Ein geschenktes Lächeln

Letztens stand ich mit meinem Mann im Auto an einer Ampel und schaute nichtsahnend und gedankenverloren durch die Gegend, als mein Blick auf das Straßenschild fiel, welches uns den Weg weisen sollte. Und ich zeigte meinem Mann freudestrahlend, was ich dabei entdecken durfte – wir setzten beide breit lächelnd unsere Fahrt fort und mich hat dieses Gefühl noch einige Zeit begleitet.

Dieses Bild hat sich uns nämlich gezeigt:

Falls man es nicht richtig erkennen kann – auf das Schild zur Schlachthofstraße hat jemand ein kleines Männchen in Kochkleidung und mit entsprechenden Utensilien montiert. Schon mal an sich eine echt witzige Idee.

Ich denke mir aber dabei: da muss jemand zunächst den Einfall dazu gehabt – und anschließend einen echten Aufwand betrieben haben: passende Figur gesucht und besorgt, Überlegungen angestellt, wie man diese befestigen kann, dementsprechendes Werkzeug gekauft, lange Leiter angeschleppt und wahrscheinlich in einer Nacht- und Nebelaktion das Männchen angebracht.

Um anderen Menschen – wie meinem Mann und mir – ein Lächeln zu schenken. Ein Lächeln, welches derjenige dann noch nicht mal sieht und sich mitfreuen kann, weil seine Aktion dadurch Erfolg zeigt. Eine richtiggehend selbstlose Tat, die ich einfach grandios finde. Zeigt es doch, dass es solche Menschen gibt: die Freude schenken möchten – auch, wenn sie selber (fast) nichts davon abbekommen.

Ist das nicht richtig, richtig schön?

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Uta, es gibt wenige, due mit offenen Augen durch die Welt gehen. Das Thema hatten wir kürzlich mit Freunden. Die fahren immer nach langeoog. Sie guckt, wie wir, beim Radfahren immervrechts links, geradeaus und steigt auch mal ab. Machen wir ja auf juist azäzch zum fotografieren, obwohl uns und wir da ja jedes sandkorn kennen. Eine Bekannte von den beiden rast ohne zu gucken auf langeoog bis ans Ostende ohne mal zu gucken, was sich in den Salzwiesen rumtollt. Wir brauchen immer recht lange bis zum Ost/Westende auf juist, aber die Zeit muss sein.

    • Liebe Ute,
      ja – und ich bin echt froh, dass ich da genauso bin und mit offenen Augen meine Welt wahrnehme. Man sieht dadurch natürlich leider auch die unschönen Dinge vermehrt – aber die schönen eben auch… und das möchte ich nicht missen.

  2. Da sag ich nur: ….. Strandstraße hoch zum Strandhotel: die hübschen Bronze-Badenden, wie man sie dort immer tiefer ins Wasser waten sieht. Je nach Jahreszeit mit Schal, Mütze und dickem Pullover (alles so liebevoll gehäkelt oder gestrickt!) oder sogar im Sonnentop und schickem Badedress. Gleichzeitig sind die Figuren auch noch ein lustiges Fundbüro, denn an ihnen baumeln auch verlorene Fußkettchen, Babyschnuller, Kindersonnenbrillen, Strandarmbandührchen uvm.
    Nach all den langen Juistjahren freue ich mich noch immer über nette Leute, die mit solchen Aktionen jedem ein breites Grinsen schenken.
    Humor ist für mich „das Salz in der Suppe“!!

    Deshalb: wach und offen durchs Land ziehen, eigentlich egal wo, Schönes „mit den Augen stehlen“ und für immer mitnehmen und sich freuen!!!! :-)))))

    • Stimmt, liebe Gabi – genauso wie die Badefrau mit „Nackedei“ vorm Alten Warmbad auf Juist, die ja auch ganz oft mit hübschen Häkelsachen verziert werden – ich mag sowas auch sehr!

      • Liebe Uta, ich nehme sogar an, dass es sehr oft zumindest in der Saison Kurgäste sind, die an der Badefrau oder der jungen Nackten „augenzwinkernde“ Dinge mit einem gewissen Schalk im Nacken platzieren. Einmal hing ein String an der Hand der Badefrau, ein anderes Mal hatte die junge Frau ein Kränzchen aus winzigen weißen getrockneten Blüten und schillernden Perlchen auf ihrem anmutigen Haupt = Bad nach Hochzeitsnacht und Jungfernkranz adé?? :-))))
        Somit erinnern die beiden Frauen nicht nur an die früheren Gepflogenheiten im Warmbad (was für ein Wortkreation), sondern nehmen uns auch mit in die heutige Zeit, wo solche „Tugenden“ nur noch selten gelebt werden.
        Jetzt, wo ich es Dir schreibe, muss ich schon wieder grinsen und bin gespannt, was ich kommenden Sommer dort vorfinden werde!
        :-))))))!!!

  3. ja, als ich einer Kollegin, welche ich zuvor auf der Insel getroffen hatte, beim nächsten Mal, Grüße bestellt habe, fragt sie als erstes was die Badefrau anhat.😄

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.