Die kleinen Gesten

Derzeit läuft bei mir ja wieder ein Schulblock im Rahmen meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin – und den Hin- und Rückweg absolviere ich stets mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf der S-Bahn-Strecke wird im Moment eine neue Haltestelle gebaut (Elbbrücken – auf dem Weg von Harburg zum Hauptbahnhof) und sicherlich haben die Arbeiter da – wie so oft – den Zeitdruck im Nacken gehabt, da es ab heute dort offiziell losgehen soll.

Was ich total klasse fand: in den letzten Tagen hatte jemand einen kleinen Satz in die digitalen Anzeigetafeln an dem baldigen Bahnsteig einprogrammiert:

Wir schaffen das!

Die drei Wörter haben vielleicht durch unsere Bundeskanzlerin einige Berühmtheit erhalten – aber bei mir kamen sie so an, dass da ein netter Kopf seine Mitarbeiter wirklich motivieren und absolut positiv puschen wollte. Und eben auch toll, dass er sich selber dabei mit einbezogen hat: So kam doch direkt viel mehr Gemeinschaftsgefühl auf, als wenn der Text gelautet hätte: Ihr schafft das!

Ich bin jedes Mal mit einem Grinsen an den Schildern vorbei gefahren und hab mir überlegt, wie leicht das doch eigentlich sein kann… und wie einfach man sich das auch selber immer mal wieder sagen sollte.

Wenn der Zweifel darüber wieder an einem knabbert, wie man all die vielen Aufgaben des Lebens und des täglichen Seins bewältigen, wie man seinem eigenen Anspruch bloß jemals gerecht werden und daneben auch noch hüpfen soll.

Vielleicht klingt es zu banal – aber ich glaube schon, dass es ein kleines bisschen bringen kann, wenn man sich dann hinstellt, dreimal ganz tief atmet und sich selber laut sagt:

Ich schaffe das!

Denn auch, wenn man das Endziel eventuell tatsächlich nicht meistern kann – jeder Schritt, jeder Stolperer, jedes Wieder-Aufstehen und jeder Hüpfer bringt einen dennoch weiter – am besten in die Richtung zu sich selbst!

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Antoine de Saint-Exúpery hat mal gesagt: „Ein Felshaufen ist kein Felshaufen mehr, sobald ein Einzelner ihn betrachtet, der das Bild einer Kathedrale im Kopf hat.“ ……. ich finde das ist auch eine schöne Metapher. Wir müssen ja nicht gleich den Kölner Dom bauen. 😉 , aber eine kleines, gemütliches „Seelenhäuschen mitten in unserer Lieblingslandschaft“ man schon mal anstreben, oder !

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