Der Fels in der Brandung

Über das Thema „Vater“ ist hier ja schon in den vergangenen Tagen auch einiges geschrieben worden – da der meinige aber heute Geburtstag hat und 78 Jahre alt wird, soll er doch nochmal die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient.

Vor einiger Zeit habe ich das Buch „Weiblichkeit leben: Die Hinwendung zum Femininen“ von Astrid Leila Bust gelesen – das Pendant dazu heißt demnetsprechend „Männlichkeit leben: Die Stärkung des Maskulinen“ und wurde von Björn Thorsten Leimbach verfasst. Es klingt ein wenig nach „Betroffenheits-Lektüre“ – aber man braucht wirklich keinen Maté-Tee oder eine gehäkelte Bluemnwiese, um sich in einem der Bücher (eben je nach Geschlecht) sehr gut wiederzufinden und sich besser zu verstehen.

So steht es als Zusammenfassung: „Die Emanzipation hat den Frauen geholfen, die Männerwelt zu erobern. Jetzt geht es darum, die Frauenwelt zu revolutionieren. Die erfahrene Paar- und Sexualtherapeutin Leila Bust liefert ungewöhnliche und tiefenpsychologische Antworten auf wesentliche Frauenfragen zum Thema Identität, Selbstverwirklichung als Frau, Partnerschaft und Sexualität. Das Buch Weiblichkeit leben gibt Frauen Anleitung, sich im Femininen neu zu entdecken, frei von Klischees und traditionellen Frauenrollen.“ Das Männerbuch „bringt eine neue Sicht in die Geschlechterdiskussion und stellt einen konkreten Leitfaden dar, wie Männer in ihrer Identität gestärkt werden können.“

Kann beide Bücher nur sehr empfehlen hier an dieser Stelle…

Jedenfalls habe ich in „Weiblichkeit leben“ mit besonderem Interesse das umfangreiche Kapitel über die Rolle des Vaters im Leben eines kleinen Mädchens bis hin zur erwachsenen Tochter gelesen. Sehr genau wird beschrieben, wie wichtig der männliche Erziehungspart im Leben eines Mädchens ist – der Vater ist dessen erste große Liebe und wird diese gestört, nicht erwidert, enttäuscht, dann kommt es eben zu erklärbaren Verhaltensmustern im späteren Dasein dieser Tochter.

Umso dankbarer konnte ich beim Lesen in Richtung meines eigenen Vaters schielen und wie so oft in ihm meinen Fels in der Brandung ausmachen. Zwar habe ich diesen auch in all meinen Beziehungen gesucht – und mitnichten gefunden (habe allerdings die große und hoffentlich auch berechtigte Hoffnung, dass es mit meinem jetzigen Freund endlich soweit ist…) – aber auf meinen Papa konnte ich immer zählen, er war stets da: in der Kindheit als Kuschel-Bär, als Lateinvokabel-Ein“prügeler“, als Mathehilfe, als Finanzspritze, als Berater, als Zuhörer (als Mann der wenigen Worte steht ihm diese Rolle gut zum bärtigen Gesicht) und als Vorbild in Sachen Männerbild. Mein Vater hat es geschafft, neben meiner sehr starken, präsenten Mutter (wenn die in einen Raum kommt, ist dieser voll – und das meine ich nicht negativ), seinen Platz zu finden: nicht demütig, nicht „kleiner“ als seine Frau: ebenbürtig, nur eben ganz anders – nicht hinter ihr, sondern still daneben. Etwas besseres hätte meiner Mutter meiner Meinung nach nicht passieren können und so einen Mann habe ich auch ewig gesucht… als quasi Alleinerziehende kann man sich ja denken, dass mich das Buchkapitel auch im Hinblick auf meine eigenen Kinder/besonders eben auf meine Tochter interessiert hat – und ich kann nur hoffen, dass sie einen eigenen Fels in der Brandung finden – oder es irgendwann selber sind.

