Vielleicht seid Ihr ja gestern Nacht auch in den Mai getanzt – denn die Nacht zum 1. des Wonnemonats sollte man feiern, hüpfen und genießen.
Der Tanz in den Mai ist eng mit der Walpurgisnacht verbunden, in der traditionell Hexen auf dem Blocksberg (damit ist meist der Brocken im Harz gemeint) tanzen, um böse Geister zu vertreiben. Obwohl ich ziemlich überzeugt davon bin, dass recht viele „Hexen-Gene“ in mir stecken, kann ich diese Sage allerdings nicht mit eigenen Augen bezeugen. 🙂
Der Brauch geht auf jeden Fall auf alte, germanische Rituale zurück, bei denen der Frühling mit einer nächtlichen Feier begrüßt wurde – und auch deswegen tanzen wir heute in den Mai: um den Winter endgültig zu vertreiben und die warme Jahreszeit Willkommen zu heißen. In vielen Regionen wird dazu ja noch ein Maibaum aufgestellt, der ebenfalls ein Zeichen für den Frühling und außerdem für die Fruchtbarkeit ist.

Wo ich ursprünglich herkomme – am Niederrhein – gibt es zusätzlich noch den wunderschönen Brauch, dass junge Männer den Mädchen eine mit bunten Bändern geschmückte Birke aufs Dach setzen (meist in die Regenrinne oder ähnliches), um ihnen damit ihre Liebe zu zeigen.
Das war immer sehr spannend und aufregend – meistens hab ich in der besagten Nacht (auch nach der Party) kein Auge zugemacht und auf verdächtige Geräusche vor der Haustür gelauscht. In meinen „Spitzenzeiten“ hatte ich tatsächlich mal drei Birken über meinem Fenster, so dass unsere kleine Straße aussah wie eine stark erhöhte Allee. 🙂 Da war ich aber kurzzeitig mal der Star der Klasse… 😀
Ich mag ja solche Bräuche, Traditionen und alten Rituale – kennt Ihr sowas rund um den Mai auch bei Euch?
Mai Bäume vor dem Haus der Liebsten gibt es hier im Bergischen auch..
aber auch den doofen Brauch, die Mai Bäume zu bewachen. Denn „feindliche“ andere Dörfer oder Stadtteile zogen zur später Stunde aus, um Mai Bäume zu klauen, d. h. es galt den eigenen Baum bis zum frühen Morgen zu bewachen.
Manch junger Mann kam mit Blessuren nachhause, denn es artete oft in eine Kellerei aus.. war bei uns bis in die späten 80igern Pflicht für jeden jungen Mann.
Ich fand es nie so gut, und meine Mutter atmete auf, wenn mein Bruder heil wieder zuhause war.
lg Ulrike
Liebe Ulrike, das mit dem Maibaum bewachen kenne ich auch, mindestens eine Hand muss die ganze Nacht am Stamm sein, sonst kann man den Maibaum klauen und dann muss man ihn mit reichlich Bier wieder auslösen… (glücklicherweise hab ich dabei nie eine Klopperei erlebt!)