Lampenfieber

Meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bringt mich immer wieder an und über meine Grenzen. Als unternehmungslustige und neugierige Hüpferin mag ich das ja im Prinzip – aber ich spüre auch deutlich, dass bereits eine anstrengende Zeit hinter mir liegt – die kommende wird es allerdings nicht minder.

Nicht nur, dass ich seit heute offiziell zum „Examenskurs“ gehöre – also quasi die heiße Phase bis zum Abschluss eingeläutet wurde und ich schon alleine bei dem Wort „Examen“ nervöses Augenzucken bekomme… Die nächsten Wochen werden auch heftige und emotionsgeladene Tage beinhalten, denn da steht alles im Zeichen eines Projekts.

Dieses läuft in dem Hamburger Krankenhaus, in dem ich lerne, stets komplette drei Wochen und bedeutet, dass die Teilnehmer unseres Kurses auf einer Station eigenverantwortlich arbeiten. Bedeutet im Klartext: jeder von uns erhält morgens eine bestimmte Anzahl von Patienten zugeteilt und soll diese im Alleingang betreuen – also quasi den Job einer examinierten Pflegekraft schon mal üben. Natürlich sind wir dabei nicht komplett auf uns alleine gestellt – die Station wird wie gewohnt mit gelernten Kräften besetzt sein, die wir ansprechen und die im Notfall immer einspringen können. Aber grundsätzlich sollen wir alle Aufgaben, bei denen wir bislang nur zugeschaut oder daneben gestanden haben, nun in Eigenverantwortung ausführen, den Überblick behalten, die Zeit berücksichtigen, den eigenen Arbeitsrhythmus finden und uns organisieren lernen.

Nicht falsch verstehen – ich find das super und es wird uns alle ein großes Stück weiter bringen.

Dennoch hab ich echtes Lampenfieber: heute haben wir noch mal alles erklärt bekommen, morgen werden wir auf die Patienten „losgelassen“ und ich habe gehörig Respekt vor den kommenden Wochen.

Mein größtes Handicap: ich selbst! Denn ich neige ja zu einem ziemlichen Perfektionismus, habe einen extrem hohen Anspruch an mich selbst und ärgere mich tierisch, wenn ich einen Fehler mache oder etwas nicht gut kann.

Das wird sehr spannend: ich werde mich sehr hinterfragen und versuchen, gerade in diesem Bereich viel zu lernen und mich in Gelassenheit zu üben. Und… ich werde Euch berichten… denn vielleicht könnt Ihr davon dann auch etwas mitnehmen, um entspannter mit Euch selbst zu sein.

21 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo,
    ganz ehrlich?
    Ich würde mich ohne Bedenken in deine Hände geben, und das obwohl ich dich nicht persönlich kenne.
    Die Patienten die dich bekommen können glücklich sein.
    Das du nervös bist ist ja klar, wäre ich auch.
    Die „nervösen“ Teilchen bewirken das du hochkonzentriert bist und alles klappen wird.
    Toi, toi, toi.💪💪

    • Vielen Dank, liebe Claudia – empfinde ich natürlich als große Ehre, welches Vertrauen Du mir entgegenbringst!!!!!! Und es freut mich wirklich sehr!
      Bislang läuft das Projekt auch echt ganz gut…. 🙂

  2. Du rockst das,ganz sicher.
    Ich hoffe nur,das die nächsten Wochen und Monate auch für dich einigermassen glimpflich ablaufen.
    Paß gut auf dich auf!

    • Vielen Dank, liebe Petra! Ja, ich versuche wirklich auf mich zu achten – ist allerdings ja grundsätzlich nicht meine leichteste Übung…
      Pass Du bitte GUT auf Dich auf!!!!! Ich denk an Dich

      • Mache ich,ich geb mein bestes.
        Uta,du warst in der Ausbildung ja schon auf intensiv.
        Du weißt,wovor ich jetzt gerade wirklich ANGST habe.
        Ich kann nicht vor dem Virus davonlaufen.
        Nur hoffen das mein Immunsystem mich nicht ganz im Stich läßt.
        Und weiter in meinen 4 Wänden bleiben,keinen mehr rein lassen,mich isolieren ach ja und so weiter.
        Ich denke gerade viel nach,über Patientenverfügung,Betreuungsvollmacht und mein Testament.So blöde sich das anhört.
        Mein Lungenfacharzt hat mich vor 3 Wochen nach Hause geschickt mit einem sehr sehr sorgenvollen Gespräch und mir dazu geraten nicht mehr vor die Tür zu gehen.
        Im Moment könnte ich ausflippen,als gesunder Mensch hast du gute Karten.Viele bekommen nur einen leichten Infekt,aber alle chronisch vorerkrankten,immunsupprimierten oder alte müßen um ihr Leben bangen wenn sie sich anstecken.Das ist nicht gerade leicht zu verdauen.
        Jetzt versuch ich es mal wieder mit Humor,et hätt noch immer jot jejange un et kütt wie et kütt.
        Und in diesem Sinne paßt alle gut auf euch auf 😘

