Eine tolle Aktion

Man bekommt ja tagtäglich ganz schöne viele Werbe-Emails… als ich gerade dabei war, die heutigen seufzend mit einem Haken zu versehen und sie ins Internet-Nirvana zu schicken, blieb mein Blick an einem Betreff hängen: „Freier Eintritt für Menschen, die sich das Wunderland nicht leisten können!“ hieß es da. Und das klang doch einfach spannend und zu gut, um es einfach zu löschen.

Als ich es gelesen hatte, war ich ganz berührt und komme der Aufforderung, dass man die Aktion gerne weit verbreiten könne, gerne nach:

„Hallo aus dem Miniatur Wunderland

Um gleich mit einem positiven Zeichen zu starten, haben wir uns dazu entschlossen die Aktion „Ich kann es mir nicht leisten“ auch in diesem Januar zu wiederholen. Auch wenn es (hallo lieber Heinz-Günther) einige negative Stimmen gab, sind wir der festen Überzeugung, dass Anteilnahme, soziales Engagement und Teilen ganz wichtige Säulen für eine friedliche Gemeinschaft sind.

Wir haben das große Glück, dass das Wunderland auch im 16. Jahr in Folge mit über 1,4 Mio Besuchern einen Besucherrekord aufgestellt hat. Grund für uns mal wieder innezuhalten und sich umzuschauen. Leider ist es im letzten Jahr nicht allen Menschen so gut ergangen. Es gibt so viele Familien, für die ein Kino-, Theater- oder Wunderland-Besuch schlicht zu teuer ist. All diesen möchten wir ein wenig Freude schenken und an einem von 22 ausgewählten Terminen im Januar zu uns ins Wunderland einladen. Aber wer kann sich einen Wunderland-Besuch nicht leisten? Wir möchten die Menschen nicht in Kategorien einteilen, sondern machen das ganz simpel: Jeder der wirklich der Meinung ist, dass er sich einen Wunderland-Besuch nicht leisten kann, braucht an den unten genannten Terminen im Januar nur an der Kasse in beliebiger Sprache „Ich kann mir das nicht leisten“ sagen und kommt kostenlos ins Wunderland.

Wer es sich nicht traut dies zu  sagen, kann auch einfach einen Zettel hinlegen.
Wir bitten Sie alle diese Info zu verbreiten, damit möglichst viele Menschen erreicht werden. Das Angebot gilt nicht nur für Hamburger, sondern für alle. Vielleicht bilden sich ja Fahrgemeinschaften für Menschen, die sich die Anfahrt nicht leisten können.
Und zuletzt ein ganz wichtiger Appell: Hier geht es um großes Vertrauen. Wir hoffen, dass es nicht missbraucht wird.

Liebe Grüße aus dem Wunderland

Frederik“

Ist das nicht schön? Da wird auf eine ganz einfache und schöne Art, die Vertrauen als Basis hat, etwas Gutes getan!

Ich hab das Miniatur-Wunderland in der Speicherstadt Hamburgs mit meinen Kindern auch schon besucht: es lohnt sich total… und mit dem Wissen, dass die Verantwortlichen so toll und sensibel mit ihrem Erfolg umgehen, umso mehr!

19 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wow, das finde ich wirklich großartig. Die Aktion als solche ist schon gut, aber vor allem, dass es auf Vertrauensbasis geschieht, ist toll. Irgendwie geht sonst nichts mehr mit Bescheinigungen und Bestätigungen; das Vertrauen in andere (und vielleicht auch in uns selbst?) bleibt dabei viel zu oft auf der Strecke.
    Ein vorbildliches Zeichen, dass die Leute vom Miniatur Wunderland da setzen!

    • Das sehe ich genauso… hab schon am Anfang gedacht: Boah, wie klasse – aber wie wollen die das überprüfen? Als ich dann auch gelesen habe, dass sie den Menschen einfach vertrauen – und sogar so sensibel sind, daran zu denken, dass es vielen wohl auch zu peinlich sein könnte, da war ich total beeindruckt!
      Sie haben berechtigterweise Erfolg und geben das auch eine echt tolle Art weiter! Ein super Beispiel!!!!!

