Uta am Limit :)

Sorry – ich habe ein paar Tage wenig bis gar nichts von mir hören lassen, aber ich habe gerade 10 Frühdienste am Stück im Krankenhaus und bin froh, dass ich noch geradeaus gucken kann, es bisher geschafft habe, meinen Kindern kein Katzenfutter und im Gegenzug dazu den zwei Vierbeinern keine Butterbrotdose hinzustellen und noch so halbwegs an etwas anderes denken kann, als nur ans Kopfkissen und die Bettdecke.

Es ist schon ein bisschen heftig – und ich merke schon, dass vieles im Moment ein bisschen zu kurz kommt. Neben dem Schlaf eben auch der Haushalt, die Kinder, dieser Blog hier – und nicht zuletzt natürlich ich selbst. Versuche, am Nachmittag nicht ganz so zombiemäßig durch die Gegend zu torkeln und einen einigermaßen „normalen“ (in meinem Zusammenhang eh ein witziger Begriff…) Eindruck zu machen.

Es ist eben auch auf der Station, auf der ich derzeit noch als Pflegehelferin arbeite, wahnsinnig viel zu tun – und ich bekomme einen ganz „guten“ Eindruck davon, was dieser Beruf einem heutzutage so abfordert. Habe auch schon häufiger auf meine Erklärung, dass ich ab April in die Ausbildung gehe, zu hören bekommen: „Willst Du Dir DAS wirklich antun?“

JA…. das möchte ich dennoch. Eher im Gegenteil: jetzt erst Recht! Denn das Team der Station ist super nett, es herrscht ein tolles Klima, die Patienten werden sehr gut behandelt und jeder gibt sich Mühe, dass es auch rund läuft. Ich bekomme immer wieder vermittelt, wie sehr man mich und meine Arbeit schätzt – ich habe das tolle Gefühl, wirklich gebraucht und absolut von Nutzen zu sein und das möchte ich echt gerne weiter ausbauen, indem ich eben ganz viel lerne in den kommenden Jahren.

Es ist auch schön zu sehen, dass man mit ganz kleinen Gesten, einem kleinen lustigen Spruch, einem Lächeln oder einer kleinen Berührung einem kranken Menschen eine Menge geben kann. Und es ist spannend, sich selber zu beobachten, wie man mit dem Schicksal Schwerstkranker, dem Tod, der Trauer der Angehörigen und vielem mehr umgeht – wie man die Grenze zieht zwischen Empathie und Professionalität. Wie man Mitgefühl spürt und auch zeigt – und dies aber auch auf der anderen Seite lassen muss. Ist auch interessant, dass sich das jetzt – in meinem Alter und nach all dem, was ich erlebt, mitgemacht und hinter mir gelassen habe – noch mal anders anfühlt als mit Anfang 20, wo ich ja schon mal im Krankenhaus gearbeitet habe.

Insofern – es ist sehr anstrengend gerade und ich bin froh, dass ich die Ausbildung tatsächlich in Teilzeit machen werde – aber es gefällt mir auch wirklich gut. Ich bin wieder einmal sehr sicher, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben – und was gibt es Besseres?

Ab Ende der Woche habe ich ein paar Tage frei – dann kann ich mich wieder mit mehr Muße und ausgeschlafen an diesen Blog setzen.

Es grüßt Euch ganz lieb, die Uta

31 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Das liest sich spannend. Es freut mich, dass du in einem guten Arbeitsklima “gelandet“ bist. Das ist sehr viel wert. Alles Gute weiterhin und…..etwas weniger Schichten am Stück 😉

  2. Spannend! Ich freue mich, dass du „deins“ gefunden hast – pass trotzdem gut auf dich auf!
    Herzliche Grüße Annegret

  3. Hallo Uta ,
    kannst du mir mal schreiben , wie das mit der Teilzeit bei der Ausbildung läuft? Bei uns ist das in Schulblöcke und Arbeitsblöcke unterteilt. Und bei euch ? Ich hab das nämlich auch mal überlegt , aber hab auch ein Kind und bin alleinerziehend. Wie machst du das z.b. mit Frühdienst , wenn die Kinder morgens los müssen. Nachtdienste ?
    LG Sabine