Wenn Ihr mögt: schreibt gerne Eure Erfahrungen hier – über Euren Vater oder über Euch selber als Papa – über Euch als Tochter, über Euch als Mutter einer Tochter usw. Das Thema ist ziemlich groß – und das sind wir alle ja schließlich auch! 🙂

Ich hüpf jetzt mal zum Telefon und rufe meinen Papa-Fels zum Geburtstag an…

51 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wunderschön geschrieben! Ich habe auch so einen Papa-Fels, der heute 77 Jahre wird! Jeden Tag bin ich dankbar, dass es ihn gibt! Inzwischen lebe ich 700 km von meinen Eltern entfernt, kann aber heute da sein. Ganz liebe Grüße! Karin

    • Was für ein Zufall – ach nein, Zufälle gibt es ja nicht…
      Ich wünsche Dir einen wunderbaren Vater-Tochter-Tag!!!!!! Herzlichen Glückwunsch an Deinen Fels!

  2. Liebe Uta,

    das was Du da als Vaterbild beschreibst, trifft sehr gut das, was ich immer gesucht und mir gewünscht hab. Ich hab es dann ausserhalb unserer Familie gefunden, immer wieder in Vorbildern die am Wegesrand entstanden sind und die ich quasi gepflückt habe. Das Thema an sich, was macht uns eigentlich zu guten Männern und Vätern hat mich seit dem nicht losgelassen, auch beruflich nicht (ich bin als Bildungsreferent in der Jungen*arbeit (ja – wirklich, nicht Jugend sondern Jungen) und als Coach unterwegs).

    Nun bin ich – naja, schon seit 5 Jahren – selbst Vater und Papa und Papi und versuche vielleicht auch das zu werden, was Du da beschreibst. Also nicht als Kopie sondern in dem Sinn, dass mein Sohn sowas dann irgendwann auch mal über mich sagt. Und nicht, weil ich das Lob will. Ich mag, dass er weiss, dass er mich an seiner Seite und hinter sich hat – nicht unkritisch und nicht ohne das Potential mal überfordert, mal explodierend und ungeduldig und mal der beste Papi der ganzen Welt zu sein.

    Danke also für Deinen Text, der mich sehr berührt hat.

    • Das freut mich sehr, dass mein Text Dich berührt hat, lieber Micha… kann Dir nur das beschriebene Buch empfehlen – es ist ohne Dogma und großartige Bewertungen geschrieben – es erklärt aber vieles – und manches eben auch in Dir selbst… und vielleicht macht es Dich ein ganz klein bisschen stolzer auf das, was Du bist… so reflektiert und gedankenvoll, wie Du schreibst, kannst Du eigentlich nur ein toller Vater sein

  3. Eine wunderbare Liebeserklärung an den Vater !!
    Was ein Glück in der Zeit geboren zu sein wo Väter nicht nur Ernährer (oder Bestrafer) waren und sind. Leider sind unsere Väter aus dem Krieg mehr oder weniger traumatisiert zurückgekommen (mein vater ist mit 17 !!! eingezogen worden) und hat nach Kriegsende mit 23 jahren schnell geheiratet (endlich heile Welt) und 1946 ist mein Bruder auf die Welt gekommen….und dann kam der Aufbau!
    Was ich schreiben wollte…die Generation war mit Überleben und Aufbauen beschäftigt und für vieles blieb keine Zeit.
    Heute für mich nachvollziehbar.
    Meine Töchter (1975 und 1982) haben genau wie Du, liebe Uta, einen total entspannten und liebevollen Vater gehabt, und koennen immer auf ihn bauen.
    Mein Vater lebt noch und ist mittlerweile 95 jahre jung, lebt bei mir, und wir verstehen uns gut…aber diese tollen Erinnerungen habe ich nicht…aus den o.a. Gründen.
    Trotzdem ziehe ich den Hut vor dieser Generation .
    Ganz schoenen Tag von Ulrike.

