Die Wechseljahre – und der Blick in den Spiegel

Nicht genug, dass die Menopause IN uns ganz schön viel verändert und wir die Auswirkungen darauf auf unterschiedliche Art und Weise zu spüren bekommen – nein, das Klimakterium kann uns auch äußerlich ein paar Veränderungen bescheren, die wir so beim Universum ganz sicherlich nicht bestellt haben.

Der Haarausfall

Wie könnte es anders sein – es sind mal wieder die sympathischen und uns bereits allzu bekannten Hormone „schuld“, dass wir in den Wechseljahren so einiges von unserer Haarpracht einbüßen. Die Bürste weist am Morgen plötzlich deutlich mehr abtrünnige Bestandteile unserer Frisur auf, plötzlich können wir uns mit unserer Kopfhaut mehr vertraut machen und das Haar macht einen schlappen, glanzlosen, „null Bock“-Eindruck.

Der sinkende Östrogenspiegel treibt da wieder sein Unwesen, denn er kann zu einem Ungleichgewicht mit den männlichen Hormonen (Androgenen) führen, was den Haarzyklus stören und zu vermehrtem Haarausfall führen kann. Die Androgene steigen dann nämlich mehr oder weniger unkontrolliert an und machen dadurch „Herbst auf unserem Kopf“… erbliche Veranlagung, ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, Funktionsstörungen der Schilddrüse und Stress können dies noch weiter begünstigen.

Dementsprechend kann es helfen, seine Schilddrüsenwerte kontrollieren zu lassen, eine Blutentnahme kann zudem zeigen, ob man zum Beispiel Eisen, Zink oder B-Vitamine einnehmen sollte, es gibt bestimmte Shampoos, die Linderung versprechen (hat da jemand Erfahrung mit gemacht?), man kann mit seinem Frauenarzt/seiner Frauenärztin über Hormontherapie sprechen und durch Entspannungstechniken versuchen, sich mehr in seelischen Einklang zu bringen.

Die Gewichtszunahme

Hier kann ich auf jeden Fall mitreden – auch, wenn mein lieber Mann immer behauptet, ich würde da was sehen, was in seinen Augen gar nicht da ist…

Im Klimakterium scheint frau – ohne, dass sie vermehrt oder „schlechter“ isst – einfach dazu zu neigen, an Gewicht zuzulegen. Insbesondere im Bauchbereich, den man man sogar betitelt hat, nämlich als „Meno-Mitte“ oder „Hormonbauch“. Ist also schon klar – das Östrogen hat da wieder seine Finger im Spiel. Indem sein Spiegel absinkt, verändert sich unser Stoffwechsel und die Fettverteilung. Man kann quasi dabei zuschauen, wie sich das Fett im Bauchbereich zu einer netten Party versammelt und dabei ein gutes Durchhaltevermögen beim Feiern an den Tag legt.

Das ist das Gute daran – mit zunehmenden Alter wird man ja auch wirklich entspannter und lockerer mit den Ansprüchen an sich selbst – das kommt dann ja auch wirklich sehr passend! 🙂

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. In einem Vortrag von ProFamilia wurde von der Referentin gesagt, dass frau die Wechseljahre daran erkennt, wenn sie nicht mehr schaut, was Andere (Familie, Arbeitgeber, Freund*innen) wollen, sondern wenn sie an sich denkt. Was meist dann entsteht, wenn die Kinder flügge geworden sind…
    Also: Frau nimmt sich selbst als wichtig wahr! Das ist doch super!

    Übrigens gibt es anscheinend in asiatischen Ländern kein Wort für „Wechseljahre“ – woraus die Referentin geschlossen hatte, dass Asiatinnen sich anders ernähren als Europäerinnen.
    Die vom Reformhaus angepriesenen Soja-Produkte, die Wechseljahresbeschwerden entgegen wirken sollen, würden nichts nutzen. Da wir Europäerinnen ganz viele Jahre uns anders ernährt haben und so hoch könnten die Sojaprodukte gar nicht dosiert werden, um eine echte Wirkung zu erzielen.

    • Liebe Inge, ich glaube auch, dass viele der sogenannten Zaubermittel nicht viel taugen und man dafür viel Geld für wenig Erfolg ausgeben kann.
      Spannend, dass das Thema – wie so viele andere auch – auch durch die Ernährung anscheinend stark beeinflusst werden kann.

  2. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, dass die Schildrüse richtig eingestellt ist. Das heißt: vor der gynäkologischen Beratung sollte unbedingt der Hausarzt miteinbezogen werden. Er wird die Blutwerte checken und wenn nötig Gegenmaßnahmen einleiten. Nicht immer sind die Wechseljahre an Haarausfall, Erschöpfung, Schweißausbrüchen, Gewichtsschwankungen, Reizbarkeit sowie Ein-und Durchschlafstörungen alleine schuld.

    Übrigens halfen mir pflanzliche Mittel wie z.B. Traubensilberkerze, Mönchspfeffer uvm. leider ganz und gar nicht. Durch das Estradiol-Dosiergel (beginnend mit der niedrigst möglichen Dosis, die bei Bedarf nach ärztlicher Absprache gesteigert werden kann) fühlte ich mich sehr schnell wieder deutlich wohler, was auch meiner seelischen Stimmung sehr zugute kam. Enorm wichtig für Frau: gute Ärzt:innen mit Verständnis und erkennbarer Bereitschaft lindernd zu helfen.

    • Guter und wichtiger Hinweis, liebe Gabi – bin ja selber seit fast einem Jahr „Schilddrüsen-Patientin“ und das ist auf jeden Fall ein Organ, welches oft „vergessen“ und auf der anderen Seite oftmals von allerlei Problemen betroffen ist.

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