Ein besonderer Moment

Ja, die Welt scheint immer rauer zu werden, der Umgangston unter den Menschen ruppiger, das Verständnis und die Empathie weniger. Ich persönlich finde das sehr schade – ich mag grundsätzlich, wenn es Anderen gut geht und ich da eventuell sogar etwas zu beitragen kann. Und ich denke immer: Ein Lächeln kostet nichts… und kann so gut tun: mir und meinem Gegenüber!

Am Wochenende ist meinem Mann und mir auch so ein Moment passiert – wir sind mit dem Auto durch Hamburg nach Hause gefahren. Plötzlich scherte vor uns ein Auto rückwärts aus einer Einfahrt – und zwar so rasant und unverblümt, dass mein Mann eine totale Vollbremsung hinlegen musste und die ganze Situation dennoch sehr knapp gut ausging.

Beide Wagen fuhren dann mit viel Glück unbeschadet weiter. Nach einer längeren Strecke – die Flüche in unserem Auto waren längst verhallt und die Herzen hatten sich bereits wieder beruhigt, kamen wir an einer roten Ampel zum stehen. Neben uns hielt ein Wagen – der Mann am Steuer bedeutete uns, die den Vorfall schon fast vergessen hatten, das Fenster zu öffnen. Es war der Beinah-Unfall-Verursacher, der sich super nett entschuldigte, er hätte uns echt nicht gesehen, es täte ihm total leid – und nachdem wir ihm versichert haben, dass alles gut sei, hat er uns noch ein wunderschönes Wochenende gewünscht.

An sich eine banale Situation – aber sie hat uns nachhaltig beeindruckt und ich hab sofort gedacht: darüber schreibe ich im nächsten Blog-Artikel. Es war ja echt nichts passiert und kaum der Rede wert, kann ja mal passieren – aber es war dem jungen Mann anscheinend echt wichtig, sich bei uns zu entschuldigen.

Es gibt eben solche Situationen auch noch – gerade deswegen wollte ich sie auch erzählen, damit sie noch mehr Gewicht bekommt und zeigt: es gibt eben auch so viel Gutes in dieser Welt!

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wow, das zeigt echt Größe von dem jungen Mann!
    Und alle haben im Nachhinein ein besseres Gefühl.

  2. Sich zu entschuldigen, wenn man sich falsch verhalten hat, sollte eigentlich etwas Normales, Selbstverständliches sein. So habe ich das immer gehalten.
    Genau wie ein Lächeln kostet es nichts.
    Mir kommt dabei das Sprichwort in den sinn, welches meine Oma mir schon vor fast 70 Jahren ans Herz gelegt hat.
    „Wie du in den Wald hineinrufst, so kommt es zurück.“

    • Ja, im Prinzip gebe ich Dir recht, liebe Monika. Mir war und ist es auch immer wichtig gewesen, zu meinen Fehlern zu stehen und mich zu entschuldigen. In diesem Fall mit dem Autofahrer sehe ich dennoch eine Besonderheit, denn wir hätten diesen bestimmt nie wieder gesehen, hätten auch gar nicht bemerkt, dass er derjenige war, der neben uns an der Ampel stand. Ich fand es menschlich einfach echt groß von ihm

  3. Fehler machen wir doch alle einmal. Aber dazu auch (vor allem vor Fremden wie Euch) zu stehen und sich spontan zu entschuldigen zeigt Anstand und wahre Größe, bravo!!!!!!

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