Das Funkeln der Sterne

Momentan haben wir ja ein paar Wintertage, wie ich sie sehr liebe: eiskalte, ganz klare Luft, die man wie Glas vorm Gesicht anhauchen kann, stahlblauer Himmel, an dem die Sonne sich während ihres nur ein paar Stunden währenden Rendezvous mit dem Tag alle Mühe für einen allerbesten Eindruck gibt.

Vielleicht ward Ihr an den letzten beiden Abenden auch mal kurz draußen – lange lässt die Kälte nicht so zu. Aber den Anblick des Sternenhimmels war jedes Bibbern und Zittern bei Mörder-Gänsehaut wert: Die Himmelskörper über uns waren in den letzten beiden Nächten ganz klar und deutlich zu sehen – man hat sogar mit bloßem Auge die Milchstraße erkennen können. Und außerdem gab es dieses Phänomen, welches man wohl auch nur bei ganz klarer Sicht hat:

Die Sterne haben total gefunkelt. 

Da ich mich gefragt habe, wann Sterne eigentlich nur zu sehen sind und wann sie eben so wunderbar glitzern, habe ich mal nachgeschaut und folgendes im Internet dazu gefunden:

„Wenn wir Sterne sehen, dann sehen wir Licht, welches diese vor langer Zeit ausgesandt haben. Auf dem Weg des Lichtes zu uns durchreist ein solcher Lichtstrahl den sogenannten „interstellaren“ Raum, in dem Vakuum herrscht. Es gibt hier keine Luft, der Lichtstrahl durchläuft seinen Weg völlig ungehindert.Sobald der Lichtstrahl in die Atmosphäre unserer Erde eindringt, muss er verschiedene Schichten mit Luft durchlaufen. Die Luft in unterschiedlichen Höhen ist ständig in Bewegung, Winde wehen und warme und kalte Strömungen wechseln einander ab. Dies führt dazu, dass die Luft ständigen Schwankungen der Dichte ausgesetzt ist. Unterschiedlich dichte Luft lenkt Licht mehr oder weniger stark ab, diese Schwankungen führen zu ständigem Ablenken des Lichtstrahles in unterschiedliche Richtungen. Diese ständigen, kleinen Ablenkungen nehmen wir als Flimmern wahr, die Sterne „funkeln“.“

Schon interessant – aber klingt natürlich sehr wissenschaftlich.

Besser ist da doch meine Erklärung: Sterne sind Augen von Menschen, die von uns gegangen sind und wenn sie funkeln, dann wollen sie uns sagen: „Ich bin immer bei Dir!“

 

30 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke 🙁 jetzt laufen sie wieder,wie jeden Tag.
    Den Spruch kenne ich auch.
    Bei uns war es die letzten Tage total bewölkt.
    Ich bin ja ein absoluter Sterngucker…im Sommer Stuhl raus,Kopf in den Nacken und dann.
    LG Petra

  2. Von mir ebenfalls danke Uta 😘.
    Ich sitze hier grade und muss weinen, heute fehlen mir meine Lieben besonders ❤.
    Ich weiß, sie sind immer bei mir aber ich vermisse sie trotzdem unendlich.

    • Liebe Bärbel,
      Menschen, die gegangen sind, hinterlassen eben eine echte Lücke in unserem Leben. Aber dass, was uns mit ihnen verbunden hat (die Liebe), bleibt für immer! So denke ich jedenfalls und das macht es mir oft etwas leichter, damit umzugehen.

  3. Liebe Uta,
    liebe Blogleser,

    ich wünsche Euch allen noch alles Gute zum neuen Jahr!

    Bei uns war 2017 (leider) wieder ein Jahr, das uns den Verlust eines Menschen aus dem allerengsten Familienkreis gebracht hat. Die erste Jahreshälfte ist gespickt mit Todestagen und Geburtstagen von verstorbenen Familienangehörigen – ich werde auch dieses Jahr froh sein, wenn der Juni vorbei ist, dann wird es etwas besser.

    Danke für den schönen Sternen-Gedanken, liebe Uta!

    Herzlich,
    Peti

    • Liebe Peti,
      das tut mir sehr leid! Sowas ist immer total schwer – und da helfen auch keine Worte (vielleicht höchstens solche wie die von den Sternen…) – nur Zeit hilft ein kleines bisschen. Und die Erinnerung
      Außerdem bleiben die Gefühle zwischen den Menschen für immer da – da kann der Tod sich nicht zwischenstellen

  4. Liebe Uta,
    ein wenig beneide ich diejenigen, die sich ganz sicher sind, dass unsere Liebsten noch irgendwo sind… Bei mir ist das sehr abhängig von der Tagesform. Manchmal spüre ich meinen Liebsten ganz dicht bei mir und bin mir sicher, dass er da noch irgendwo „herumschwirrt“. An anderen Tagen hat die rationale Esther Oberhand und sagt sich, dass diese Vorstellung lediglich eine psychische „Krücke“ für uns Menschlein ist, um uns diesen unfassbaren Verlust erträglicher zu machen.
    In jeden Fall mag ich den Gedanken mit den funkelnden Sternen sehr. Auch wenn er die Tränen wieder zum Laufen bringt 🙁

    • Ganz sicher bin ich mir bestimmt nicht, liebe Esther! Aber oft genug spüre ich die lieben Menschen, die vor mir gegangen sind, ganz nah bei mir – und bin mir deswegen sicher, dass „etwas“ von ihnen auf jeden Fall weiterhin da ist. Das tröstet mich – und lässt mich mit einem Kloß im Hals oft lächeln
      Ich bin mir ganz sicher, dass Eure Liebe für immer da sein wird – dass, was Euch verbunden hat, bleibt Dir für immer

  5. Alles Gute für das neue Jahr, liebe Uta!

    Ist es nicht auch faszinierend, Licht von Sternen zu sehen, die es vielleicht schon nicht mehr gibt? Ist es nicht schon fast philosophisch, dass man mit einem Teleskop nicht „vergrößert“, sondern „näher heranholt“, also eigentlich eine „Zeitreise“ unternimmt? Selbst das Licht unserer Sonne braucht 8 Minuten bis zur Erde. Würde unsere Sonne jetzt erlöschen, würden wir das erst nach 8 Minuten merken.

