Das goldene Buch

Ganz unabhängig davon, ob ich mich als gläubigen Menschen oder nicht bezeichnen würde: ich glaube daran, dass es fest steht, wann, wie und warum man eines Tages von dieser Erde gehen muss.

Als würde es eine Art ganz dickes, goldenes Buch geben und auf einer der vielen, vielen abgegriffenen Seiten – vielleicht auf der Seite 78542 ganz unten – steht sowas wie:

Uta Jentjens – geboren April 1974 – wird am 17. Juni 2066 in einem Flugzeug sterben, weil sie vor lauter Glück einen Herzinfarkt erleidet

Das ist natürlich jetzt nur ein Beispiel, denn ich habe natürlich keinen Einblick in besagtes Buch – warum ich genau das gewählt habe, erkläre ich im nächsten Artikel. Denn ich wäre ja nicht ich, wenn ich an das Thema Tod nicht auch mit einer gehörigen Portion Humor rangehen würde – aber dazu eben später…

Der Gedanke, dass man seinem Schicksal also tatsächlich und nicht nur sprichwörtlich nicht entgehen kann, mag auf der einen Seite erschreckend klingen. Weil es eben so endgültig zu sein scheint, oftmals scheinbar willkürlich anmutet – und weil man dem so ohnmächtig und machtlos gegenüber steht.

Das stimmt aber in meinen Augen nur bedingt: denn natürlich bedeutet das nicht auf der anderen Seite, dass es eh egal ist, wie wir uns hier auf der Welt uns gegenüber verhalten. Ich denke schon, dass man beim Überqueren der Straße nach Autos schauen, sich gesund ernähren, sich ausreichend bewegen – eben achtsam mit sich umgehen sollte. Das zögert vielleicht den vorgeschriebenen Tod nicht hinaus – aber es lässt sich HIER einfach wesentlich besser damit leben!

Bei mir ist es so: seit ich mich gedanklich quasi damit abgefunden habe, dass ich irgendwann meinen letzten Atemzug machen werde und dass dies einfach schon feststeht – dass es da eine höhere Macht gibt, die das bestimmt und ich mich einfach darein fallen lassen kann, weil ich es eh nicht ändern kann, hat der Tod einiges an Schrecken verloren. Was soll ich mir darüber einen Kopf machen, wenn das Schicksal (oder was auch immer) sowieso schon längst entschieden hat? Ich kann einfach nur darauf vertrauen, dass es sich einen guten Plan für mein Sterben überlegt hat…

… und wie der in meiner Vorstellung aussieht, dazu eben mehr in den nächsten Tagen! Nur schon so viel: es gibt noch ne Menge Zeit zum Hüpfen…!

 

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Deshalb ist es um do wichtiger, sich an den kleinen unbezahlbaren Dingen im JETZT zu freuen und nicht zu hadern mit Dingen, die man nicht ändern kann und nicht die Zukunft minutiös zu planen.
    Die Lieblingsmenschen umarmen, mit Ihnen zu lachen, Ihnen sagen, dass man sie liebt, Sonnenstrahlen und Wärme genießen, in Pfützen zu hüpfen, sich freuen und das Leben im JETZT genießen 😊

    • Da hast Du sowas von Recht, liebe Eva! Wir sind meiner Meinung nach auf der Erde, um ein bestmögliches Leben zu führen – und dafür können wir uns jeden Tag neu entscheiden. Oftmals sind die Rahmenbedingungen dafür natürlich alles andere als gut – aber man kann in den kleinsten Dingen auch das Gute, das Glück und etwas zum Lieben finden.

  2. Ich finde es sehr bemerkenswert, liebe Uta, wie unerschrocken, leichtfüßig und gleichzeitig auch tief respektvoll Du Dich diesem großen Thema „Mysterium Tod“ näherst ! Aber wir müssen ja auch wirklich immer mal wieder den schweren Vorhang hochheben – weil es eben unser aller Thema ist! Ich finde den Text des amerikanischen Dichters Robert Frost so schön : „ THE WOODS ARE LOVELY, DARK AND DEEP. – BUT I HAVE PROMISES TO KEEP. – AND MILES TO GO BEFORE I SLEEP. – AND MILES TO GO BEFORE I SLEEP.“

    • Das freut mich, dass Du das so siehst, liebe Lydia! Es ist eben auch ein wirklich schweres Thema – im übertragenen und im wörtlichen Sinne. Aber es ist eben auch ein sehr wichtiges – und deswegen wird es immer mal wieder hier in diesem Blog stattfinden.

  3. Ihr Lieben Menschen in diesem Blog,
    Oft melde ich mich nicht verfolge aber alles hier auch verzögert wie man heute erkennen kann. Das goldene Buch ist ein schöner Vergleich. Ich habe eine ähnliche Vorstellung. Am Anfang des Lebens bekommt jeder seine leuchtende strahlende Kerze der höheren Macht angezündet, es gibt hundert Tausend und aber Millionen von Formen dafür, kurz, dick,dünn, lang, rund, eckig……….Irgendwann geht aber jede Kerze auch wieder aus, auch das ist von der höheren Macht vorbestimmt. Nicht das wie und wo, aber das wann. Was wir aus unserem Leben machen, das ist unsere Sache, diese Freiheit wurde uns gegeben. Wie sagt Uta so schön, wir müssen schon schauen ob ein Auto kommt wenn wir über die Straße gehen…. Ich habe keine Angst vorm Sterben, vielleicht liegt das auch noch an meinem (jungen) Alter, aber ich will eh nicht alt werden. Erlebe das täglich mit 3 Senioren im Haus und finde nichts erstrebenswertes daran….
    In diesem Sinne verfolge ich weiter den Blog und dieses Thema, was wohl noch kommen wird an Gedanken.
    Liebe Grüße Christine

    • Liebe Christine,
      ich find es toll, dass Du da bist – ganz unabhängig davon, wie oft Du schreibst oder liest…
      Deine Idee mit den Kerzen ist eine ganz schöne – hab es mir direkt vorgestellt und das war ein ganz tolles Bild! Vielen Dank fürs Teilen!
      Ganz liebe Grüße von der Uta

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