Ein blinzelnder Blutmond

Eigentlich wollte ich mich ein wenig „schlau lesen“, was dieses tolle Himmelsspektakel heute morgen vor meinem Schlafzimmerfenster nun genau zu bedeuten hatte. Schon im Vorfeld hatte ich ein wenig recherchiert und war dabei schon ganz resigniert, da es hieß: Im Norden Deutschlands wird es am frühen Montag morgen viel zu bewölkt sein – da wird man vom Blutmond und dessen totaler Finsternis nichts sehen können.

Pustekuchen – als ich mit frisch geputzten Zähnen auf der Suche nach einer frischen Unterhose durchs Zimmer tapste und mein noch schlaftrunkener Blick nach draußen fiel, blinzelte mir da die rote Mondfinsternis klar und deutlich über unserem Nachbarhaus freundlich zu.

Und ich muss sagen: es war viel schöner und beeindruckender als alles, was ich eben im Internet noch dazu gelesen habe. Da wurde sich fast darüber gestritten, welche Bedeutung dieser Himmelskörper eigentlich auf die Erde und die Menschen hat, warum der Mond heute morgen so rot war und wieso die Konstellation der Sterne im Moment Einfluss auf uns haben – oder das dann doch totaler Quatsch ist.

Ehrlich gesagt: ich habe dem Internet-Geschnacke dann doch relativ schnell den Mund verboten und das einzig wichtige dazu hervorgeholt: die Dankbarkeit, dass ich das Naturschauspiel sehen durfte und dass nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Herzen.

Ich habe mal ein Gedicht darüber geschrieben:

Mondfinsternis

Goldener Halbmond

malt Sterne

durch mein Fenster

und erzählt seine

Liebesgeschichte

von der Sonne,

die nur selten passiert.

Oft träumt er

nachts hinter Wolken

von seinem Spiegelbild

in der Leere.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich war auch wach, bin ganz schnell auf den Balkon gehüpft und habe den Fotoapparat gezückt. War schon toll. Und es war auch so sternenklar hier.

  2. bei uns war es so neblig-trüb, dass gar nichts zu sehen war. Schade. Ich habe den Blutmond noch in guter Erinnerung vom letzten Sommer. Das war schon ein tolles Schauspiel.

  3. Ich habe – als ich wie immer um 4.30 Uhr aufstand – gesehen wie der Mond langsam in den Kernschatten wanderte – als ich dann los gefahren bin zur Arbeitwar nur noch ein ganz schmaler Silberrand zu sehen – ich hatte gehofft, dass ich den Blutmond dann sehen kann, wenn ich auf der Arbeit angekommen bin. Pustekuchen! Fand den nicht – der war irgendwo hinter den hohen Häusern oder Bäumen ……. heul
    War trotzdem toll zu sehen, wie der Mond langsam verschwand und nachher nur noch mit einem silrigen Streifen zu sehen war – also unmittelbar wohl vor dem Blutmond……
    LG Annegret

    • Ja, eine etwas blöde Uhrzeit hatte sich der Mond mit seiner Finsternis und seiner roten Färbung schon ausgesucht – sehr arbeitnehmerunfreundlich… 😉

Schreibe einen Kommentar zu Ute Quisbrok Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.