Heute möchte ich Euch die Geschichte erzählen, wie ich „zum Schreien gekommen bin“. Meine Freunde und Bekannte kennen Sie schon alle, denn ich mag sie einfach zu gerne und sie ist so „typisch Uta“…
Ich hatte mit einer Energie-Therapeutin gearbeitet und wir kamen eben auf meine tiefe, innere Wut zu sprechen. Sie gab mir dann also den Tipp: schrei!!!! Schrei Deine Wut heraus – mach Platz in Deinem Inneren und befrei Dich davon!
Zu dieser Zeit wohnte ich noch auf Juist – hatte aber eine einigermaßen gute Phase. Sprich: gegen Abend saß ich auf dem Sofa, die Sonne tauchte die salzige Luft in ein goldenes Licht und ich fühlte mich ganz zufrieden und ausgeglichen.
Doch meine Gedanken kreisten natürlich schon um dieses Schreien und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht ganz Frau der Tat auch direkt zu dieser hätte schreiten wollen. Also bin ich mal losgegangen und wollte mir ein ruhiges Plätzchen suchen, um dieses mit meinem Brüllen zu füllen.
Grundsätzlich fühlte ich in erster Linie eins: Beklemmung und das Wissen, dass ich bestimmt nicht würde schreien können, wenn ich Menschen in meiner Nähe wüsste.
Ich bin zunächst in die Ostdünen gegangen – an der Klangschale stand ein Mann – ich nickte grüßend und bin dann den steilen Strandaufgang dort hoch. Da es ja ein schöner Abend war, waren am Meeressaum schon noch einige Personen auszumachen, so dass ich diese Stelle für mich ausgeschlossen habe.
Verbotenerweise – das war quasi höhere Gewalt und ich mach es normalerweise wirklich nicht!!! – bin ich dann in die Landschaft rechts vom Aufgang abgetaucht, hab mich in ein Dünental gesetzt und in mich reingehorcht: wo ist meine Wut?
Als ich mir diese seltsame Situation bewusst machte, habe ich erstmal einen kleinen Lachanfall bekommen – was meinem Schreien nicht gerade zugänglich war.
Kurzentschlossen bin ich die Düne hoch, saß dann auf der Kante, konnte über den Strand gucken und hab zunächst mal tief eingeatmet. Da in meiner Nähe tatsächlich kein Zweibeiner auszumachen war, hab ich gedacht: probiere es doch einfach mal aus, mach den Mund auf und schrei…
Was da dann aus mir heraus kam, hat mich selber erschreckt: ein Urschrei – laut, wild und durch Mark und Bein gehend. Ab da war kein Halten mehr: ich hab geschrien wie der Teufel höchstpersönlich und mit der Faust so feste auf die Düne eingeschlagen, dass ich dachte, meine Hand würde brechen.
Als ich dann einmal Luft holte, um zum nächsten Schrei anzusetzen, guckte ich nach rechts -und erstarrte: an der Dünenkante stand der Mann, den ich bereits auf meinem Weg gesehen hatte, und schaute zu mir hoch – den Blick werde ich niemals vergessen: etwas panisch, etwas fasziniert und mit der Aussage: „Was zum Himmel ist das denn für ne Irre?!?“
Mein geplanter Schrei wandelte sich in ein gezischtes, unschönes Wort („mit „Sch…“) um, ich ließ mich zur Seite kippen und rollte die Düne wieder ins Tal. Schnell rappelte ich mich hoch und hab geguckt, dass ich nach Hause komme.
Heute könnte ich mich kaputtlachen über diese Geschichte…
Wenn Ihr es ausprobieren wollte mit dem Schreien: dann sucht Euch wirklich einen Platz, wo Ihr Euch sicher, ungestört und frei fühlen könnt. (Wie gesagt: das Auto auf einsamen Landstraßen ist ein guter Tipp…)
Kann es mir Bildhaft vorstellen😂🤣😂🤣😂
Hoffe es hat dennoch Befreiung gebracht😊
Ja, hat es – es war auf jeden Fall ein gelungener Auftakt für weitere Befreiungsschläge… 😀
Jetzt hab ich Kopfkino… 🙂
Versteh ich gar nicht… 😀
….mein Kopfkino rattert auch….
Wenn ich jemanden in den Dünen schreien hören würde, dann machte ich mir Sorgen und würde versuchen zu helfen 😃😃
Aber ich denke im Auto gehts ganz gut…das Schreien 😬
Ja, das Auto ist echt eine gute Alternative
Ich würde auch das Auto bevorzugen.
Das muss auch herhalten, wenn wir mal wieder schlechte Nachrichten, bzw. Prognosen erhalten. Es geht auch hemmungsloses Weinen ganz wunderbar darin.
Ach, liebe Bärbel… ich hoffe so sehr, dass Du das Auto in den nächsten Jahren – Jahrzehnten – nur noch fürs Fahren nutzen musst!!!
Das ist lieb, danke und drück dich liebe Uta, aber die Hiobsbotschaften nehmen kein wirkliches Ende 😓.
Wir sagen grade mal wieder den Kampf an, in der Hoffnung, dass auch mal einer von unserer Seite gewonnen wird. 😘
Ach nein…. das ist schrecklich zu lesen, liebe Bärbel!!!! Ich wünsche Euch allen die nötige Kraft, die Zuversicht und den Glauben daran, dass Ihr gewinnen werdet!
Moin Uta! Der besagte Mann war also nicht M ?
Nein, besagten Mann habe ich – zum Glück – nie wieder gesehen…
🙂 …. würd’ mich echt mal interessieren, wie besagter Mann dieses Erlebnis der dritten Art in seine eigene Lebensgeschicht integriert hat !!! Hihiiii 🙂
Ehrlich gesagt: ich weiß nicht, ob ich das wissen möchte… 😀
Ich hoffe, der Arme hat nicht einen Schock fürs Leben davongetragen und kann noch ungehemmt abends alleine spazieren gehen…
ich lach mich gerade schlapp und kann es mir lebhaft vorstellen 😀 (…. und weiß auch wo das war 😉 )
Ich hoffe, Du weißt es nur und hast mich nicht auch noch gehört…. 😀
Ich hab mal vor vielen Jahren ein Meditationswochenende in einem Haus gehabt, in dem im EG in “einem Gummimattenraum “Janov’s Urschrei” praktiziert wurde….. Da hab ich gruselige Erinnerungen dran!
Klingt auch irgendwie spuky…
Ich würde zur Zeit beim Schreien vermutlich einen Hustenanfall bekommen. Den habe ich übrigens beim Lesen deines Beitrags ebenfalls bekommen – vor Lachen … 😂
Danke für diesen schönen und anschaulichen Bericht!
Sehr gerne! 🙂 Wie gesagt: ich erzähle die Story immer wieder gerne…
😂😂😂Ein typischer Uta !
Stimmt wohl… 😀