    • Liebe Ulrike – auch da habe ich einen guten Buchtipp: „Die vergessene Generation“ – vielleicht liest Du es mal, es wird Dir Deinen Vater noch besser erklären (als Du es eh schon weißt) und ihn Dir vielleicht noch näher bringen, als er sowieso schon ist.
      Mein Vater ist 1939 geboren und hat den Krieg glücklicherweise nur als Kleinkind/Kind erlebt – er scheint ohne großes Trauma daraus hevorgegangen zu sein – allerdings (typisch für diese Generation) spricht er fast gar nicht darüber…
      Ich wünsche Dir noch eine intensive und schöne Zeit mit Deinem Vater – und wie großartig, dass Du Dir so einen tollen Papa für Deine Kinder – und damit sicherlich auch einen tollen Mann für Dich – ausgesucht hast!

  4. Du sprichst mir aus der Seele. Wunderbar geschrieben und soo wahr.
    Ich bin eigentlich schon lange „nur“ stille Mitleserin (auch schon bei deinem vorherigen Blog), aber anlässlich des 15. Todestages meines so geliebten Papas vor fünf Tagen möchte ich Dir danken für die wundervollen Zeilen.

    Immernoch treibt es mir die Tränen in die Augen, wenn ich an ihn denke (um diese Zeit besonders). Er war für mich als „Nesthäkchen“ der Familie immer was ganz besonderes. Er hat mir und meinen vier Geschwistern gezeigt wie man Liebe lebt. Für mich war er der Innbegriff von Mann, Stärke, Feinfühligkeit und unendlicher Liebe.
    Ich war 35 Jahre als er starb und es hat ein riesiges Loch in meinem Herzen hinterlassen.

    Einen wundervollen Tag Euch allen und liebt das Leben.

    Herzliche Grüße Bärbel

    • Liebe Bärbel,
      da habe ich jetzt ungelogen dicke Tränen in den Augen beim Lesen Deiner wunderschönen Worte für Deinen Vater, wo soviel Liebe und Dankbarkeit drin zu finden ist. Dass er Dir gezeigt hat, „wie man Liebe lebt“ – ein größeres Geschenk hätte er Dir und Deinen Geschwistern ja gar nicht machen können. Ich bin schon immer der Meinung, dass man selber zum größten Teil dafür verantwortlich ist, wie man ist, wie man tickt und handelt – aber ein Grundstein wird nunmal dafür in der Kindheit gelegt. Und dass der Deinige so stabil und mit Wärme gefüllt ist – das ist einfach wunderbar. Dass solltest Du Dir – neben der absolut verständlichen Traurigkeit – auch immer an solchen Tagen sagen… Und Dein Vater ist sowieso immer bei Dir – davon bin ich überzeugt!

  5. Sehr schön geschrieben!
    Auch mein Vater hat heute Geburtstag, es wäre der 86.. Er ist seit drei Jahren nicht mehr bei uns. Er war auch ein Fels: für mich, für meinen Mann und für unsere drei Kinder als wunderbarer Opa. Alle haben wir heute einen Kloss im Hals, und versuchen ihn mit einem gemeinsamen Essen gehen, und sicher dem ein oder anderen Bierchen etwas erträglicher zu machen.
    Liebe Grüße
    Susanne

    • Liebe Susanne,
      erstaunlich, wie viele wunderbare Männer heute Geburtstag haben!
      Ich finde es sehr schön, dass Ihr Deinen Vater heute hoch-LEBEN lässt – auch, wenn er nicht mehr auf dieser Welt ist. Er ist doch stets bei Euch – und ich freue mich sehr für Dich, dass Du weißt, wo Dein Fels ist und bleibt!

