Über das schöne Thema „Heimat“, das sehr vielschichtig ist, habe ich hier im Blog ja auch schon öfter geschrieben.
Letztens war ich mit meinem Mann in dem wunderbaren Freilichtmuseum „Kiekeberg“ – falls Ihr mal hier in die Gegen kommt: das lohnt sich total! Man hat dort eine neue Straße erbaut mit Erinnerungen an die 60er Jahre – mehrere Geschäfte, eine Tankstelle und Wohnhäuser quasi originaltreu aufgebaut und eingerichtet. In einem der Häuser geht es thematisch komplett um die Nachkriegsjahre und eine Wand ist der Vertreibung/Flucht gewidmet mit vielen Zitaten zum Begriff „Heimat“.
Ein Satz hat mir davon besonders gut gefallen – er stammt von Johann Gottfried Herder (1744 – 1803):
„Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss.“
Ich finde das wunderbar einfach und treffend ausgedrückt. Heimat ist da, wo ich so sein kann, wie ich nun mal bin – wo man mich kennt, wo man weiß, was und wie ich denke, wo man nicht lang und breit ausholen muss, um seinem Gegenüber sein Handeln oder seine Beweggründe klar zu machen.
Heimat ist da, wo man gemeinsame Erinnerungen teilt, wo man vielleicht zusammen ausgewachsen ist und aus der gleichen Richtung auf das Leben schaut.
Wie findet ihr den Satz?
Wir haben hier im der Nähe auch ein Freilichtmuseum. Das meiste sind allerdings alte Bauernhäuser. Eibe 50er Jahre Tankstelle ust auch zu S
sehen. Schön ist auch die Bäckerei direkt aus einem Ortsteil von Bad Salzuflen. Da haben wir früher oft eingekauft. Und schön ist daran, dass dort der Kuchen und Brot nach dem alten Rezept gebacken wird. Es duftet so richtig danach. Wenn wir es schaffen, ein Brot zu herkommen, schafft es das Brot nur mit Löchern nach Hause. Zu Advent ist da immer ein kleiner Museumsadvent. Da kann man dann immer hier hergestellte waren kaufen. Ist klein aber sehr schön. Die Bäume werden angestrahlt und Handwerker sind in den Häusern am arbeiten. Einmal hat es den ganzen Tag geschneit als wir da waren, das war besonders heimelig.
Ach, das klingt ja auch richtig, richtig schön, liebe Ute! So einen Weihnachtsmarkt macht „unser“ Freilichtmuseum auch immer – richtig schön!
Das kann ich so unterschreiben. Ich bin im Pott aufgewachsen und dann der Liebe wegen ins Sauerland gezogen. Nach 15 Jahren sind wir nun auf Teilzeit zurück (2. Wohnung, langfristig ist aber geplant, ganz umzuziehen) und ab Tag 1 war ich wieder zuhause. Kein „Wo warst du so lange“, sondern „Schön, dass du wieder da bist“. Neue Nachbarn und Bekannte, alte Freunde – bunt gemischt, aber Heimat. Sofort. Im Pott tickt man halt anders, aber so ticke ich halt auch und muss „mich nicht erklären.“
Ja, kann ich absolut nachvollziehen, liebe Andrea! Ich bin ja eine jecke Niederrheinerin und ticke demnach ganz ähnlich wie Ihr aus dem „Pott“! 🙂
Ich bin vor über 20 Jahren der Liebe wegen von Ennepetal nach Bielefeld gezogen. Hier habe ich eine 2. Heimat gefunden.
Den oben zitierten Satz kann ich bestätigen. Es ist ein „besonderes Verstehen“, eine tiefe Vertrautheit mit den Dingen, eine besondere Liebe zur Landschaft, eine Verbundenheit auch mit meinen Ahnen.
Sooo schön ausgedrückt, liebe Elisabeth! Genau so ist es!