        • Liebe Petra,
          hört sich alles gar nicht blöd an – hört sich verantwortungsbewusst an! Natürlich hoffe ich ganz, ganz stark, dass Du diese ganzen Vorkehrungen nicht brauchen und uralt werden wirst. Und dass Dir die Entwicklungen Angst machen, kann ich auch gut verstehen. Aber Du achtest doch jetzt ganz besonders auf Dich und gehst potentiellen Gefahren aus dem Weg. Und den Humor nicht zu verlieren, ist dazu die beste Medizin und jeden Hüpfer wert!!!!! Du bist toll!

        • Liebe Petra, ich möchte mich Uta anschließen und Dir Mut machen, nicht locker zu lassen und Dir Deine positive Einstellung weiterhin zu bewahren. Deine Ängste kann ich gut nachvollziehen, denn ich nehme wegen einer Autoimmunerkrankung auch Immunsuppressiva. — Die beste Vorsorge für Dich hast Du bereits getroffen, in dem Du zuhause noch am sichersten vor Ansteckung bist.
          Vielleicht gibt es neben Deinem Garten und Deinem tollen „grünen Daumen“ noch andere reizvolle Dinge daheim, die Du so gerne immer mal machen wolltest, Dir aber bisher die Zeit dazu fehlte.
          Petra, Du schaffst das! Ich drück Dich und schicke Dir liebe Grüße! 🙂

          • Liebe Gabi,
            du schaffst das auch 😘
            Ja,es gibt genug zu Hause.
            Ich bin leidenschaftliche Köchin,vor allem indisch.Und ich hab noch soooo viele Rezepte die auf meiner Liste stehen.
            Und ich überlege tatsächlich mein eigenes kleines Business aufzumachen 😁
            Auf jeden Fall habe ich die nächsten Wochen/Monate Zeit,ganz viel Zeit.
            Die Ansage vom Lungenfacharzt lautete heute morgen,schön brav so weitermachen.Hausarrest,kein Besuch etc.
            Wir schaffen das schon irgendwie,auch du Gabi,pass gut auf dich auf.
            Drück dich mal zurück und schick dir auch liebe Grüße,
            Petra

  3. Liebe Uta,
    man könnte sagen: Augen zu und durch.
    Aber das ist in Deinem Fall nicht ganz so, denn Du musst voll konzentriert arbeiten, bin mir sicher Du packst das auch, wie so viel in Deiner Vergangenheit.
    Drück die Daumen und wie Petra sagt, denk an Dich auch.
    ❤️❤️🙏

    • Stimmt, liebe Elli – da heißt es eher: Augen ganz weit auf und am besten überall haben….!!!! 😀
      Vielen Dank für Deine Worte – bislang läuft es ganz gut!

  4. Ach liebe Uta, das schaffst du schon !!! Du hast doch so viel Feingefühl und Feingespür für Menschen und alles drum herum !!! Ich glaub an dich und das du alle dir anvertrauten Patienten gut besorgst!!! Ich hab mit 21 Examen gemacht und da hatte man auch eh noch keine große Lebenserfahrung !!! Alles Gute für diese besondere Herausforderung und Aufgabe !!! Bin gespannt !!!

  5. So wie wir Dich hier „kennenlernen“ durften, habe ich nicht den geringsten Zweifel, dass Du alles geben wirst, weil Du hochmotiviert und gut vorbereitet bist, liebe Uta.
    Bitte pass gut AUF DICH auf. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und drücke ganz feste die Daumen.

    • Vielen Dank, liebe Gabi! Ja, ich gebe mein Bestes – das ist auf der einen Seite sicherlich eine gute Eigenschaft, aber ich arbeite gerade daran, dass es nicht eine schlechte bleibt: eben auch mal gnädig mit mir selber zu sein!

  6. Das machst du mit links, liebe Uta😊 Kopf hoch, nicht so viele Gedanken machen, setz dich nicht so sehr unter Druck. Du hast ein Ziel vor Augen, hast schon eine große Strecke erfolgreich gemeistert und schaffst auch den Rest des Weges. Wünsche dir eine spannende Zeit mit deinen Patienten🍀🍀🍀🍀🍀

  7. Echt jetzt!!!
    (Fortführung des ersten Beitrags-fand ich sehr lustig!)
    Aber wirklich. Wen sonst sollten sich Pat. denn sonst ans Krankenbett wünschen?
    Zu dem: Gib acht auf dich…..
    Mir hat eine erfahrene ältere niederländische Krankenschwester mal das Bild von 2 sich überschneiden Kreisen, als gesunde Grundlage der Pflege und Selbst-Fürsrge, aufgezeigt. Sie überschneiden sich und jede bleibt in ihrem Bereich.

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