Der 2003 verstorbene amerikanische Country-Sänger Johnny Cash hat anscheinend nicht nur Lieder für die Ewigkeit geschrieben, sondern man sagt ihm nach, dass er wohl auch eine persönliche To-do-Liste für sein Leben verfasste, die ihren besonderen Charme in ihrer kompletten Einfachheit hat.
Auf einem schlichten weißen Zettel liest man da Aufforderungen an sich selbst wie:
„Küss Deine Frau“
„Iss etwas“
„Iss nicht zuviel“
„Besuche Mama“
„Grüble“
Besonders den letzten Punkt finde ich bemerkenswert – auf den ersten Blick ein wenig schräg, oder? Man sollte ja meinen, dass man sich nicht ausgerechnet dazu auch noch auffordern sollte, angestrengt zu denken, weil der Kopf ja meistens eh schon viel zu voll erscheint.
Vielleicht schwirrten unserem Mr. Cash auch den ganzen Tag Hunderte klitzekleiner Sorgen durch sein begabtes Gehirn. Und vielleicht ist seine Idee, sich ganz bewusst Zeit zum Grübeln zu nehmen, deshalb so effektiv, weil sie eben dabei hilft, uns nicht ununterbrochen von unseren Ängsten und meist überflüssigen Gedanken ablenken zu lassen.
Zehn Minuten hinsetzen, aus dem Fenster schauen und eine „geplante Grübelzeit“ einlegen – ich könnte mir vorstellen, dass das helfen kann, sich die restlichen 1430 Minuten des Tages auf alle die schönen Dinge des Lebens zu fokussieren. Ich werde es mal ausprobieren – Ihr auch?
Und ich lerne gerade nicht zu grübeln…
Liebe Uta, damit meine Seele trotz sehr vieler negativer Einflüsse in der gesunden Balance bleiben kann, grüble ich nicht mehr über Dinge, die mich zwar verletzen, die ich aber ohnehin nicht so ohne weiteres ändern kann. Das heißt für mich: Gedanken darüber ganz brutal und dauerhaft konsequent „vor die Tür zu setzen“, wenn man nicht in der Rolle des Opfers bleiben will!! Es darf aber kein Verdrängen, sondern muss ein eigennütziger und selbstbewusster „Befreiungsschlag“ sein. Das musste ich lange üben, um wieder ans Licht hüpfen zu können und mich besser zu fühlen.
Wie heißt es so zutreffend: “ …… loszulassen bedeutet, wieder beide Hände frei zu haben!“ Das lässt sich auch auf unsere seelische Gesundheit übertragen.
Einen ordentlichen Befreiungsschlag haben wir hier gestern auf der geliebten Sandbank auch genossen: abends setzte ein Gewitter der tropischen Schwüle (kein Windhauch/Luft zum Schneiden dick) vorerst ein Ende. :-))))
Liebe Gabi,
Du hast den Kern „des Problems“ angesprochen – negative Gedanken aus seinem Leben ausschließen darf kein Verdrängen sein, denn sonst holt einen das wieder ein! Wenn es also doch immer wieder negative Einflüsse und Ängste, Sorgen usw. gibt, dann finde ich es einen guten Weg, sie einmal am Tag zum Beispiel gezielt ihren Raum zu bekommen – und dann eben weiter zu hüpfen!
Und wie Du auch schreibst: da muss jeder seinen ganz eigenen Weg finden! Toll, dass Du Deinen so konsequent gehst!!!!!
Ja, das ist natürlich auch ein Weg, liebe Petra – aber eventuell ist meine Methode ja auch einer… Wie auch immer man es letztendlich macht: Hauptsache, man fokussiert sich immer wieder auf das Schöne im Leben!
Ganz liebe Grüße
Kleiner Nachtrag,es gibt positives Grübeln und negatives Grübeln.
Bei mir geht es um das negative Grübeln und das ist fürchterlich wenn es einmal richtig anfängt und man nicht mehr da raus kommt.Es geht ja auch nicht darum negatives zu verdrängen.Das hat alles seinen Platz.
Denn alles was man verdrängt,kommt irgendwann geballt wieder zum vorschein.
Ganz liebe Grüße zurück
Ja, ich weiß genau, was und wie Du das meinst, liebe Petra! Meine Intention war es halt, dem negativen Grübeln einen kleinen Raum zu geben, damit man es genau darin halten kann – damit eben genau das nicht passiert: dass es ausufert und meinen ganzen Tag bestimmt!
Aber mit meiner Idee kann bestimmt nicht jeder etwas anfangen – völlig okay! 😉
Liebe Uta,
das ist eine geniale Idee, die ich sofort umzusetzen versuche. Danke dafür.
Ganz knuddelnde Umarmung 🥰,
Margarete
Total gerne, liebe Margarete – ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!!!!! 🤩
„Denke nach,;mach dir Gedanken, überlege mal“…. warum hat j Cash nicht sowas geschrieben?
Grübeln ist für mich negativ besetzt…..im Sinne von Eigendrehung- der Lust am Frust . lasse mich gerne eines Besseren belehren.
P S. Nachträglich herzliche Glückwünsche für den geschafften Schulabschluss deiner Tochter.
Ähnlich negativbehaftet empfinde ich es auch: zu grübeln führt in meinen Augen nicht konkret weiter (man tritt quasi auf der Stelle). Dann doch lieber den (vielleicht sogar) entscheidenden Schritt nach vorne mit neuen brauchbaren Erfahrungen machen.
Ich finde es super, diese Diskussion – es zeigt, wie individuell man sich diesem Thema annehmen kann. Und wie gut, dass da jeder seinen Weg mit finden kann. Alleine, dass ich mit meinem Artikel zum (positiven!!!) Nachdenken darüber anregen konnte, ist großartig! 🙂
Ja, grübeln ist an sich kein wirklich positiv besetztes Wort, liebe Sabine! Ich denke, deswegen passt es eben auch in diesem Kontext: denn wenn man schon grübeln „muss“, weil das Leben eben nicht nur Sonnenschein bereithält, dann ist es vielleicht gut, das ganz bewusst zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun, um dann wieder Raum und Platz für die schönen Dinge zu haben.
Vielen Dank für die lieben Glückwünsche! 🙂
Ein gute Plan. Ein festes Zeitfenster zum Grübeln einzurichten. Und es dabei zu belassen.
Denn eines ist sicher: Wir sind nicht das, was wir denken. Vieles, was sich da in unseren hübschen Köpfchen abspielt, sind schlicht Gedanken. Und nicht die Realität.
Vielleicht solltest Du besser aus dem Fenster schauen und träumen?! Viel schöner – oder?
Ich kann beides super, liebe Christine… grübeln und träumen – und am besten beim Blick aus dem Fenster! 🙂