  6. Liebe Uta,
    da haben wir ja was Tolles gemeinsam – den besten Papa der Welt! 🙂 Sehr schön geschrieben!
    Mein Vater war damals auch der Fels in unserer Brandung – und die war damals ganz schön hoch und rau, als uns unsere Mutter verlassen hat, als ich gerade mal zwei Jahre alt war. Er ist heute noch (mit 73 Jahren) der liebevollste, großzügigste und hilfsbereiteste Mensch, den ich kenne.
    Ein Hoch auf unsere Papa-Felsen!
    Liebe Grüße,
    Daphne

    • Liebe Daphne,
      es gibt doch wirklich erstaunliche Männer – und wie gut, dass Du einen davon als Vater hattest! In so einer Situation noch Fels zu sein – das bedarf eben echter Stärke. Und die hat er Dir mitgegeben – alleine dadurch, welch tolles Beispiel er war.
      Ja – beim HOCH auf alle Papa-Felsen, da mache ich mit, definitiv!!!!!

  7. Liebe Uta, ich wünsche dir und deinem Papa noch viele schöne gemeinsame Geburtstagsfeiern und wundervolle Zeit miteinander. Mein Papa war auch mein Fels in der Brandung und ich vermisse ihn jeden Tag. Aber ich fühle auch, dass er immer bei mir ist und auf mich und meine Familie aufpasst. Bei sovielen Dingen kommen Erinnerungen hoch und oft muss ich lächeln 😊, wenn ich mir vorstelle wie er das Leben gewuppt hat. Nie unterkriegen lassen und nicht nach dem Warum fragen. Die Probleme, ob Krankheit oder auch Tod, annehmen und an das Gute glauben. Ich bin ihm für sovieles dankbar und bin glücklich, dass ich es ihm auch gesagt habe. Fühl dich gedrückt und ganz liebe Grüße von deinem Cousinchen Anja 😘

    • Liebe Cousine…
      Ja, Dein Vater war auch ein ganz besonderer Mann – muss ich schließlich beurteilen können, als seine Nichte…
      Ich habe ihn stets bewundert für seine Lebensfreude, für seinen Humor und seine Gelassenheit, dem Leben mit all seinen Schlaglöchern zu begegnen. Ich kann nur zu gut verstehen, dass er Dir als Fels fehlt – aber wie es in unserer Familie doch so schön geglaubt wird: er ist bei Dir, jeden Tag – musst nur in Dich reinhören und Du hörst sein tolles Lachen, seine wunderbare Stimme beim Singen und einen Witz, den er mal wieder auf Lager hatte… 🙂
      Ich drück Dich ganz doll zurück!

  8. Zuerst einmal HAPPY BIRTHDAY an alle Papas, die heute Geburtstag haben !! Wenn ich Euch so erzählen höre, dann wird es mir ganz mulmig zumute und ich spüre Glück und Traurigkeit zugleich. Auch ich hatte bis vor 5 Jahren so einen Vater wie Du, Ulrike, der der Kriegskindergeneration angehörte! Ein toller, starker Typ, – so ein Marlon Brando strotzend vor Lebenshunger, Übermut und Lust, das Leben zu bezwingen. Ein 27-jähriger werdender Papa, der Ende der 50-er Jahre seine heißgeliebte Vespa verkauft hat, damit mein Korbkinderwagen angeschafft werden konnte – Schluck! – —- der es aber verdammt schwer hatte, seiner Tochter (mir) seine Liebe zu zeigen. Ein kräftiges Schulterklopfen war schon sehr viel für mich. Und ich habe immer so sehr nach seiner Zustimmung gehungert! Wir hatten es beide nicht leicht miteinander und wussten doch beide, dass wir uns eigentlich unheimlich ähnlich waren. Er wollte immer eine starke Tochter mit Widerspruchsgeist – aber den wollte er natürlich nicht gegen sich gerichtet haben! Ich sollte die Schönste, die Intelligenteste sein – mit einem Lebensweg, der seinen Vorstellungen entsprach. Tut mir leid, Papi! Ich habe Dich so oft enttäuschen und verletzen müssen! Gottseidank hatten wir beide noch eine schöne, friedliche Zeit miteinanander bevor Du von dieser Welt gegangen bist! Ich konnte mir Dein Verzeihen abholen und wir haben uns so fest umarmt wie wir es damals, ganz früh in meiner Kinderzeit noch getan haben – als ich mich auf Deinen Schultern unsterblich gefühlt habe!

