Es sollte wohl so sein

Da ich das große Glück habe, dank Walter jetzt immer mal wieder zumindest für ein paar Tage ans Meer zu kommen, ist mir beim letzten Mal eine echt tolle Geschichte eingefallen, die meine Mutter öfter mal erzählt hat und die sich wohl – wenn meine liebe Mama auch gerne mal liebevoll übertrieben hat 😉 – genau so zugetragen hat:

Vor vielen Jahren hat mein Lieblingsonkel, der leider vor fünf Jahren bereits gestorben ist und von dem ich hier auch schon mal berichtet hatte, mit seiner Frau Urlaub an der Nordsee gemacht. Die beiden waren damals recht frisch verheiratet, dementsprechend verliebt, glücklich, das Wetter war sommerlich warm und die beiden haben natürlich ganz viel Zeit am Strand verbracht. An einem Nachmittag ging mein Onkel baden, stürzte sich in die erfrischenden Wellen und freute sich des Lebens – bis er aus dem Wasser kam, sein Blick auf seine Hand fiel und er mit großem Schrecken bemerkte, dass er beim Schwimmen seinen wohl etwas zu locker sitzenden Ehering verloren hatte.

Das Ehepaar war wirklich traurig – denn beiden war ziemlich klar: der Ring ist für immer verloren und das ist bei einem so symbolträchtigen und emotional aufgeladenen Gegenstand ja schon ein echter Verlust.

Am nächsten Tag war ohnehin Abreise und man hatte sich bereits damit abgefunden, dass man wohl zuhause einen Juwelier aufsuchen müsse, um einen „Ersatz“ zu besorgen. Mein Onkel wollte am frühen Morgen aber noch mal einen Spaziergang machen, um sich vom Meer zu verabschieden. Als er so am Spülsaum gedankenverloren in die gerade aufgehende Sonne lief, schaute er nach unten – und glaubte kaum seinen Augen zu trauen. Eine seine Füße umspielende Welle hatte ihm doch tatsächlich seinen Ehering vor dieselben gelegt.

Jetzt muss man sich mal überlegen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, so ein kleines Schmuckstück in der großen Nordsee zu verlieren und dieses einen Tag später selber wiederzufinden. Mein damaliger Mathelehrer mochte anscheinend keine Wahrscheinlichkeitsrechnung, deswegen habe ich das nie wirklich in der Schule gelernt – aber ich kann mir das schon irgendwie ausmalen, dass das Ergebnis in dieser Rechnung sehr winzig ausfallen würde…

Allerdings scheint so etwas nicht nur meinem Onkel zu passieren – im Internet findet man doch tatsächlich Seiten, in denen man zum einen Tipps für die Suche und darüber hinaus professionelle Metalldetektoren ausleihen kann – beides gilt aber eher für den Fall, dass man seinen Schmuck im Sand verloren hat – in den Wellen des Meeres gibt es wenig Hoffnung… es sei denn, es sollte wohl einfach so sein! 🙂

Für mich auf jeden Fall ein weiterer „Beweis“: es gibt keine Zufälle, es gibt nur das Schicksal, das alles so lenkt, wie es wohl sein soll.

Habt Ihr ähnliche Geschichten? Freue mich, wenn Ihr sie in den Kommentaren erzählen mögt!

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta
    Es sollte wohl so sein- Eigentlich wollten wir dem heißen Wetter am letzten Wochenende entkommen und kurz mal nach Juist flüchten.Kein Quartier keine passende Fähre ,also auf der Nachbarinsel Norderney gelandet.Und wer spricht mich am Strand an ?Eine Schulfreundin aus Soest die ich seit 20 Jahren nicht gesehen hatte!Was für eine Wiedersehensfreude!!LG Sandra

    • Oh, liebe Sanni… JA, was für eine wunderbare „Es sollte wohl so sein“- Geschichte!!!!! Und ein toller Beweis dafür, dass man sich mit Situationen, die vermeintlich nicht geklappt haben, gar nicht so doll rumärgern sollte – denn oftmals birgt die Alternative etwas unerwartet Gutes!
      Freu mich sehr, dass Ihr Euch wiedergefunden habt – und hoffe, dass Ihr Euch nun nicht mehr verlieren werdet!

  2. Hallo Uta,
    ähliches ist meinem Vater vor vielen Jahren auf unsere schönen Lieblingsinsel Juist passiert:
    Am ersten Urlaubs- und somit Strandtag ging er mit seiner neuen Brille ins Wasser (ohne sieht er nicht viel) eine große Welle hat ihm diese von der Nase gerissen und mitgenommen. Somit war für meinen Vater der Urlaub schon gelaufen, er hatte zwar eine Ersatzbrille dabei, allerdings ein älters nicht so schönes Modell.
    Meine Oma, die uns begleitete, ging am nächsten Morgen nach dem Brötchenkauf einfach mal auf gut Glück ins Rathaus zum Fundbüro und fragte ob evtl. eine Brille abgegeben wurde?!?
    Was soll ich sagen!! Tatsächlich wurde die Brille im Fundbüro abgegeben!!! Sie ist einem anderen Schwimmer zwischen die Beine gespült worden. Und da auf den Bügeln ein kleines grünes Krokodil 🐊 abgebildet war 😉hat er kombiniert das die Brille sich teuer und vor allem wichtig war.
    Somit war der Juisturlaub für meinen Vater gerettet und für uns auch 🤩
    Also ja, ich denke auch manches soll so sein.

    Lieben Gruss Alexandra

    • Das ist ja auch eine tolle Geschichte!!!! Lustigerweise ist die von meinem Onkel auch tatsächlich am Juister Strand passiert! Dieser Ort dort ist ja sowieso magisch – ich denke immer, da kann alles passieren!
      Aber es ist schon erstaunlich, dass die Nordsee solche verlorenen Gegenstände teilweise wieder „zurückgibt“, nicht wahr? Klar, die Wellen können sie wieder mit an den Strand nehmen usw. – aber dass sie dennoch wieder genau den eigentlichen Besitzer finden, dass bedarf dann doch echtes Glück!

  3. Bei meinen Eltern war es nur eine Talsperre im Sauerland. 😏 Meine Mutter hatte beim Schwimmen ihren Ehering verloren. Ein hilfsbereiter Badelaken-Nachbar ist getaucht, hat gesucht und ihn tatsächlich gefunden! 👍

    • Was für ein großartiger Badelaken-Held!!!!! 🙂
      Und anscheinend sollte man beim Schwimmen echt stets gut auf seine Eheringe achten… 😀
      Vielen Dank, für Deine „Es sollte wohl so sein“- Geschichte, liebe Claudia!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.