Glitzer kann man nicht aufhalten

Dieser Satz hängt als Postkarte an einer Wand in unserem Haus – und er stimmt einfach durch und durch. Denn zum einen kennt das wahrscheinlich jeder, der mal Karneval, ein Festival, Halloween oder sonstiges gefeiert oder mal mit den glänzenden kleinen Partikeln gebastelt hat: verstreut man es irgendwo, ist es in wenigen Sekunden im Prinzip überall. Und wenn man es im übertragenden Sinne versteht, dann gilt das auch für das Lebensgefühl, welches durch Glitzer symbolisiert wird.

Ich war gestern mit einer super lieben Freundin in der derzeitig stattfindenden Sonderausstellung „Glitzer“ im Hamburger Museum für Kunst und Geschichte. Das war zum einen eine tolle Zeitreise, denn natürlich hat man sich bereits in seiner Kindheit und Jugend bereits viel mit Glitter umgeben – sei es in Form von Glanzbildern, Aufklebern, Barbiekleidung, Schneekugeln, Zauberstäben, Schminke oder Stofftieren – und auch die Stars und Sternchen nutzen diesen Effekt schon sehr lange in ihren Outfits. Man denke zum Beispiel an alte Portraits von Kaiserin Sissi mit ihrem glitzernden Haarschmuck, an die Klamotten von Boney M, ABBA, David Bowie, Britney Spears usw.

Glitzer ist dabei meist ein Gemisch aus sehr kleinen, sechseckigen und Licht reflektierenden Kunststoff-, Glas-, Plastik- oder Metallpartikeln, dem gegebenenfalls Farbstoffe beigemischt wurden. Diese Partikel sind meist so klein (zwischen 0,05 und 6,35mm), dass man das schimmernde Zeugs zum Mikroplastik zählt. Und das ist die große Kehrseite der glänzenden Medaille. Denn Glitzer ist nur in sehr seltenen Fällen biologisch abbaubar und stellt gerade in Gewässern ein ernst zu nehmendes Umweltproblem dar. Das sollte man dabei auch nicht verschweigen – und es ist deswegen auch so, dass Glitzer in der EU teil- und schrittweise verboten wird, um die Ökosysteme und auch uns Menschen vor negativen Auswirkungen zu schützen.

Und dann ist es aber auch so, dass Glitzer einfach einen besonderen Zauber umgibt – man kann sich mit etwas Phantasie und Kindlichkeit tatsächlich vorstellen, dass es Feenstaub – oder wie wir gerne auf der Therapiestation für 0-6jährige und deren Eltern sagen: Einhornpups – ist. 🙂

Und es steht eben für dieses Lebensgefühl – Leichtigkeit, Feiern, Tanzen, alltagstauglicher Luxus, der schlechte Laune überlagern und einen Hauch von etwas Besonderem schenken kann. Denn: nervt Dich das Leben mal wieder, dann streu Glitzer drauf!

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich nehme gern für Weihnachtsdeko dieses Mini Mini Lametta, so ähnlich wie Engelshaar. Da finden wir immer noch im März April noch etwas. aber es glittert einfach so schön😅

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