    • Schon wieder hab ich einen ganz, ganz dicken Kloß im Hals, liebe Lydia… Wunderbar, wie Du von Deinem Vater schreibst, von den „Dingen“, die leider manchmal zwischen Euch gestanden haben, von den Verletzungen…
      Ich weiß ja nicht, ob es nicht nur Deine Interpretation der Beziehung ist – also nur Deine Sicht, wenn Du schreibst, dass Du ihn oft enttäuscht hast… kann es nicht vielmehr sein, dass Dein Vater unglaublich stolz auf seine Tochter war – aber eben auch zu stolz, um es zu zeigen?
      Schön jedenfalls, dass Ihr Euch verabschieden konntet – und dass er dadurch in Deinem Herzen unsterblich bleibt

      • Danke für Deine schönen Ideen zu dem, was ich Euch erzählt habe, liebe Uta, – Nein, nicht Danke sondern tausend mal Danke! Ich wünschte, Du hättest Recht damit ! Die Beziehung zu meinem Vater, die irgendwie über viele, viele Jahre nicht richtig aufblühen durfte, ist tatsächlich ein schmerzender Punkt in meiner Biographie und es tut mir gut, mir die Momente vorzustellen, in denen er tatsächlich stolz auf mich war und mir das auch gezeigt oder gesagt hat! Und das war er wohl insgesamt auch! Aber unsere Lebensvorstellungen waren so komplett unterschiedlich, dass mein Vater über lange Zeit hinweg meine Lebensweise einfach nicht tolerieren konnte. Mein eher mittelprächtig bezahlter sozialer Job nach einem langen Studium beispielsweise. Meine Freundschaft zu Menschen aus aller Herren Länder…. meine linksgerichtete, politische Haltung, mein Einrichtungsgeschmack mit Flohmarktsachen….. usw.usw. Meine kleine Tochter hat mal gesagt: „der Opa hat immer PRINZIPIPEN, Mamma! Was issen das?“ 😉 Ja und mit diesen Prinzipipen hat er sich oft wohl selbst im Weg gestanden und viel Schönes nicht erlebt, was andere Väter oder Opas erleben dürfen! SCHADE! Er war so ein großzügiger, humorvoller Mann…. Aber es war eben SEIN Lebensweg und ich hoffe sehr, dass er selbst mit diesem Weg zufrieden war und jetzt auch zufrieden auf uns runterguckt!

        • … das tut er mit Sicherheit… und spätestens da, wo er jetzt ist, wird er erkennen, was für ein Geschenk er mit seiner Tochter bekommen hat, die nämlich seinen „Prinzipipen“ zum Trotz IHREN Weg gegangen ist!!!

  9. Morgen vor 8 Jahren hatte ich meinen Vater und meine Mutter zum letzten Mal gemeinsam zu Besuch bei uns zu Haus.
    16 Tage später verstarb mein Vater ganz plötzlich am selben Urlaubsort in Bayern, an dem meine Eltern 51 Jahre zuvor ihre Flitterwochen verbracht hatten.
    Auch er war ein Fels in der Brandung und stets in meinem Herzen.

    • Dort wird er für immer sein, liebe Elisabeth…. es ist bestimmt wahnsinnig schwer, jemanden so Wichtigen so plötzlich aus seinem Leben zu lassen und es tut mir sehr leid! Aber nach meiner Vorstellung sind die, die uns auf der Erde verlassen haben, trotzdem stets da…

  10. Da haben wir diese Tage schon festgestellt, wie ähnlich unsere Väter und wie toll sie sind und dann haben sie auch noch am selben Tag Geburtstag. So und jetzt kommst du mit der Zufallstheorie ! 😉

        • Ich habe direkt zwei Löwen-Eltern, sowohl vom Sternzeichen her, als auch sonst. Beide liegen nur eine Woche auseinander und haben dasselbe Geburtsjahr ! 😊

          • Dann ist wohl klar, wo Du Deine Stärke her hast… ich bin in der Astrologie echt nicht gerade „zuhause“, aber ein typischer Löwe kann ja wirklich ein Fels sein

