Gedanken über gute Sätze 2

Ach, so find ich das toll – wenn Ihr so großartige Kommentare zu meinen Artikel schreibt wie beim letzten mal wieder. Wenn ein Gedankenaustausch über meine Anschubser passiert und ein Thema dadurch einfach gut weitergeführt wird – wie in einem anregenden Gespräch!

Der nächste Satz, über den ich mir mein krauses Köpfchen zerbrochen habe, lautet:

„Nein“ ist ein vollständiger Satz

Ich musste ziemlich grinsen, als ich den Satz gelesen habe. Das muss ich immer, wenn ich mich irgendwie ertappt fühle…

Denn ich neige auch absolut dazu: wenn ich mich tatsächlich mal dazu durchringe, dieses kleine, unschuldig wirkende, aber sehr kraftvoll um die Ecke kommende Wörtchen „nein“ zu benutzen – wenn man mich zum Beispiel um etwas bittet oder ich etwas tun soll, was meinem eigentlichen Vorhaben, meinen Wünschen oder meinem Zeitfaktor einfach entgegenwirkt – dann fange ich auch jedes Mal eine umfassende, weitschweifige Entschuldigungsrede an. Erkläre lang und breit, warum ich dazu jetzt GANZ WIRKLICH nicht in der Lage bin usw.

Dabei – und das muss man sich wirklich mal auf den Gehirnwindungen zergehen lassen – würde das „nein“ vollkommen ausreichen!

Guckt Euch das Wort doch mal so an, wie es da steht! Macht es etwa den Eindruck, als könnte es nicht völlig alleine für sich stehen? Als bräuchte es immer lange Wort-Begleitungen, weil es so schüchtern und abhängig ist?

Ich glaube eher nicht… und ich glaube außerdem, dass es uns ganz gut zu Gesicht stehen würde, ganz selbstbewusst und frei heraus „Nein!“ zu sagen – und es dabei zu belassen.

Menschen, die uns kennen und schätzen, wissen doch sowieso, dass wir helfen, unterstützen und uns auch mal hinten anstellen in der Hüpf-Liste – ohne das wir uns dafür komplett verbiegen müssen!

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Fähigkeit, das Wort Nein auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
    Nicolas Chamfort

  2. Ein wunderbares Moin

    NEIN!! Und dann kommt das große Schweigen.
    Von beiden Seiten. Uff ein NEIN ist der absolute Kommunikationshemmer. Aber warum habe ich immer noch ein negatives Bauchgefühl wenn ich NEIN sage??? Ich muss noch ein bisschen üben, denke ich.

    • Oh ja – ich muss das auch definitiv noch üben, liebe Christiane… und dieses Schweigen, das nach einem klaren „Nein“ dann wohl mal kommen mag, aushalten lernen – das ist der wichtigste Schritt!

  3. Nein heißt Nein!
    Punkt.
    Ich bin niemandem dafür Rechenschaft schuldig,wenn ich zu irgendwas Nein sage.
    Dadurch habe ich sogar schon Freundschaften verloren.
    Aber ehrlich gesagt,das waren dann auch keine Freundschaften.
    Denn auch da sollte man ein Nein akzeptieren.
    Uta,ich bin schon auf deinen nächsten Satz gespannt.
    Liebe Grüße😘

  4. Ein „Nein“ braucht keine Rechtfertigung, das ist schon ok!
    Da man mich aber meist freundlich erlebt, verpacke ich mein „Nein“ mit einem kurzen „Nein, geht leider nicht!“. So möchte ich selbst dann auch lieber eine Absage hören! Selbst guten Freunden, die mich ja genauer kennen, werfe ich kein „Solo-Nein“ an den Kopf.

    • Klar – es kommt natürlich auch immer ein wenig auf die Art und Weise – also die paraverbale Kommunikation drauf an, wie ich etwas sage. Der Tonfall, ein Lächeln dabei – und schon ist auch ein „Nein“ gar nicht sooooo schlimm!

  5. Wie war das ? Mir fällt dabei folgender Satz ein, der mir gut gefällt und mit dem ich übereinstimme:
    Lerne „Nein“ zu sagen. Erst dann werden andere dein „Ja“ schätzen.

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