    • Liebe Sabine.
      Also in meiner Teilzeit-Ausbildung ist es so, dass ich 5,75 Stunden/Tag arbeite und mir die Dienste im Prinzip selber aussuchen darf. Die meiste Zeit wird es wohl von 8,00 morgens – bis 14.15 Uhr (inkl. Pause) sein. So bekomme ich das gut hin mit meinen Kindern. Momentan hab ich ja komplett Frühdienst – da stellen sich meine Kinder einen Wecker, ich habe schon alles in Sachen Frühstück vorbereitet und das klappt gut. Bin aber ganz froh, dass ich ab April später anfangen und sie auf ihren Weg schicken kann.
      Bei uns gibt es ebenfalls Schul- und Arbeitsblöcke.
      Zudem muss ich nur 1 Wochenende/Monat arbeiten.
      Nachtdienste stehen erst im dritten Ausbildungsjahr an – dann sind meine Kinder schon 13 und 14 Jahre alt – dann passt das schon. Sind ja auch nur höchstens 7 Nächte, die man dann machen muss.
      Recherchier doch mal ein wenig bei den Krankenhäusern in Deiner Nähe, wie das da so gehandhabt wird – oder frag dort direkt nach. Machen nämlich alle Häuser ein wenig anders.

      Ganz liebe Grüße von der Uta

  4. Uta, ich freue mich, dass es dir gut gefällt und auch weiter machen willst. Das mit den Gesten, dem Lächeln etc kenne ich auch von meinen beiden alten Damen, die ich immer noch im Heim, wo meine Mutter 1 Jahr lebte, besuche. Sie sind ja 98 und 87 Jahre alt, aber noch so weit gut drauf, geistig und körperlich. Die freuen sich immer, wenn ich mal vorbei schaue und ich kriege immer ganz dicke Küsschen dafür, einfach, dass ich da bin. Morgen ist es mal wieder so weit. Ich habe etwas kleines Österliches fertig gemacht, was ich mitnehme. Auch ich freue mich über die beiden. Ich wünsche dir weiterhin so viel Lebensmut und die Kraft, alles unter einen Hut zu bringen. Viele liebe Grüße aus Bad Salzuflen

    • So schön, was Du über die beiden Damen schreibst, liebe Ute… und wie schön, dass es ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten ist! Sowas ist doch wirklich Gold wert! Klasse…!!!!

  5. Es freut mich von Herzen, liebe Uta, dass Du Dich in Deinem neuen Lebens-(Arbeits)-Feld so wohl fühlst ! Auch wenn es sehr anstrengend ist und außer Deinem Herz auch Deine Beine ganz schön ins Hüpfen kommen 🙂 Da ich selbst seit gefühlten hundert Jahren einen ähnlichen Job mache, ahne ich, was Du dort leisten musst. Da gibt es am Tag oft kaum eine Sekunde zum Kopf kratzen und der eigene Toilettengang wird zum Luxusgenuss 😉 Aber ich möchte meine Aufgabe mit keinem Beruf der Welt tauschen. Und das sagen zu können, ist schon ein Riesenglück! Ich wünsche Dir, liebe Uta, dass es Dir genauso gehen wird!

    • Stimmt, liebe Lydia… die volle Blase war schon öfter das Problem 🙂
      Aber so lange man noch Zeit für ein Lächeln und das Atmen hat, ist alles prima….!!!!!!! 🙂
      Toll, dass es Dir genauso geht… das ist doch echt ein Geschenk!

      • Ich muss richtig lachen, Uta, weil Du das Atmen erwähnst. Ein junger Mann mit Autismus in meiner Gruppe sagt mindestens einmal am Tag zu mir ganz liebevoll aber auch streng: „Lydia – AAAAATME!!!!“ Und wirklich nehme ich dann immer einen extra tiefen Erholungsschnaufer zu mir.

