Im Herbst angekommen

Vielleicht – hoffentlich – hattet Ihr an diesem Wochenende auch so unglaublich schönes Wetter. Wir haben den Samstag dafür genutzt, unseren Garten und die Terrasse mit all ihren vielen Pflanzen wintersicher zu machen (keinen Tag zu früh, denn die Nacht zum Sonntag war echt kalt!) und gestern waren wir auf einem total schönen Herbstmarkt. Die Sonne gab noch mal alles bei uns im Norden, stand warm und golden am Himmel – was zusammen mit dem momentan ja super schön bunten Laub diese wunderbare Mischung ergab.

Indian summer – der Begriff hat sich dafür ja auch hier etabliert, bezeichnet eigentlich eine ungewöhnlich trockene und warme Wetterperiode im Oktober/November auf dem nordamerikanischen Kontinent. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus der Sprache der dortigen indigenen Völker: Nach deren Glauben symbolisiert das Rot der Ahornblätter das Blut der in dieser Zeit erlegten Tiere, denn er Herbst gilt für die Stämme als Hauptjagdzeit. Außerdem konnten die Völker an der Färbung der Blätter den Zeitpunkt ablesen, das Sommerquartier (meist am Wasser gelegen) zu verlassen und sich wieder eher in die Wälder zum Schutz vor der kommenden Kälte zurück zu ziehen und noch Vorräte zu sammeln.

Das Volk der Irokesen erzählt sich über den Indian Summer folgende Geschichte: Danach verfolgen jedes Jahr im Herbst zwei Jäger und ihr Hund einen großen Bären. Da der Bär über magische Kräfte verfügt, flieht er bis in den Himmel. Doch die Jäger und ihr Hund folgen ihm und erlegen ihn. Das Blut des Bären tropft auf die Erde und färbt die Blätter der Ahornbäume rot. Noch heute kann man die Sternbilder dieser Jagd erkennen: Der Große Bär, besser bekannt als Großer Wagen und dicht dahinter die beiden Jäger und deren Hund, die durch die drei Deichselsterne dargestellt sind. In der Mythologie der Irokesen haben die Farben des Indian Summers eine besondere Bedeutung. Die gelben Blätter symbolisieren die Feuer der Geister, während die roten Blätter vom Blut des Bären getränkt sind, den die himmlischen Jäger erlegt haben.

Heute wird der Begriff „Indian summer“ oft verwendet, um die besondere Atmosphäre und den Zauber der warmen Herbsttage zu beschreiben – und so viel Magie darf ja auch einen eigenen Ausdruck haben, oder?

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Dein Beitrag und das tolle Foto sind wunderschön, liebe Uta, und spiegeln diese Magie sehr deutlich und herzwärmend wieder. DANKESCHÖN :-))))

    Ich denke gerade an das Ahornbäumchen, das Ihr gekauft hattet. Ist es wieder herbstlich errötet?
    Hier hatten wir schon einige eisige Nächte und der erste Frost ist nicht mehr fern. Die intensiven Blattfarben beginnen daher bereits zu verblassen. Dafür ist es jetzt hier drinnen heimelig bunt und warme Lichter erstrahlen.

    • Wir haben ja sogar zwei von diesen besonderen Ahorn-Bäumchen – und ja: sie waren unglaublich toll rot in diesem Jahr. Jetzt ist die bunte Pracht leider schon fast komplett gefallen, aber so ist der Lauf der Dinge…

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