  2. Ja ist ne ganz tolle Aktion. Und auf Vertrauensbasis ist auch toll. Hoffentlich trifft es wirklich die Richtigen. Wir waren auch schon da und wir wissen ganz genau, dass wir es uns noch mal angucken bei unserem nächsten Hamburg Besuch

    • Ich denke schon, dass es wirklich die Richtigen trifft – davon möchte ich jetzt einfach ausgehen!
      Und wir werden ganz bestimmt auch nochmal hingehen, denn um alles zu sehen, braucht man ja ein paar Tage! 🙂

  3. Eine wundervolle, und gerade in heutigen Zeiten eine überaus vertrauensvolle Aktion. Von all den negativen Nachrichten hebt sich diese zutiefst mitmenschliche Aktion wohltuend ab und lässt Hoffnung aufkommen, dass es vielleicht doch nicht so schlecht bestellt ist mit Vertrauen, Respekt und den Umgang miteinander. Ich finde es grandios, was die Mitarbeiter vom Wunderland auf die Beine stellen und wünsche ihnen von Herzen nicht nur glücklich strahlende Augen, sondern auch, dass ihr großes Vertrauen nicht enttäuscht werden möge.

    • Da schließe ich mich gerne an – und da die beiden Brüder vom Miniatur Wunderland diese Aktion ja schon etwas länger machen, denke ich, dass ihr gesetztes Vertrauen in die Menschheit bisher noch nicht allzu enttäuscht wurde.
      Ich bin immer noch ganz begeistert von der Idee, der Durchführung und dem Respekt der beiden – hab das heute jedem erzählt, dem ich begegnet bin und alle fanden es einfach nur nach Gänsehaut…

  4. Auch wenn ich in NRW wohne,gucken wir regelmäßig NDR Niedersachsen und da kam noch im alten Jahr bei DAS ein Bericht über diese Aktion der Zwillingsbrüder Braun.Mein Mann und ich fanden es sehr gut,das es so etwas gibt und hoffen das sich viel mehr Menschen daran ein Beispiel nehmen.Leider nimmt die Armut in Deutschland immer mehr zu,so können die Tafel oder die Arche immer Hilfe gebrauchen.Ich sehe das so,wer nimmt sollte auch was zurück geben. 🙂
    Aktuell zum Wetter hoffe ich,das ihn alle schadenfrei und gesund überstehen.

    • Ja, stimmt, liebe Katja – den beiden Brüdern geht es sicherlich nicht schlecht – aber den Erfolg haben sie alleine schon mit ihrem ganz tollen Werk total verdient. Mit dieser Aktion aber noch mehr – es macht sie zu echten Menschenfreunden

  5. Ich finde die Aktion auch ganz toll. Vor allem machen die das in regelmäßigen Abständen. Ich habe diese Post zumindest regelmäßig in meinem Email-Postfach. Ich hoffe, dass das auch die richtigen Leute erreicht.

    • Da sie einen ja bitten, es weit zu verbreiten, hoffe ich auch, dass es viele erreicht – und es zeigt einfach, dass es ihnen auch echt ernst damit ist.

  6. Nette Idee, aber eigentlich nur für Menschen aus der näheren Umgebung gedacht.
    Wer sich den Eintritt ins Miniatur Wunderland nicht leisten kann, kann sich sicher auch die Fahrt, Zug oder Auto, nach Hamburg nicht leisten. Ob die Besucher während der Aktion nun wirklich alles Menschen sind die sich sonst den Eintritt nicht leisten können wag ich zu bezweifeln
    Wir sind öfter in Hamburg und ein Besuch im Miniatur Wunderland ist meistens dabei.
    Ganz toll und es gibt wirklich immer neues zu entdecken ,ein Besuch, reicht nicht aus um alles zu bestaunen.