        • Da hab‘ ich auch gleich noch einen guten Rat für „unsere Branche“ , Uta, 🙂 von meinem Lieblingslehrmeister, einem erfahrenen Kinder,-&Jugendpsychiater. Er sagte in einer Fortbildung zu uns Betreuern: „Machen Sie viel. Machen Sie alles. Wichtig ist: machen Sie es nacheinander. Sie haben alle Zeit der Welt in dieser Minute.“ – – – Und: „Versuchen Sie nicht, glücklich zu machen. Versuchen Sie besser, die Situation für sich und den Klienten stimmig zu machen.“

  6. Hallo Uta,
    ich habe immer wieder Hochachtung vor Dir 😘. Mit welchem Mut, Engagement und Chupze ( ist das richtig geschrieben ?)Du alles meistert.
    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Dagmar

  7. Hallo Uta,
    es freut mich das es dir immer noch so viel Spass macht u du was gefunden hast was dich aus- und erfüllt.
    Bei uns war und ist die Ausbildung in Teilzeit nicht möglich. Das du dir die Arbeitszeiten so legen kannst: echt super. Auch das gab u gibt es bei uns nicht. Man hat/hatte Früh oder Spät. Blockunterricht hatten wir auch und wenn Station angesagt war/ ist müssen die Schüler auch jedes 2. Wochenende arbeiten. Das einzige was bisher gleich ist, ist das mit den Nachdiensten. Sei froh das Du so eine tolle Stelle mit den Möglichkeiten gefunden hast, das gibt es nicht oft und überall.
    Wie ich ja schon geschrieben habe, kann ich meinen Beruf ja nicht mehr ausüben. Ich träume wie gesagt noch oft davon und wünschte es wäre anders gekommen. Aber auf manches hat man eben keinen Einfluss und jemand hatte wohl leider andere Pläne mit mir.
    Auch damit muss man lernen umzugehen und das Beste daraus zu machen.
    Alles Liebe
    Karin

    • Hallo Karin,
      ja, dass man dieses tollen Beruf nun in Teilzeit erlernen kann, ist ja auch relativ neu. Wenn ich das richtig verstanden habe, bin ich die ERSTE, die es an diesem Krankenhaus so macht und man ist allgemein gespannt, wie das so läuft… ich hoffe, dass es für alle Seiten positiv ausfällt, damit man das nicht als erstes und einziges Projekt sieht…

  8. Freut mich für dich,das es gut läuft.
    Ich drück dir weiterhin alle Daumen 🙂
    Pass trotzdem gut auf dich auf.
    LG Petra

  9. Hallo Uta, das klingt zwar auf der einen Seite sehr anstrengend, auf der anderen Seite merkt man dein Herzblut und die Begeisterung mit der du die Arbeit ausübst. Ich freue mich sehr für dich, dass du das Richtige gefunden hast und darin aufgehst !

  10. Liebe Uta, es ist einfach schön zu sehen, was Du in der zurück liegenden Zeit alles geschafft hast! Du hast Dich nie beirren lassen und bist Deinen Weg weiter gegangen. Auch ich freue mich für Dich, dass Du Deine Berufung gefunden hast. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude und Kraft.

    • So schön, wie Du das ausgedrückt hast, liebe Gabi!!!! Ja, meinen Weg gehen: das kann ich wohl! 🙂 Auch, wenn es mir oft schwer fällt, man mir heftige Brocken drauf schmeißt und ich so manchen Umweg gelaufen bin – aber ich gehe immer weiter – und hüpfe dann eben auch mal zwischendurch! 🙂

  11. Genau – mancher hätte aufgegeben und hingeschmissen. Du aber bleibst mit eisernem „Widder-Willen“ in der Spur trotz dicker Brocken! Du, liebe Uta, hast ein Ziel, das Dir viel bedeutet und dafür nimmst Du große Anstrengungen hin. Das ist toll, Du schaffst das!!!

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