Heimat

Es gibt ja so Themen, die mich immer wieder beschäftigen – die Liebe, der Tod oder auch der Begriff Heimat.

Meine – der schöne Vorort von Krefeld namens Hüls am Niederrhein – habe ich ja bereits vor über 20 Jahren verlassen und dennoch spüre ich die ganz starke Verbindung und ein inneres Band.

Ich habe nun einen ganz tollen Satz dazu gelesen – und über den möchte ich heute schreiben:

Heimat ist, wo wir unseren Lebensfaden festgemacht haben

Ich finde das ist ein ganz wunderbares Bild. Heimat ist der Ort, wo alles begonnen hat, wo wir verankert und verwurzelt sind und wohin wir immer wieder zurückfinden – wir müssen nur dem inneren Faden folgen.

Es ist, als hätten wir ein dickes Wollknäuel in der Hand und würden mit jedem Schritt, jedem Ortswechsel ein kleines Stück der Lebenskordel abwickeln. Und der Ursprung davon liegt eben an dem Ort, wo alles begann, wo wir aufgewachsen sind und gelernt haben, in die Welt hinauszugehen.

Ist es nicht auch ein total tröstlicher Gedanke, dass wir dort festgemacht sind – das wird dort einen inneren, emotionalen und starken Halt haben? Und dass wir gedanklich nur dem Faden folgen müssen, um uns wieder geborgen, behütet und zuhause zu fühlen?

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Unser Anker so zu sagen. Ich bin ein totaler Anker Freak! Aber dieses Bild mit dem Wollknäuel ist richtig gut und super vorstellbar.
    Mich hat letztens die Aussage eines Bekannten erschreckt, der mit seiner Familie nach Costa Rica ausgewandert ist und mir erklärte, dass Heimat für ihn dort ist, wo er seinen Laptop aufklappen kann.
    Ich verreise wirklich gerne und mag auch große Städte, bin aber immer wieder froh, wenn ich zurück zu meinem Ursprung kann.
    Liebe Grüße aus Schiefbahn, Christina

    • Liebe Christina,
      ich denke, es ist eine Frage der Definition – das, was Dein Bekannter da beschreibt, ist für mich eher das „Zuhause-Gefühl“. Heimat ist für mich gleichbedeutend mit dem Ort, wo ich herkomme – und den kann man nicht verändern. Aber das mag natürlich jeder anders sehen.
      Der Anker ist da ein ebenso gutes Bild – und ich persönlich brauche auch dieses Gefühl von Sicherheit, irgendwo eben fest verankert zu sein.

  2. Kann aber auch sein, dass der Faden kurz hinter dem Geburtsort gerissen oder durchgeschnitten ist und der Knoten hoffentlich an einem anderen Ort hält …

  3. So schön, dass Du dieses Thema noch einmal aufgreifst, liebe Uta. Auch für mich ist HEIMAT immer wieder Geborgenheit, und ich fühle warme, innige Verbundenheit, wenn ich an all das denke, was mir meine Heimat ist.

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