Schwebender Zustand

Ihr Lieben – ich hoffe, Ihr hattet wunderbare, zauberhafte Weihnachtstage mit viel Geselligkeit, Herzenswärme und sprudelnder Freude.

Bei uns ist alles sehr ruhig, liebevoll und schön abgelaufen – mit einer kleinen Notaufnahmen-Unterbrechung, weil meine Tochter beim Spielen mit alten Freunden einen Ball unglücklich auf ihren kleinen Finger bekam – und dieser trotz intensivem Kühlen und guter Salbe immer dicker und blauer wurde: nach dem röntgen war klar – nur verstaucht, nicht gebrochen… tut ja noch mehr weh, aber meine kleine Große war echt tapfer!

Nun sind wir seit gestern wieder zuhause und genießen noch die freien Tage bis zum Jahreswechsel – diese „zwischen den Jahren“-Zeit. Den Ausdruck finde ich persönlich irgendwie immer doof – ich kann damit nichts anfangen und kann mich viel mehr mit den sogenannten „Rauhnächten“ identifizieren, weil das so schön mystisch ist:

Rauhnächte

Die Rauhnächte hießen ursprünglich „Rauchnächte“, weil in dieser Zeit mit Kräutern geräuchert wurde, um dunkle Geister und Dämonen zu vertreiben und segenbringende Geister willkommen zu heißen.

Ich bin ja echt kein abergläubischer Mensch, aber finde es immer wieder faszinierend, woran Menschen so glauben:

Mancherorts galten diese Nächte als derart gefährlich, dass besondere Regeln eingehalten werden mussten.

  • Das Haus durfte keinesfalls unordentlich sein.
  • Es war verboten, Wäsche zu waschen und aufzuhängen. Denn weiße Wäsche an der Leine könnte von wilden Reitern gestohlen und als Leichentücher verwendet werden, fürchtete man.
  • In anderen Versionen dieses Aberglaubens hieß es, wilde Geister könnten sich in der Wäsche verfangen und ziemlich böse reagieren. „Die Wilde Jagd reißt die Wäsche von der Leine und zerfetzt sie“ hieß es – zwischen den Jahren verzichtete man also darauf, die Wäsche herauszuhängen.
  • Darüber hinaus war es in manchen Orten untersagt, in den Raunächten Karten zu spielen.

Wenn es danach ginge, würden mich die bösen Geister ganz bestimmt als erstes holen… 🙂

Wie sieht es bei Euch aus? Glaubt Ihr an so etwas? Und wie empfindet Ihr diese Zeit zwischen Weihnachten und Silvester?

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Uta,
    ich bin kein abergläubischer Mensch, wurde aber von einer sehr abergläubischen Oma grossgezogen (also abergläubisch im positiven Sinne). Wäsche waschen am 31.12/01.01 geht gar nicht 😂😂, irgendwie hat sich einiges so fest gesetzt im Laufe der Zeit. Für mich ist das aber eher schön und ich muss schmunzeln wenn ich wieder mal vor der Waschmaschine stehe und denke: nee nee Oma möchte das nicht.😍

    • Es hat doch sehr viel Schönes, wenn man mit solchen Ritualen geprägt wurde, liebe Claudia… UND: waschen kann man ja auch das ganze restliche Jahr über!!!!

  2. Das mit dem nicht Wäsche waschen dürfen kenne ich auch noch. Dann stirbt jemand. Hieß es immer. Ich bin auch nicht abergläubisch aber irgendwie glaubt man doch daran.

    Uta dir und deiner Familie nochmal einen guten Rutsch und ein gutes 2019 mit allem, was ihr euch gewünscht habt.

  3. Also ich mag die Rauhnächte.
    Man kommt zur Ruhe,denkt über das vergangene Jahr nach und was das neue vielleicht so bringt.
    Ich kenne aus dem süddeutschen Raum das Perchtenlaufen und das Räuchern gegen böse Geister.
    LG 🙂

  4. Ich liebe diese ruhigen Tage “zwischen den Jahren“, besonders wenn ich frei habe😉. Da habe ich Zeit zum Wäsche waschen, sehe aber zu, dass da nichts auf der Leine hängt am 31.12.!
    Am 29. oder 30.12. mache ich den “Jahresabschlussspaziergang“ in Erinnerung an meinen Vater, zu dessen Lebzeiten wir das gemeinsam machten.

  5. Bei uns zu Hause wurde zwischen den Jahren auch nicht gewaschen – man sagte – wenn man das tut, dann hat man das kommende Jahr immer sehr viel Wäsche. Ich wasche daher auch nicht, aber wenn ich meinen Wäscheberg so ansehe, (die Berliner und Düsseldorfer Kinder waren da) dann werde ich ab 02.01. die ganze Woche waschen 😅. Gut das ich am 12.01. in Urlaub fahre, danach dann wieder waschen 😂 ergo stimmt da auch was nicht mit dem Spruch meiner Oma. Trotzdem bringe ich es nicht fertig die Maschine anzuschmeißen. Ansonsten hätten wir auch besinnliche Tage und jetzt wo die Kinder weg sind wieder ruhige Tage. Gestern im Kino gewesen, Der Junge muss an die frische Luft – ein verzaubertes Gefühl voller Erstaunen – so verließ ich das Kino – ich kann diesen Film sehr empfehlen – schon das Buch fand ich sehr berührend und habe Tränen gelacht und geweint – im Film erging es mir genauso. Alles Liebe für deine Tochter und euch noch eine schöne Zeit bis zum Jahreswechsel 😊 Liebe Grüße vom Nordkanal Heike

    • Witzig – das Buch wurde uns zu Weihnachten geschenkt und ich freue mich schon darauf! Ich mag Hape Kerkeling sehr, weil er einen großartigen Humor und daneben ganz viel Tiefe hat!!!!

  6. Hallo liebe Uta, die Zeit zwischen den Jahren verbringe ich mit viel Ruhe und Zeit, die ich mir für’s Lesen, Bilder ansehen, Rückschau und Innehalten ganz bewusst nehme und auch so richtig genieße. Ich lenke dann auch meine Gedanken auf das kommende Jahr und immer schwingt dann auch so ne prickelnde Vorfreude auf das Schöne, was wir uns vorgenommen haben mit. Dass während meines Relaxens Waschmaschine und Trockner laufen, finde ich nur effizient und praktisch.
    Von den Rau(c)hnächten hatte ich bisher nur wenig gehört und an „böse Geister“ glaube ich zum Glück nicht. Dann schon eher an gute und wohlwollende unsichtbare Wesen, die uns Mut machen, auch mal über eine höhere Lebenshürde zu hüpfen.
    Dir und Deinen Lieben einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!!!

    • Da wünsche ich Dir viel Freude in der Stille – mit der leisen Hintergrundmusik der rumpelnden Waschmaschine – und viele, wunderbare Gedanken dabei, liebe Gabi!!!!

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