    • Liebe Monika,
      es ist doch immer am besten, wenn man eben bei sich vor Ort anfängt mit dem Guten tun… und ich denke, in Hamburg alleine gibt es schon genug Menschen, die sich den Eintritt nicht oder nur mit Mühe leisten können. Und ich denke, dass dieses in die Menschen gesetzte Vertrauen sich auszahlt – da möchte ich jedenfalls ganz feste dran glauben

    • Hallo Monika!
      Ich denke wie Inge: Natürlich spricht das in erster Linie Menschen aus der Nähe des Miniatur-Wunderlandes an. Aber genau: Jeder kann dort, wo er im Leben steht, überlegen, was er tun kann für seine Mitmenschen. Und diese Brüder tun das. Und dann ist es auch egal, ob Menschen unehrlicherweise an einem dieser Tage ohne Eintritt dort hinein gehen. Das ist ja der Zauber von Vertrauen. Wer vertraut, kann enttäuscht und betrogen werden. Aber das kann auch passieren, wenn wir misstrauen.
      Aber den unendlichen Reichtum, der einem positiverweise geschenkt wird, den erfahren wir, wenn wir vertrauen.
      Christiane

  7. ich finde diese Idee auch total Klasse. Daran könnten sich viele ähnliche Anbieter beteiligen, so dass es in ganz Deutschland diese Aktionen gäbe. Ich denke, dass es bestimmt die Richtigen trifft, die dies kostenlos nutzen dürfen. Ein paar wenige, die schmarotzen, dürfen nicht davon abhalten, solche Dinge auch künftig anzubieten.
    Bei uns gibt es in einem Lokal die Möglichkeit, ein Getränk (oder Essen) für Menschen zu bezahlen, die es sich nicht leisten können. Es kommt sehr gut an!

  8. Liebe Christiane

    Du schreibst:
    Jeder kann dort, wo er im Leben steht, überlegen, was er tun kann für seine Mitmenschen.

    Genau das mache ich und bei mir trifft es die richtigen, nämlich alte und kranke und sterbende Menschen, die sonst kaum noch eine Lobby haben.
    Den unendlichen Reichtum, von dem du schreibst, erfahre ich, wenn ich die Hand eines alten von allen verlassenen Sterbenden halte .
    Aber jeder, wie er meint und es für richtig hält, meine Meinung ist eben das diese Aktion von Menschen, die es nicht nötig haben ausgenutzt wird.
    Meine rosarote Brille habe ich schon vor vielen Jahren abgesetzt .

    • Liebe Monika,
      ich denke, es ist doch wunderbar, wenn jeder so wie er vermag und es für richtig hält, etwas Gutes tut – ob im Kleinen oder Großen!
      Du machst auf jeden Fall ganz, ganz viel und gibst diesen Menschen mit ganz viel Herz Momente des Glücks – das ist ganz, ganz großartig!

      Ich finde die Aktion der Brüder vom Miniatur Wunderland eben auch deshalb so bemerkenswert, weil sie sich eben über diesen Vertrauensmissbrauch hinwegsetzen – bzw. ihn in Kauf nehmen, damit es eben auch Menschen nutzen können, die es tatsächlich brauchen.
      Ganz liebe Grüße und hab einen tollen Tag

    • Liebe Monika!
      Das war auch nicht als Angriff gegen deine Haltung gedacht. Das würde ich mir hier nie anmaßen, wir kennen uns ja gar nicht und wissen nichts voneinander.
      Vor dem, was du über dein ehrenamtlichen Engagement schreibst, habe ich große Hochachtung. Da bist du wirklich 1:1 ganz konkret an der Seite einzelner, einsamer Menschen und das in den Stunden von Krankheit und Tod. Du schenkst Liebe, Zeit, Nähe. Das ist das Höchste, was man schenken kann, und so unmittelbar.

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