      • Theorie ist sowieso doof, genauso wie Gebrauchsanweisungen. Ausprobieren ist der Kick. 😄

        • Bei den vielen Schränken der letzten Zeit hab ich dann doch die Gebrauchsanweisung genommen: IKEA Anleitungen sind ja auch so´n Kick für sich…. 🙂 Aber immerhin war ich dann doch immer recht erfolgreich und hab aus einem Badezimmerschrank keine Hutablage gemacht… 😀

  11. Tja, da ist es wieder, dieses Gefühl von Hilflosigkeit!
    Ich dachte über viele Jahre ich wäre für meine beiden Töchter (heute 29 & 23) der beste Papa der Welt! Genau wie du es beschreibst, war ich der Fels in der Brandung, der Bär zum Kuscheln oder der Papi zum Toben. Es gab kaum etwas was ich nicht für die beiden getan habe und jeder Pfennig der über war wurde für die Familie ausgegeben. Auch nachdem ich der Kindsmutter nach 13 Jahren nicht mehr gut genug war und sie in anderen Betten schlief, war ich noch immer ihr „Papsi“.
    Leider haben sich die beiden dann aber von ihrer Mutter so sehr beeinflussen lassen, das mir meine neue Liebe nicht gegönnt wurde, alles schlecht geredet wurde und das ging letztendlich sogar soweit das meine eigenen Kinder mich heute auf der Straße nicht mal mehr Grüßen. Da fällt es manchmal echt schwer zu hüpfen …..man(n) ist einfach nur Hilflos.
    Meine „neue Liebe“, welche ich dann 2013 auf Juist geheiratet habe , brachte eine „wundervolle Tochter“ mit in unsere neue Familie 2.0 und dieser versuche ich nun ein guter „Vater/Freund“ zu sein.
    Ich selber hatte den wohl besten Papa, den ein jeder Mensch sich nur wünschen kann. Er stand ähnlich wie du es bei deinem Vater beschreibst, gleichberechtigt neben meiner Mutter, wobei er aber auch immer so ein klein wenig zeigte “ich bin hier der Chef“! Ich verdanke ihm und meiner Mutti eine super schöne Kindheit und auch im weiteren Verlauf meines Lebens standen meine beiden Oldies immer zu 100% hinter mir! Leider hat mich mein Dad schon vor über 10 Jahren verlassen und meine Mutti ist jetzt auch schon seit 6 Jahren nicht mehr bei uns, aber ich denke noch immer jeden Tag an die Beiden und bin Dankbar so tolle Eltern gehabt zu haben. <3

    • Lieber Dieter,
      schon seit ner Viertelstunde zermartere ich mir das Gehirn, was man auf Deine Geschichte als Vater halbwegs Intelligentes und Tröstendes schreiben soll… Aber in so einer Situation, wie Du sie beschreibst – was soll man da noch draufsetzen, was es auch nur ein Fitzelchen besser macht?!?
      Ich kann eigentlich nur sagen, wie leid es mir für Dich tut – ich habe solche und ähnliche Geschichten in der letzten Zeit recht häufig (auf jeden Fall zu oft) gehört – wo die Kinder zum Spielball der elterlichen Emotionen gemacht und dazu benutzt wurden, um dem Menschen, den man ja eigentlich mal geliebt hat, nach der Trennung nochmal so richtig einen zu verpassen – wo es nur um Macht und Egoismus geht und ziemlich wenig an das Wohl der Kinder dabei gedacht wird.
      Für jedes Kind ist die Trennung der Eltern auf jeden Fall ein sehr einschneidendes und alles veränderndes Erlebnis – und leider bekommen die wenigsten Eltern es hin, dass ihnen klar wird, dass sie sich zwar trennen „dürfen“ (was ja oftmals auch einfach besser ist), aber dass sie nunmal Eltern bleiben und dass sie dieser Umstand ein Leben lang miteinander verbindet – und das man dann eben auch in erster Linie als Eltern handeln sollte, wenn es um den Nachwuchs geht.
      Schmutzige Wäsche kann man untereinander waschen – da haben die Kinder NICHTS mit zu tun… Dass das nicht immer einfach ist und man als getrenntes Elternteil mehr als oft eine Faust in der Tasche machen muss, das habe ich ja auch erfahren (wobei bei mir noch einiges dazu kam, aber das bleibt eben meine schmutzige Wäsche-Geschichte) – aber man trägt doch Verantwortung für seine Kinder…
      Hast Du versucht, mit Deinen Töchtern Kontakt aufzunehmen? Gibt es keine Chance, das wieder zu kitten? Ich kann so was immer nicht verstehen – denke immer etwas naiv, dass man doch über alles reden kann…
      Ich schicke Dir super liebe Gedanken und hoffe so sehr, dass sich für Dich und Deine Kinder doch noch eine Lösung findet – ein Bruch wird da sein, aber vielleicht irgendwann wieder eine Annäherung – das wünsche ich Dir von Herzen!