    Aber der Gedanke der uns zufunkelnden Augen ist allemal schöner als die ganze Wissenschaft …

    • Lieber Jürgen,
      das sehe ich immer ganz anders – mich macht der Gedanke immer ganz traurig, dass es den einen oder anderen Stern vielleicht gar nicht mehr gibt, zu dem ich meine, gerade herauf zu schauen. Finde das einen eher deprimierenden Gedanken…
      Das so als Zeitreise zu verstehen mit dem Teleskop klingt allerdings schon wieder richtig gut! 🙂

  6. Ich kenne das anders.
    Auf so einen funkelnden Stern sind die Menschen, die uns liebten und warten dort auf uns nehmen uns in Empfang, wenn wir zu ihnen gehen.

    Ansonsten einfach einmal einen Planetarium Besuch einplanen, immer ein Erlebnis.

    • Da mag ja jeder seine eigene Vorstellung davon haben, wo die geliebten Menschen nun sind – Deine ist auch sehr schön, finde ich!
      Und stimmt – einen Planetariums-Besuch sollte ich bald mal einplanen – danke für die gute Idee!

  7. Oh ja Uta. Ich habe die Sterne heute Nacht auch beobachtet. Beim Aufstehen guckte ich aus dem Fenster und ich dachte für mich ‚wow ist das ein toller Himmel‘. Ich musste gleich an das Lied denken, was ich an meiner Mutter Beerdigung ausgesucht hatte: Stern auf den ich schaue …

          • Stern, auf den ich schaue ist ein evangelisches Kirchenlied aus der Zeit der Romantik, dessen Text 1857 Adolf Krummacher (1824–1884) verfasste. Es gehört zu den viel gesungenen Liedern im Evangelischen Gesangbuch (EG Nr. 407)… (Wikipedia)

            ich kenne es auch. Ist keins der modernen Lieder, eher traditionell konservativ. Aber in unserer Gemeinde wurde es so oft gesungen, da bekomme ich immer eine Gänsehaut / bin ganz ergriffen, wenn es angestimmt wird.

            Stern, auf den ich schaue

            1) Stern, auf den ich schaue, Fels, auf dem ich steh, Führer, dem ich traue,
            Stab, an dem ich geh. Brot, von dem ich lebe, Quell, an dem ich ruh,
            Ziel, das ich erstrebe, alles, Herr, bist du.

            2) Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her?
            Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer?
            Ohne dich, zerstieben würden mir im Nu
            Glauben, Hoffen, Lieben, alles, Herr, bist du.

            3) Drum so will ich wallen meinen Pfad dahin,
            bis die Glocken schallen und daheim ich bin.
            Dann mit neuem Klingen jauchz ich froh dir zu:
            nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du!

            https://www.youtube.com/watch?v=TFVaX4YQI4c

          • Liebe Christiane,
            puh… ich bin nicht so der große Kirchgänger – wobei ich ein „auf meine Weise“ gläubiger Mensch bin: habe mir den Text und das Video angeschaut und tippe nun mit Tränen in den Augen… geht mir sehr ans Herz, dieses Lied! Vielen Dank…

  8. Wunderschön, Deine Erklärung! Habe in den letzten Jahren viele liebe Menschen gehen lassen müssen!

    • Liebe Anette,
      Ich weiß, wie schwer das ist und wie weh das tut… Vielleicht hilft Dir meine Erklärung ein ganz kleines bisschen – so wie es bei mir auch geht…

  9. Es ist in den letzten Jahren immer öfter gesungen worden. Ich krieg auch immer Gänsehaut und oft auch Tränen in den Augen. Als ich es das erste mal hörte, war eine Freundin unserer Tochter gerade gestorben. Sie hatte Leukämie und war gerade erst 17. Das war schon schlimm.

  10. Liebe Uta,
    Sterne, das Himmelsgefilde über uns – das kann nur die Natur, der Schöpfer Himmels und der Erde, egal wie ihn/sie jeder individuell nennt. Uta, dieses Phänomen hatte ich auch schon mal, vor 5 Jahren während einer Südamerikareise in Bolivien, in knapp 5000 m Höhe, da waren die funkelnden Sterne zum Greifen nah. Mir ist damals das alte, schöne Lied: Weißt du wieviel Sternlein stehen ???…. Das andere Lied kenne ich auch, es ist sehr schön, erinnert mich aber an eine nicht so schöne Zeit in meinem Leben. Aber Sterne, der Mond, tagsüber die Sonne, was wären wir alle ohne sie. Liebe Grüße Dagmar

    • Liebe Dagmar,
      mir gibt der Blick in die Sterne auch immer das Gefühl, etwas ganz Kleines in diesem Universum zu sein – aber eben auch das tolle Wissen, dass man eben dazu gehört

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