Jemand ganz anderes sein…

Mittlerweile kann ich es ja wirklich ganz gut – und Ihr macht da auch einen echt erfolgreichen Eindruck: beim „sich selber lieben“…!

Oft genug wird aber noch an sich rumgemäkelt, weil der morgendliche Blick in den Spiegel keine strahlende, leicht bekleidete Lena Gercke zeigt – sondern ein verknittertes Wesen in Schlabber-Shirt, welches einem gerade noch so bekannt vorkommt, dass man ihm halt mal die Zähne putzt.

Und ganz manchmal möchte man eben auch jemand ganz anders sein: ich mache in Fußgängerzonen oft so ein Spiel mit mir selber. Ich nehme mir einen Menschen vor und stelle mir vor, durch einen Fluch, einen Blitzschlag oder sonstigen Krempel, der sonst nur in entsprechenden Filmen passiert, würden wir beide plötzlich die Körper tauschen. Der alte Mann mit Hut auf der Parkbank hätte plötzlich mein Inneres und meine äußere Hülle wäre auf einen Bums vom Wesen dieses Herren gefüllt – zum Beispiel. Und dann wären wir beide ganz verzweifelt, weil wir ja gar nichts von unserem „Wirt“ wissen: seine Familie und Freunde nicht kennen, die eigene Adresse nicht kennen oder was man nun als nächstes tun muss.

Ich bleibe kurz in der Vorstellung, nicke den verblüfften, nichts ahnenden „Partner“ meines Spiels vielleicht mal zu und bin dann sehr erleichtert, dass ich immer noch Uta bin: ganz und gar, innerlich, wie äußerlich.

Macht Ihr so etwas auch schon mal?

Meine Katze treibt solche Gedanken ganz sicherlich um – denn sie denkt anscheinend zwischendurch, sie wäre ein Vogel…

Lustig, oder? Hoffe, sie macht nicht demnächst Flugversuche… 🙂

Schönes Wochenende und hüpft schön durch die sonnigen Tage!

24 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Nein,ich bin froh ich zu sein.
    Und ich möchte auch nicht gedanklich tauschen.
    Deine Mieze wartet auf Vogelnachwuchs.
    Bei uns gibt es „Helga“,meine Hausamseldame,die denkt sie wär ein Fisch 😀
    Die badet so oft in meinem Miniteich,das ich immer lachen muß.
    Und das ganze dann 1 Meter vor mir,sodass ich teilweise auch noch nass werde.
    Schönes Wochenende euch allen 🙂

  2. Das erinnert mich an eine meiner Lieblingsgeschichten aus meiner Kindheit: DER PRINZ UND DER BETTELKNABE ( von Mark Twain ) Zwei Jungen, die am gleichen Tag geboren sind und sich zum Verwechseln ähnlich sehen, tauschen für eine Zeit lang die Rollen und machen spannende Erfahrungen in der so völlig anderen Lebenswelt des jeweils Anderen. – Ich finde, es ist ein tolles Phantasiespiel, was Du da machst, Uta ! Gefällt mir! Ich selbst mache auch gern so ein Spiel und stelle mir ab und zu mal vor, ein bestimmter Ort, an dem ich mich gerade sehr wohl fühle, gehöre mir und ich hätte die Verantwortung dafür…. eine schöne Waldlichtung zum Beispiel,- ein Stück Strand mit den heranplatschenden Wellen – „alles meins !“ – oder am letzten Wochenende die schöne, alte Villa auf der Roseninsel im Starnberger See. 🙂 Dann sehe und fühle ich meine Umgebung gleich nochmal viel intensiver und näher! – Auch ich wünsche Euch allen hier ein richtig schönes Wochenende!

    • Oh – danke für diesen gigantischen Erinnerungs-Flashback, liebe Lydia!!!! Ich habe das Buch von Mark Twain auch früher gelesen – sehe noch ganz genau das Cover vor mir und kann mich sofort wieder in die Stimmung der Geschichte reinfühlen. Stimmt – vielleicht wurde dort der Grundstein für meine Phantasiespiele gelegt…. 🙂

  3. P.S.: deine tolle Idee arbeitet weiter in mir, Uta……. : Hey, das wäre doch mal ein interessantes Spiel mit dem Partner, Freund, Freundin, oder sogar mit dem eigenen Kind…. „DU bist jetzt mal für eine kleine Weile ICH – und ICH bin DU“ – und wir erzählen uns gegenseitig, wie es uns als DU-ICH gerade so geht, was wir erlebt haben und was wir uns so wünschen usw…….Ich glaube, das probiere ich gleich mal an diesem Wochenende aus 🙂

    • Das ist echt ne coole Idee. Mit wem spielst Du das denn?
      Ich weiß nicht, ob mein Freund da mitmachen würde – aber vielleicht meine Kinder… ich behalte das mal im Hinterkopf! Vielen Dank für die tolle Idee!