  12. Mein Papa-Fels ist schon 82 und er ist immer noch mein Papa-Fels in allen Dingen die mich so beschäftigen. Auch wenn er noch sehr fit ist für sein Alter, den alltäglichen Haushalt gut geregelt bekommt, liebend gerne (und gut!) kocht, gerne reist und noch viel Freude an seinem Garten hat, so merke ich doch, dass er älter wird und bei bestimmten Dingen (Großputz im Haushalt z.B.) Unterstützung gerne annimmt. Ich mach das gerne für ihn und kann ihm vielleicht ein ganz klein wenig zurück geben, womit er mich so reich beschenkt hat!
    Ich lebe ja schon viele Jahre ohne Partner und vermisse nicht viel – aber bei so einem Mann wie ihm könnte ich schwach werden *gg*
    Herzliche Grüße Annegret

    • Ach, was für eine schöne Liebeserklärung an Deinen Vater, liebe Annegret…
      Nur mal so als Denkanstoß: vielleicht vergleichst Du aber auch jeden potentiellen Mann zu sehr mit Deinem Vater? Da haben halt die wenigsten eine reelle Chance… 🙂 Die erste große Liebe – der Papa – bleibt eben stets unerreicht

  13. Ich möchte heute ein hoch auf meinen Mann als wundervollen Papa aussprechen.
    Er ist einfach nur spitze.
    Und für mich ist er der Fels in meiner Brandung,was mein eigener Vater leider nicht war.
    Es ist schön zu lesen,das es so viele tolle Papas gibt und gab.
    LG 🙂

    • Hallo liebe Strick-Petra 🙂 geht es Dir inzwischen wieder besser hoffentlich!?!?!!! Wie schön, dass Du Deinen „Prinz Karneval“ ( hab ich mir gemerkt, hihiii) hier so schön ehrst! Ist schon ein 6-er im Lotto wenn man das richtige Deckelchen auf seinem Topf findet!

    • Stimmt – so wie ich Deinen Schatz erlebt habe: der macht einen verdammt guten Job, als Mann und als Vater… zeigt alleine, mit wieviel Liebe er Euren Sohn anschaut und man spürt bei Euch dreien einfach eine tiefe Verbundenheit.

      • Oh ja,und ich hoffe das es so bleibt bis an unser Lebensende.
        Wenn ich den nicht hätte,wäre so manches anders gelaufen.
        Und das obwohl man uns damals keine Chance gegeben hat,von wegen Karneval etc.

        Komme gerade vom Anwalt und kann dir sagen,heute scheint bei mir gar keine Sonne…
        Jetzt trink ich erstmal einen Schnaps um mich abzuregen und dann kann ich weiter nachdenken.

