit nicht viel, aber ich habe drei Dinge gelernt:
    loslassen,
    sich einlassen,
    auf sich zukommen lassen

    ..und wer loslässt, hat beide Hände frei 😉

    In diesem Sinne: auf alles Schöne im neuen Lebensabschnitt! Es bleibt spannend.

    Ich freu mich auf den neuen Block (hüpf!)

    Susa

    • Liebe Susa,
      großartig, wenn man fällt – aber dann nicht liegenbleibt, sondern weitermacht: anders und sicherlich anfangs mühselig… aber eben mit dem Willen, dass man aus dem Tal wieder rauskommt – sowas find ich immer wieder beeindruckend und kann nur sagen: hüpf weiter… es lohnt sich!!!!

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