      • Oh, ich befürchte auch, dass ich da erst mal große Überzeugungsarbeit leisten muss, bevor das jemand mit mir spielt. 😉 Ich höre schon meine Tochter wie sie sagt: “ach Mamma, muss das sein! Was Du Dir da mal wieder ausgedacht hast!” Und meine andere Tochter: “Sei mir nicht böse Mamma. Aber ich hab’ für sowas jetzt gerade keinen Kopf!” Na, schaumamal…..ob ich mich durchsetzen kann. 🙂

      • wir haben das früher manchmal „gespielt“: die Erwachsenen waren die Kinder und unsere Kinder waren dann die Eltern. War sehr lustig 😉

  4. Hallo Uta!
    Jetzt musste ich erst mal kräftig lachen.😂 So wie du dich Morgens fühlst – das kenne ich. Mein ältester Sohn sagt ich sehe Morgens aus wie Catweazle. 😂😂
    Ja dein Gedankenspiel kenne ich auch. Mal jemand anders sein, freier sein, unabhängiger sein, anders sein, perfekter sein? Manchmal beneide ich meine allein lebende Freundin, toller sehr gut bezahlter Job, riesige perfekte Wohnung, drei-viermal im Jahr grandioser Urlaub, kein Mann, keine Kids. Im Gespräch mit ihr gestand sie mir mal das sie mich beneidet um meine chaotische Wohnung, um meine vier Kids, um meinen tollen Mann und um meinen so „wichtigen“ Job (Erzieherin).
    Manchmal geht es mir so das ich gerne „tauschen“ würde aber im Normalfall ist alles gut so wie es ist.👍🏽😂

    • Liebe Catweazle… 🙂
      Ist mit Deiner Freundin doch ein perfektes Beispiel, oder? Ihr beide schaut aufeinander, seht, was Ihr NICHT habt – und dann guckt Ihr bei Euch selbst und stellt fest: tauschen würde ich letztendlich nicht…

  5. Jaaa, Lydias Phantasiespiel ICH bin DU, Du bist ICH und sich dann über die jeweilige Gedankenwelt zum Anderen auch austauschen dürfen, finde ich sehr sehr reizvoll. Das ergäbe sicher neue, interessante Perspektiven zu uns längst vertrauten Menschen. Und ich denke …. dadurch würde man SICH besser kennenlernen! Beide Seiten profitieren also davon.
    Das Spiel „Alles Meins“, sich an einen schönen Ort zu träumen (zum Beispiel Billriff Juist unter hohem Himmel mit dramatischen Wolkenbildern) ist mein allerliebstes Spiel und Energietanke Nr. 1. Macht froh und glücklich und ist jederzeit abrufbar!
    Dir, liebe Uta, und allen hier ein schönes Wochenende

    • Oh was’n Mist, liebe Gabi! Gerade lese ich, dass das Billriff inkl. Wolkenhimmel drüber schon DEINS ist. 😉 Aber o.k. – ich gönne es Dir von Herzen und finde schon noch ein Eckchen für mich auf “unserer Insel”! Vielleicht ist es irgendwo mittendrin im Hammersee….. Träum……

  6. Genau, manchmal spielt man durch, wie es wäre zu tauschen und ist doch letztendlich zufrieden, dass alles so ist, wie es ist und man doch ganz und gar die einem so vertraute Gabi bleiben darf, die sich auch nicht mehr „verbiegen“ will. Sehr beruhigender Gedanke…..

    • Das finde ich auch, liebe Gabi! Ab und zu ein wenig wohl gemeinter Neid… das ist nicht schlimm und nur menschlich: wichtig aber, dass man dann eben diese Erkenntnis dranhängt: schon toll alles – aber bei mir doch auch! Und das würde ich niemals aufgeben wollen!

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