        • Ich schick Dir ganz liebe Gedanken und kann nur sagen: Du machst das alles richtig… manchmal hilft eben nur noch ein Schnaps… und es geht doch irgendwie weiter!
          Umarme Dich

  14. Ach Uta, jetzt hast du es geschafft: auch ich als lange „stille Mitleserin“, Juist-Infizierte, Juistblog-Verlassene, muss jetzt mal raus… : mein Felsenpapa ist jetzt 10 Jahre nicht mehr „hier“ und ich vermisse ihn sehr. Zur Teeniezeit eine Art Hass-Liebe (weil wir uns so ähnlich waren?) war er im Alter wunderbar milde. Das wichtigste Gefühl, das er mir immer vermittelt hat war, ich stehe zu dir, egal was geschehen ist oder geschieht. Ein starkes Vertrauen, für das ich sehr dankbar bin. Schluck, Tränen wegwisch…, liebe Grüße, Ulla

    • Auch ich habe schon wieder feuchte Augen, liebe Ulla… es ist der Wahnsinn, was aus diesem Blog für Empfindungen rausschwappen und wie ehrlich, schön und liebevoll hier die unterschiedlichsten Menschen schreiben… das erfüllt mich mit großer Freude.
      Und dieses „Papa“-Gefühl – es sitzt ganz schön tief in so vielen, stelle ich hier fest. Auch bei mir ist immer fast ein Gefühls-Chaos meinen Vater betreffend: ganz viel Dankbarkeit, ganz viel Liebe – aber auch ein bisher unerklärliches Gefühl der Trauer, eine Art Bedauern – ich kann es nicht näher beschreiben. Ich kenne diese Teenie-Hass-Liebe auch nur zu gut – mein Vater konnte mit mir in der Zeit herzlich wenig anfangen und ich fand ihn spießig und nervig… vielleicht rührt daher immer noch das Gefühl, ihm bisher zu wenig gesagt zu haben, wie sehr ich ihn schätze – dabei habe ich es ihm schon oft gesagt und ich denke, er weiß es genau…
      Dieses Vertrauen, welches Dein Vater Dir geschenkt hat – das bleibt… das ist nun das Vertrauen, welches Du in Dich selber hast… und es ist total schön, dass Du mit diesem Gefühl an ihn denken kannst – er ist nämlich immer noch da und steht zu Dir…

  15. Mein Vater war gut und gerecht zu all seinen 7 Kindern
    „Du bist meine Zweitbeste !“ hörten wir alle von ihm …
    Schimpfen konnte er kaum:“ Das war das VORLETZTE MAL !“ hieß es und schon grinste er wieder …
    Und beim Abschied am Auto immer: „Dann lass die Kuh mal traben“
    selbst im Schweinestall beim arbeiten sang er fröhlich vor sich hin

    fröhlich singen kann ich jetzt im Job auch gut verwenden 🙂

    • Dein Vater hatte Humor, liebe Christina… muss man bei 7 Kindern wohl auch haben… und es hört sich so an, als hätte er einen sehr guten Job gemacht (nicht nur im Stall!)… Fröhliche Menschen sind echt toll und man kann so viel von ihnen lernen, was Du mit Sicherheit getan hast!

  16. Liebe Uta,
    die Worte und Zeilen über deinen Papa lassen sich wunderbar lesen und sind herzerwärmend… was mich interessiert : kennt ihr diese Liebeserklärung? 🙂
    P.S.: Das Foto ist einfach einmalig. Ein liebevoll dreinblickender Seebär mit kleinem Schützling auf den Schultern 😀 Könnte auch Pipilotta und Papa sein 😉
    Einen schönen Freitag wünscht Yvonne☆

  17. Oh…. ein „Verschreiber“ 🙂
    Mit dem Foto meinte ich dich und deinen Papa*g*, denn die Frage zuvor sollte lauten:
    „Kennt ER deine -hiesige- Liebeserklärung?“ 😀

    • Ja, ich habe es ihm am Telefon vorgelesen und er war sprachlos- ist kein seltener Zustand… wie gesagt: er sagt nicht sehr viel… 🙂 Aber ich habe es in den wenigen Worten gehört: er war ge- und berührt! Und das ist sehr schön gewesen

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