Unsere Hüpfburg

In diesem und in den kommenden Artikeln berichte ich gerne noch ein bisschen aus meinem gar nicht mehr ganz so neuen Leben auf dem Festland – nachdem ich der Nordseeinsel Juist den Rücken gekehrt habe.

Als fest stand, dass wir unsere 777 Sachen packen würden, um unserem Insulaner-Dasein ein Ende zu bereiten, sind noch so einige Monate vergangen. Denn so einen Entschluss fasse nicht mal ich Spontan-Bolzen mal so eben. Außerdem wollte ich, dass zumindest eines meiner Kinder die Grundschule abgeschlossen haben würde, um einen „sauberen“ Schulwechsel hinzubekommen – und man musste ja auch erstmal ein neues Zuhause für uns finden.

Das hat sich tatsächlich als riesige Herausforderung herausgestellt – ich weiß nicht, wie viele von Euch schon mal eine Bleibe in Hamburg gesucht haben… Mittlerweile scheint das ja in sehr vielen Teilen Deutschlands echte Probleme zu machen – die schöne Stadt im hohen Norden ist besonders schwierig. Von Juist aus habe ich mich wirklich arg bemüht – habe sämtliche Wohnungsgenossenschaften angeschrieben, alle Kontakte der Gegend genervt, Anzeigen geschaltet, die sozialen Netzwerke bemüht und versucht, nicht die Hoffnung zu verlieren.

Meistens ist es gerade dieses Letzte, was irgendwie zum Erfolg führt. Denn das Schicksal wollte es dann einfach wirklich gut mit uns.

Mein Freund hatte bisher in einer WG in Hamburg-Altona gewohnt – mit zwei Kindern und einem LKW voller Vollholzmöbel dort einzuziehen, wäre dann doch etwas eng geworden. 🙂 Glücklicherweise hatte er eine Patientin (er ist selbständiger Physiotherapeut), die ihm von einem leer stehenden Haus in der Nähe seiner kleinen Praxis erzählt hat. Das haben wir uns an einem Tag im Februar 2017 angeschaut und sind dort zusammen ein halbes Jahr eingezogen.

Es ist gerade groß genug für uns, steht in einem kleineren Ort südlich von Hamburg, in dem es gerade mal zwei Lebensmittelläden, eine Apotheke und eine Kneipe gibt und wir basteln uns immer mehr und immer bunter unser gemietetes Zuhause daraus. Erst letztes Wochenende haben wir wieder ein Zimmer frisch renoviert und nochmal ganz umgestellt. Der Garten ist quasi nur so groß wie ein Handtuch, aber wir haben eine Terrasse, ganz viele Blumenkübel und noch jede Menge toller Ideen im Kopf.

Unser Vermieter zuckt schon jedes Mal zusammen, wenn wir ihn treffen und anfangen mit „Du… wir haben uns da mal überlegt….!“ 😀 Es macht einfach Spaß und wir fühlen uns richtig wohl – eben wirklich angekommen!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Man merkt in der Erzählung das du dich wohl ganz gut da fühlst gg frohes schaffen und tollen weiter Ausbau.

    • Liebe Sabine,
      eine echt gute und interessante Frage… ich glaube, wenn ich mal einen wirklichen (seltenen) Moment der Stille habe, dann kann ich das Meer in mir noch hören, ja!

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