Ein starkes Vorbild

Durch ein Buch, welches ich gerade durchgelesen (und das ziemlich in einem Rutsch) habe, bin ich auf eine Frau gestoßen, die ich jetzt einreihen kann in meine innere ritterliche Tafelrunde. Diese habe ich ja vor einiger Zeit schon mal beschrieben – an dieser sitzen Personen, die mich auf unterschiedliche Weise berühren, die ich bewundere und die mir ein Vorbild aufgrund ihrer Haltung, ihrer Stärke, ihrer Lebensweise oder -philosophie sind – und dass, obwohl ich ihnen teilweise noch nie in meinem Leben begegnet bin.

Das neue Mitglied meiner seelischen Tafelrunde ist Francoise Gilot. Zunächst hatte mich diese Frau lediglich interessiert, weil sie 10 Jahre ihres Lebens mit Pablo Picasso geteilt hat. Dieser sitzt nur aufgrund seiner künstlerischen Genies bedingt und mit Abstand an meinem Rittertisch – denn menschlich war der großartige Maler augenscheinlich ein sehr unangenehmer, despotischer Narzisst und darf daher nur von weitem auf meine Runde blicken. Da bin ich dann doch streng 😉

Francoise Gilot lernte den damals bereits 62jährigen Künstler kennen, als sie selber 22 Jahre alt war, das Paar bekam zwei Kinder und letztendlich war Gilot dann die einzige Frau, die Picasso eigenständig verlassen hat. Alleine dafür feiere ich sie – in dem Buch spürt man aber darüber hinaus, was für eine kraftvolle, energiegeladene und kluge Frau das ist gewesen ist, die letztes Jahr im hohen Alter von 102 Jahren in New York verstorben ist. Zudem war sie ebenfalls eine tolle Künstlerin mit einem riesigen Vermächtnis an Bildern, Zeichnungen und Skulpturen. Solltet Ihr mal etwas von einer Ausstellung in meiner Nähe hören/lesen – sagt mir bitte Bescheid! Da würde ich unglaublich gerne hingehen.

Denn in eins ihrer Bilder, das in dem Buch ganz klein abgebildet war, habe ich mir spontan verliebt:

Es trägt den Titel „The mermaid“ – ist es nicht einfach wunderschön?

Auch hier die Bitte: wenn Ihr dieses Bild als Druck findet, schreibt mir – ich hätte es sehr gerne bei mir hängen.

Ich wünsche Euch noch einen wunderbaren Pfingsttag!

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Uta, ich freue mich, dass Du Deine Eindrücke nach der Lektüre des Buches mit uns teilst.
    Picassos Frauenbild war extrem zerstörerisch für jede seiner Gefährtinnen. Umso bewundernswerter und konsequenter war Francoise Gilots Haltung, welche ihm stark und selbstbewusst die Stirn bot und, wenn auch spät, die toxische Beziehung zu Picasso selbst beendete und sogar die Kraft gegen ihn aufbrachte, diese in allen Facetten öffentlich zu machen. Endlich frei und wieder sie selbst sein zu dürfen, verschaffte ihr den lang ersehnten und hart erkämpften künstlerischen Durchbruch. Im Picasso Museum Paris hat ihre Werksschau einen dauerhaften Platz gefunden, aber nicht als Muse und Gefährtin des exzentrischen Genies, sondern als eigenständige, wahrlich beachtenswerte großartige Künstlerin!!!!
    Sehr lesenswert!

    • Ja, liebe Gabi – auf das eher interviewmäßig aufgebaute Buch über die Künstlerin hin habe ich mir nun auch das von ihr selbst geschriebene Buch besorgt, in dem sie ihr Leben mit dem despotischen Maler erzählt. Eine wirklich mutige, starke und gut als Vorbild geeignete Frau!

  2. Besonders schlimm fand ich, dass er ihr einredete, sie sei ein Nichts und hätte nur Beachtung anderer Menschen erfahren, weil sie an seiner Seite lebte.
    Dass es ihm nicht gelang, die Veröffentlichung ihres Buches mit juristischen Mitteln zu verhindern, freut mich deshalb sehr! So ein ekelhafter Kotzbrocken!!!!
    Du wirst das Buch verschlingen, es wird Dich noch mehr bereichern. Francoise Gilot ist wahrlich ein großes Vorbild für alle Frauen, die unter tyrannischen Partnern leiden.

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