Meine Heldentat ;)

Zunächst einmal möchte ich kurz erklären, warum letzten Donnerstag kein Artikel von mir kam – in unserem Ort und darüber hinaus gab es ein paar Tage lang einen netten Internetausfall und somit konnte ich leider nichts veröffentlichen.

Heute möchte ich Euch nun von einer wahren Heldentat von mir erzählen – zumindest fühlt sich das in meinem Hasenfuß-Herzen durchaus so an: Ich habe letzte Woche das wunderbare (vor-)sommerliche Wetter mit der leichten Brise genutzt, um meine Wäsche draußen aufzuhängen. Dabei hörte ich plötzlich ein komisches Geräusch – so ein Kratzen, Schaben, Rascheln. Nachdem ich erstmal lokalisieren musste, dass es aus unserer Garage kommen musste, war auch schnell die Quelle gefunden. Ein schwarzer Müllsack war von seinem Haken gefallen – und darin schien etwas Lebendiges zu sein, denn der Sack beulte sich, stülpte sich aus, bewegte sich…

Nach einem kurzen „Oh, Gott – was mach ich jetzt?!“ hab ich erstmal zu einem Besenstiel gegriffen und den Sack damit vorsichtig berührt. Dabei – ich gebe es mit einem verlegenen Grinsen zu – habe ich sogar halblaut „Hallo?“ gesagt und sofort danach über mich selber den Kopf geschüttelt… kam mir vor wie die Quoten-Dumme aus dem Horrorfilm, die mit den Worten „Äh, ist da jemand?“ in den Keller geht, in dem der Axtmörder auf sie wartet… 🙂

Im Sack war nach meiner Berührung alles still. Jetzt hatte ich die Wahl: auf meinen Mann warten und darauf bauen, dass er die „Bestie“ (mein Gedanke war ja eine mindestens Schäferhund-große Ratte) bändigt oder selber handeln. Nach ein paar Minuten bin ich in meine Gummistiefel gestiegen, damit sich das Wesen nicht in meine Füße/Unterschenkel verbeißen kann, und hab mir Gartenhandschuhe angezogen – dann hab ich die Mülltüte mit einem Ruck ausgekippt. Glücklicherweise kam nichts auf mich zugeschossen – es blieb ruhig, so dass ich mich mit klopfendem Herzen dem kleinen Berg genähert habe – und was blitzte da zwischen den Milchpackungen und Butterpapieren?

Die Stacheln eines Igels…

Der arme Kerl war sicherlich genauso mit den Nerven runter wie ich – ich hab ihn dann vorsichtig auf eine Schaufel gesetzt und an ein schattiges Plätzchen gebracht.

Da hat er den Rest des Tages geschlafen – während ich mit einer Mischung aus Stolz und Selbstironie über meine „Heldentat“ immer mal nach ihm geschaut habe – und war dann am Abend verschwunden.

Herzlich Willkommen in der Nachbarschaft, kleiner Stachel-Freund!

19 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. was war der Lütte wohl überglücklich!!
    Mit Stock und Schlüsselbund “ bewaffnet “
    endlich Klein Igel in Freiheit. Nun will er bestimmt mit allen Menschen befreundet sein.🐲🦔🦔🦔🦔🦔🦔🦔🌳🌳🌳😗😗😍

    • Naja, den Eindruck, dass er jetzt der totale Menschenliebhaber geworden ist, hat der Igel zumindest in der aktuellen Situation nicht gemacht – aber vielleicht habe ich die „Zeichen“ auch falsch gedeutet, liebe Ingrid! 😉

  2. puh….. ich weiß nicht ob ich den Mut aufgebracht hätte!!!..Du kannst mit Recht stolz auf dich sein!!!!……ich habe auch gleich an Maus oder Ratte gedacht und die Beine in die Hand genommen…..
    Der Kleine ist bestimmt genauso erleichtert wie du….wie der da wohl reingekommen ist, wenn der Sack an der Wand hing?

    • Der Sack hing ja normalerweise an dem Haken, war aber runtergefallen – und somit konnte der Igel rein – aber wahrscheinlich wäre er ohne meine Hilfe so nicht wieder rausgekommen. Insofern bin ich super froh, dass ich mich zu der „Heldentat“ hab überwinden können… 😉

  3. Da hat der kleine Stachelritter aber wirklich Glück gehabt!!!
    Ich habe schon so viele Igel gerettet,und Müllsäcke (ganz besonders Gelbe Säcke!)sind eine absolute Todesfalle für Igel.Sie riechen das essen bzw.die Reste,kriechen rein und schaffen es dann nicht mehr raus.
    Freut mich für den Stachelritter und ich hab jetzt ein Uta Gummistiefel Besenstiel Bild im Kopf 😁

      • Liebe Uta, ich möchte dem ganzen noch etwas Lustiges hinzufügen. Die Igel streifen bekannterweise meist nachts umher auf der Suche nach Schnecken, Käfern, Würmern und sonstigem Fressbaren. Aber nicht nur deshalb: wir hörten eines nachts einmal im Garten ein heftiges Geschnaufe, Ächzen, Seufzen und glaubten schon an einen Einbrecher. Weit gefehlt, das war’s zum Glück nicht. Im Schein der Taschenlampe sahen wir zwei Igel dicht beieinander …. (wie wir später lernten) beim überraschend lauten Werben in ihrer Hochzeitsnacht. :-)))

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